„Ähm, wie bitte was?“ - Hackathon in Berlin

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am 30.11.2016

Mit dem 195er bis zum Hermannplatz, dann schnell in die U8 springen und in der Voltastraße erstmal verlaufen. Nach ca. einer halben Stunde bin ich da: Willkommen beim Hackathon! Mit dem Schritt durch die Tür, betrete ich zeitgleich eine mir vollkommen fremde Welt.

Daher müssen an dieser Stelle zunächst einige Fragen geklärt werden:

Was ist ein Hackathon?

Bei einem Hackerthon treffen sich einige, an dem Thema interessierte, Personen und entwickeln zusammen Ideen – und dies oft über mehrere Tage hinweg.

Was ist das „Internet der Dinge“?

Das „Internet der Dinge“ bezeichnet die selbstständige Kommunikation der „Dinge“ (z.B. Kühlschrank, Waschmaschine, Drucker, etc.) über das Internet. Dieses hängt mit vielen anderen Bereichen zusammen, von VR (Virtual Reality) über Robotik bis hin zur Echtzeitsteuerung.

Wie kann man das „Internet der Dinge“ für einen Hackathon verwenden?

Ganz einfach, man nimmt die bpb (Bundeszentrale für politische Bildung) als Investor, ein paar Lehrer, ein paar IT-Leute und eine coole Location, lässt diese vielen klugen Köpfe über das Thema „Selbstbestimmtes Leben in der vernetzten Gesellschaft“ und „Internet der Dinge im Rahmen der Bildung“ brainstormen und voilà!

Vorort angekommen melde ich mich an, werde von einer schniekigen Polaroid-Kamera fotografiert und mit Steckbrief an die Wand gepinnt. Um 10:00 Uhr gibt es die Willkommensrede, bis dahin versüßen Kaltgetränke und warme Croissants das Warten. Die meisten Teilnehmer, alle ca. 25 – 40 Jahre alt, sind in Gespräche vertieft.

Im Konferenzraum angekommen führt man uns mithilfe von zwei Präsentationen in das Thema „Internet der Dinge“ ein. Der Medienpädagoge Prof. Dr. Roland Bader zeigt anhand zweier Beispiele („InBath“: Ein Bad, welches dementen Personen als Gedankenstütze und Überwachung für deren Pfleger dient; Fitness-Tracker: Geräte, die Gesundheitsdaten sammeln) die Vor- und Nachteile der Digitalisierung. Denn trotz aller Vorteile darf man nicht vergessen, dass die „Sicherheit“ noch lange nicht vorhanden ist. So ist es für Hacker ein Leichtes, sich in dein Smart-Home-System zu hacken und deinen selbstbestellenden Kühlschrank dazu zu bringen, Brokkoli anstatt deiner Lieblingsschokolade zu bestellen.

Der Vortrag endet und ich habe das positive Gefühl, verstanden zu haben. Bis jetzt!

Nicht einmal zwei Folien später, stürzt mein kleines naives Jugendhirn aus den Wolken des Verstehens auf den harten Boden der Tatsachen, dieser trägt den Namen: „Ähm, wie bitte was?“.

So sitze ich nun 10 Minuten schweigend da und versuche angestrengt, mir über den Inhalt dieser Präsentation klar zu werden - erfolglos!

„Nach der Mittagspause starten wir mit den Workshops!“, erklingt die Stimme des Veranstalters. Da ich mich nicht im Stande fühle, noch ein fachtechnisches Wort in mir aufzunehmen, entscheide ich mich dazu, mich höflich zu verabschieden und mir am morgigen Tag die Resultate anzuschauen.

Hier die, meiner Meinung nach, interessantesten Ideen, die in den Workshops erarbeitet wurden:

Ein „Protest“-Roboter: Dieser soll durch Straßen fahren und ein Video, welches politische Ansichten darstellt, wiedergeben.

Ein smarter Classroom, welcher durch im Raum angebrachte Sensoren Temperatur, Lautstärke und Helligkeit wahrnimmt und daraufhin Fenster öffnet, eine Nachricht an den Rektor sendet oder das Licht anmacht. Der Klassenraum sammelt und zeigt alle Daten auf einer Website/App an. Außerdem können Schüler über diese App den Lehrer und den Unterricht bewerten.

Ein interaktives Storytelling, bei dem du individuelle Entscheidungen treffen kannst. Inhalt besteht daraus, dass alle Haushaltsgegenstände mit dir kommunizieren können und du dich so durch dein zukünftiges Leben schlägst.

Fazit: Ein Hackathon eignet sich perfekt, um neue Kontakte mit gleich Interessenten zu knüpfen, allerdings sollte man, um wirklich alles zu verstehen, ein Fach-Chinesisch-Wörterbuch mitbringen!