jup!od #14

am 16.02.2017

Auf dem jup!od sind immer die neusten Hits für euch. Jup!- Redakteur Olli hört sich wöchentlich die neusten Alben an. Zwischen Melancholie und Rock bewegen wir uns heute. Dabei haben wir sowohl deutsche als auch englische Musik im Angebot.

17. Februar 2017

Es gibt Künstler, die fast jedes Jahr ein neues Album herausbringen. Dann gibt es wiederum Künstler, die es mit einer Albumveröffentlichung aus verschiedenen Gründen nicht so eilig haben. Letzteres ist bei unseren beiden heutigen Künstlern der Fall. Dabei ist es aber bei beiden keinesfalls so, dass sie nicht genug Geschichten oder Ideen für neue Lieder hätten. Ab geht's mit einem Singer/Songwriter und seinem Lieblingsland.

Das Land der (un)begrenzten Möglichkeiten

Philipp Poisel zeichnet mit seinem neuen Album das Bild von seinem Amerika. Dabei ist er so melancholisch wie gewohnt.

Im Moment ist die politische Lage in den Vereinigten Staaten von Amerika eine angespannte und schwierige. Ob man im Moment dahin auswandern möchte, ist fraglich. Aber um das heutige Amerika dreht es sich bei dem neuen Album Mein Amerika des Singer-Songwriters Philipp Poisel in erster Linie gar nicht. Es ist das Amerika seiner Jugend, das titelgebend ist. Ob die drei Fragezeichen oder Coca Cola als Lieblingsgetränk, all das sind Relikte aus der Jugend von Poisel. Für die Aufnahmen für das Album ging er mit Band und Produzenten auf eine Reise nach Amerika. Aufgenommen wurde auf einer analogen Bandmaschine in den legendären Blackbird Studios in Nashville. Es ist nach sieben Jahren das erste Studioalbum für den nun 33-Jährigen. Wie bei vielen seiner Songs setzt er auch bei Veröffentlichungen anscheinend auf Entschleunigung.

Die erste Singleauskopplung ist Erkläre mir die Liebe. Sie handelt von Veränderungen, die man ständig im Leben erfährt, und die Freude und das Gefühl von Glück, das man durch sie bekommen kann. Dabei ist Poisel aber auch auf der Suche nach Deutungen von diesen Dingen.

Zum ersten Mal Nintendo ist eine Hommage an die 90er Jahre. Poisel denkt dabei an seine Jugend in den 90ern zurück. Dabei ist es auch gelungen, musikalisch die 90er ein wenig zurück zu bringen. E-Piano bzw. Synthesizer schaffen diesen Klang.

Das Lied San Francisco Nights wird am Anfang von einer prägnanten Basedrum getrieben. Das Lied ist ein Duett mit Luisa Babarro. Es geht darum, dass die beiden wohin möchten, wo sie noch nicht gewesen sind. Sie möchten also zusammen Abenteuer erleben. Als Idee kommt ihnen Nächte in San Francisco. Das Lied vermittelt das Gefühl eines ausgelassenen Abends.

Wieder mal hat Philipp Poisel kunstvolle Texte geschaffen und mit guter Musik verbunden. Dennoch bleibt seine Musik auch ganz klar Geschmackssache und ist bestimmt nicht für jeden etwas.

Ab Ende März geht's für Phillip Poisel auf große Tournee in die Hallen der Nation. Am 03.04.17 ist er in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin zu Gast.

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Die Schottin mit den großen Melodien

Eigentlich wollte Amy MacDonald schon seit Jahren eine Pause einlegen, aber irgendwie gelingt ihr das nicht. Für uns ein Glücksfall: Denn so bekommen wir jetzt neue Lieder von ihr auf die Ohren. Auch bei ihrem neuen Album hat sie wieder große Melodien.

Zehn Jahre ist es nun mehr her, dass Amy MacDonald ihr Megadebüt gab. Mit This Is The Life stürmte sie nicht nur die Charts, sondern fand sie auch jede Menge Fans. Die Schottin hat mit ihren Ende zwanzig schon so einiges in der Musikbranche erlebt. Dabei war sie neben der Bühne aber nie so der Lautsprecher gewesen. In der Öffentlichkeit nimmt man sie kaum wahr, obwohl sie immer noch bei den größten Festivals als Headliner auftritt.

Seit Life In A Beautiful Light vor fünf Jahren 2012 warten ihre Fans auf eine neue CD von ihr. Jetzt bringt sie mit Under The Stars ihr viertes Studioalbum heraus. Über die lange Zeit sagt sie selbst: „Bis Ende 2013 war ich ja mit meinem dritten Album auf Tour. Also noch so eine ewig lange Tour wie die davor auch schon. Und die Leute denken dann: ‚Oh, von der habe ich aber schon länger nichts mehr im Radio gehört, die sitzt doch bestimmt faul zu Hause rum und hat schön die Füße hochgelegt.‘“ Dem war nicht so. Selbst als sie sich eine Auszeit nehmen wollte, kam es anders: Sie bekam andere Anfragen, z.B. die Eröffnung von schottischen Sportevents zu übernehmen, und schrieb an ihrem neuen Album. Im Gegensatz zu ihren ersten drei Veröffentlichungen komponierte und schrieb sie nicht alleine. Sie holte sich ihren Bassisten Jimmy Sims und dessen Kumpel Ben Parker mit ins Boot. Sie wussten sofort, in welche Richtung sich das Album bewegen sollte, und so entstand ein Album, das rockiger ist als die Alben zuvor. Sie schrieben an die 20 Songs. Elf haben es auf das Album geschafft.

Das erste Lied Dream On ist auch die erste Single gewesen. Es war eines der ersten Songs, die fertig waren. Die Rocknummer geht voran und versprüht Optimismus. Sie selbst sagt über das Lied: „Wir spielten den Song auf einem Schweizer Festival und die Leute tanzten massenweise und sangen sogar mit! Das sonst nie passiert wenn man ein Stück mit den Worten ‚Wir spielen jetzt mal ein neues Stück‘ ankündigt.“

Der Titelsong Under The Stars ist zu Anfang noch eine Nummer rockiger als Dream On. Es wird in den Strophen vor allem von einem druckvollen und prägnanten Gitarrenriff getragen. Auch wenn das Album gar nicht politisch ist, hört man auch heraus, dass das Album während der Unabhängigkeitsbemühungen Schottlands entstanden ist.

Dass die Schottin aber nicht nur rockig kann, zeigt sie in der gefühlvollen Ballade Never To Late. In dem hoffnungsvollen Lied spricht sie sich dafür aus, dass es nie zu spät ist, sie zu ändern. Bildlich stellt sie es an einem Buch dar, das noch nicht geschrieben ist und man es nun in der eigenen Hand, seine Geschichte selbst zu schreiben. Das Lied macht Mut, dass es, auch wenn man schwere Zeiten durch macht oder man Mist gebaut hat, immer noch die Möglichkeit gibt, sich zu verändern und es besser zu machen.

Ein Album, das ziemlich rockig ist. Der Sound hat sich nicht geändert. Wieder gibt es einprägsame Melodien und die unvergleichliche Stimme von Amy MacDonald. Reinhören lohnt sich und vielleicht bleibt ihr ja auch bei ihr hängen.

Auch Amy MacDonald geht in Deutschland auf Tour. Dabei spielt sie am 25.03.17 in der Columbiahalle.

Nächste Woche pausiert der jup!od. Ich melde mich dann am 03. März mit neuer Musik bei euch zurück!

Bildcredits: MacDonald: © Universal Music , Poisel: © Christoph Köstlin

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Beim Format jup!od hört sich unser Redakteur Olli die neusten Alben für euch an. Die vorherigen Folgen findet ihr hier!

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