Taktischer Hochgenuss

am 28.09.2016

Der japanische Spieleentwickler Konami bringt den neuen Teil seiner Fußballsimulation Pro Evolution Soccer auf den Markt. Wir haben das Spiel auf der PS4 für euch angezockt.

Auf dem Markt der Fußballsimulationen gibt es wie jedes Jahr einen Zweikampf. Konami und Electronic Arts befinden sich im Wettstreit um die Gunst der Gamer. Wie üblich sind die Japaner von Konami ein wenig früher dran. So veröffentlichten sie am 15. September Pro Evolution 2017.

Dieses Jahr sollen vor allem bessere taktische Möglichkeiten und intelligentere KI die Spieler überzeugen. Aber auch in Sachen Lizenzierung wurde einiges bewegt. So hat sich Konami Kooperationen u.a. mit den Fußballgrößen des FC Liverpool, des Borussia Dortmunds und des FC Barcelona gesichert. Beim letzteren hat man seinem ewigen Konkurrenten Electronic Arts sogar die Rechte am legendären Stadion Camp Nou abgeluchst.

Grafisch ist das Spiel dieses Jahr wieder top. Die Spieler sehen ihren echten Vorlagen zum Verwechseln ähnlich und auch die Stadien sind super umgesetzt.

Es spielt sich wirklich gut. Das unter Real Touch beworbene echte Ballgefühl spürt man wirklich an der Konsole. Der Ball fliegt realistisch.

Auch einen großen Kritikpunkt des Vorgängers hat Konami ausgemerzt. Die Torhüter halten besser, manchmal vielleicht sogar zu gut. Die Schiedsrichter machen auf dem Feld auch einen soliden Eindruck.

Nun kommen wir zum Herzstück des 2017er Teils, den Möglichkeiten im taktischen Bereich. Durch die Schnellwahl über das Steuerkreuz kann man im Spiel flexibel auf Situationen reagieren. Man kann den Spieler die Anweisung geben, dass sie Tiki Taka spielen. Also das gefürchtete Kurzpassspiel des FC Barcelona. Oder man sagt ihnen, dass sie offensiv das Spiel breit machen soll. Sollen die Außenverteidiger mit über außen angreifen oder doch lieber defensiv denken. Kein Problem, stell' es ein! Konami zeigt hier gut, dass jedes Team anders spielt und man versuchen muss jeden Gegner mit den passenden Taktiken zu knacken. Aber der Gegner lernt dazu und stellt sich auf deine Taktiken ein. Da kann es gut zu einer Partie Rasenschach kommen. Man bekommt so die Möglichkeiten, wie ein richtiger Trainer taktisch zu reagieren.

Die Menüs wirken aufgeräumter und ein wenig frischer. Ähnlichkeiten zwischen PES und FIFA sind deutlich erkennbar.

An den Spielmodi hat sich nicht viel getan. Mit an Bord sind wie üblich die Meisterliga, der Anstoßmodus, Onlinespiele und myClub. Letzterer ist das Pendant zu FIFAs Ultimate Team. In diesem Modus kann man sich eigene Teams zusammenstellen. Dabei gibt es verschiedenen Kriterien für die Teambewertung, zum Beispiel Teamgeist und den Weg an Spieler zu kommen. PES und FIFA ähneln sich bei diesem Modus. Die Präsentation von myClub ist ein wenig zu klinisch und auch das Durchdringen des Modus ist zu Anfang schwer.

Ein cooles Feature für die PS4 ist dieses Jahr, die Möglichkeit editierte Daten zu teilen. Über USB können erstellte Spieler und Vereine geteilt werden. Dabei gäbe es auch die Möglichkeiten, sich die Bundesliga nach zu bauen.

Auch wenn Konami sich in Sachen Lizenzierung mächtig ins Zeug gelegt hat, an Electronic Arts kommen sie nicht ran. Gerade weil PES nur wenige Bundesligateams hat, wird es sich auf dem deutschen Markt schwer tun. Da hilft die Champions League / Euro League Lizenz auch nur marginal. Man kann sich per Modifikationen natürlich erstellte Teams z.B. aus der Bundesliga auf die Konsole holen, aber diese sind nicht in den Onlinemodi verfügbar.

Fazit:

Pro Evolution Soccer 2017 hält, was es verspricht. Es spielt sich realitätsnah und die Grafik ist wieder top. Das Ballgefühl ist nahezu perfekt. Die Menüs wirken leider immer noch ein wenig klinisch. Wem die fehlenden Lizenzen nichts ausmachen, kann sich über ein super Fußballspiel freuen.

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