Basketball: ALBA verliert nach ausgeglichenem Spiel gegen Oldenburg

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am 23.03.2016

Am vergangenen Samstagnachmittag spielte Pokalsieger ALBA Berlin zu Hause (Mercedes-Benz-Arena am Ostbahnhof) gegen die EWE Baskets aus Oldenburg. Der geplante Angriff auf die besten PlayOff-Plätze gegen den aktuell Tabellendritten scheiterte jedoch. ALBA verlor 95:93 nach Verlängerung.

 

"Die Doppelbelastung des Eurocups fällt durch die Niederlage gegen Bayern jetzt weg. Wir hatten also genug Zeit um uns auf das Spiel vorzubereiten und das wird man auch sehen", kündigte Assistenz-Trainer Thomas Paech vor dem Spiel an. Und tatsächlich, die Berliner Starting Five um den amerikanischen Guard Jordan Taylor, welcher zuvor noch aufgrund von Rückenbeschwerden das Training unterbrach, brachte einen ganz neuen Schwung mit. Besonders Center Kresimir Loncar, welcher vergangene Woche die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt, schien besonders beflügelt und machte das 10:11 in der siebten Minute. Doch die defensivstarken Oldenburger hielten dagegen. Leichte Korbleger ließen sie nicht zu und somit wurde auf das Outside-Game zurückgegriffen, das heute, nach längeren Schwierigkeiten, wieder besser funktionierte. Das erste Viertel ging trotz hervorragender Offensive mit vier Punkten Vorsprung an die Gäste und Robin Smeulders machte gleich weiter und verlängerte auf 6 (18:24). Danach zeigten die "Albatrosse" starke Teamleistung, glichen nach Freiwürfen von Will Cherry aus. Das darauf folgende technische Foul von Oldenburgs Trainer Mladen Drijencić schien sein Team doch eher zu beflügeln und Guard Chris Kramer brachte sein Team kurz darauf in Führung (31:34). In die Halbzeitpause gingen die Gastgeber trotzdem mit einer kleinen 39:38-Führung.

Das dritte Viertel blieb weiterhin ausgeglichen. Und dann erwartete die 11.123 Fans (darunter ca. 300 Mitgereiste aus Oldenburg) in der Mercedes-Benz-Arena ein absolutes Drei-Punkte-Spektakel, in der vor allem die Gastgeber ihre durchwachsene Quote von 31 Prozent aufbessern konnten. Auch wenn Jordan Taylor sein Team kurz zum 56:53 (27. Minute) in Führung bringen konnte, hielt sein direkter Gegenspieler Chris Kramer dagegen. Retten konnte die Berliner dann Loncar, der durch einen „Buzzer-Beater“ dann wieder mit einem Zähler Vorsprung in die letzte Viertelpause ging.

Den letzten Spielabschnitt konnten die Berliner spieltechnisch durch starke Verteidigung und teamsicherer Offensive für sich gewinnen. Kapitän Alex King und sein Mitspieler Dragan Milosavljević konnten mit weiteren 3-Punkte-Würfe, für die besonders Milosavljević schon bei seinem Ex-Club Partizan Belgrad bekannt wurde, einen 9:0-Lauf gegen die Oldenburger zusätzlich dem Unsportlichen gegen Kramer schwächen und führten noch fünf Minuten vor Schluss 76:68. Doch durch Fehlentscheidungen und nachlassender Verteidigung verspielte man diesen Vorsprung binnen 2 Spielminuten und auch bisheriger Mann des Tages, Loncar, bekam sein viertes Foul. Von nun an hieß es für alle Berliner Anhänger: Beten. Doch auch wenn beide Mannschaften weiterhin auf Sieg spielten und auch die Oldenburger Fans weiter Hoffnung auf einen weiteren Erfolg gegen den amtierenden Pokalsieger hatten und demnach lautstark ihre Fangesänge verbreiteten, konnte man sich nur noch auf eine Overtime (Verlängerung) einigen (79:79). Diese verlief bis zum Ende vorteilhaft für die Gäste. Die letzte Führung der Berliner erlang Taylor in der 42. Minute durch zwei erfolgreiche Freiwürfe, doch darauf folgend schien jeder Versuch, das Spiel für sich zu entscheiden, zum Scheitern verurteilt. Auch wenn sie nicht mehr als 3 Punkte weg waren, gab es die Anweisung von Trainer Saša Obradović, die Angriffe durch schnelles Foul zu unterbrechen. Das nützte letztendlich auch nichts mehr und Alba verlor nach einem letzten Versuch von Brandon Ashley mit 93:95 gegen die EWE Baskets aus Oldenburg.

Top-Scorer waren auf Seiten der Berliner Taylor (26 Punkte) und Elmedin Kikanović (20), Brian Quale (18) und Chris Kramer (15) für die Oldenburger. Zu der bitteren Niederlage gab es im Nachhinein noch eine schlechte Neuigkeit: Back-Up-Center Jonas Wohlfahrt-Bottermann muss sich nach einem Schlag aufs Knie im ersten Viertel wohl einer Operation unterziehen und auch auf Niels Giffey und der nachverpflichtete Rob Lowery müsse man noch mindestens zwei Wochen verzichten.

Alba konnte sich weiterhin nicht vorzeitig für die PlayOffs qualifizieren. Ein Lichtblick könnte es jedoch schon am folgenden Sonntag geben, wenn sie gegen Phoenix Hagen gewinnen, damit einen Platz gut machen und auf den 5. Rang aufsteigen könnten.

Buzzer-Beater

Bezeichnet einen Wurf im Basketball, der kurz vor Ertönen der Schlusssirene eines Spielviertels oder –ende erfolgt. Wichtig ist, dass der Ball vor der Schlusssirene die Hand des Spielers verlässt.