Zu ATEMLOS von Helene Fischer grölend ging es am Samstag unter Regenbogenflaggen durch Berlin. Der Christopher Street Day (kurz auch CSD) ist DIE Demo der queeren Community. Hier wird feiernd, tanzend, ob mit oder ohne Kleidung demonstriert. Kritiker*innen werden fragen, ist das wirklich demonstrieren? Kann man eine tanzende Demo wirklich ernst nehmen?
Ich sage, JA! Eine Demo bei der jeder guten Laune hat und wo Feier-Stimmung herrscht, regt mehr Massen an! Der CSD spiegelt provokant und tolerant die Einstellung der Community wider: „Du kannst sagen, was du willst, ich bin wer ich bin, stolz darauf und werde dafür kämpfen!“
Unter den 20 bis 30 Waagen waren auch einige Parteien vertreten und sogar die CDU hat in ihrem Parteigebäude die Regenbogenflagge gehisst. Die Frage ist, betreiben die Parteien hier nun Wahlkampf? Oder sind es die Mitarbeiter*innen, die sich mit Hilfe ihrer Partei hier präsentieren können? Dasselbe betrifft die Wagen der BVG oder des Vivantes-Klinikums. Marketing oder Repräsentation?
Ein Reporter vom rbb fragte am gestrigen Tag: „Die Ehe-für-alle ist ja nun dabei ermöglicht zu werden. Ist der CSD denn nun unnötig? Was wollt ihr noch erreichen?“
Da die Gesamtzahlen von Angriffen gegenüber Queeren eine neue Höchstzahl erreicht hat, ist die Antwort ganz offensichtlich: Sicherheit und Toleranz! Und das nicht nur in Deutschland, sondern überall! Solange Menschen noch wegen ihrer Sexualität, ihrem Geschlecht oder ihrer Religion verurteilt, gefoltert, ermordet oder sonstiges Leid angetan wird, sind wir hier noch lange nicht fertig!