Am 14.02.2016 besuchte jup!-Reporterin Laura das Atze-Musiktheater im Wedding. Dort wurde das Theaterstück „Die Ministerpräsidentin“ aufgeführt. Doch das war noch nicht alles: Vor der Aufführung fand eine begleitende Talkshow statt.
Zum Theaterstück: Der Vater von Hannah soll die Wahlkampagne für die neu gegründete Partei „Stimme der Zukunft“ organisieren. Die Wahlen zum norwegischen Parlament stehen bevor und die Partei will ein Kind an die Spitze der Regierung stellen – und zwar Hannah! Richtig ernst nehmen kann das 12-jährige Mädchen dieses Vorhaben anfangs nicht, doch schon bald ist die Öffentlichkeit von ihr begeistert, weil sie geradeheraus sagt, was sie denkt. Als Hannah nach mehreren Verwicklungen tatsächlich gewählt wird, fängt das Abenteuer Politik erst richtig an, denn nun muss sie ein Kabinett zusammenstellen und ein Regierungsprogramm entwerfen.
Das Stück hat nicht nur Witz, sondern ist auch sehr politisch angelehnt. Die Inszenierung verführt zum Diskutieren und gibt auch Kindern einen Einblick in die parlamentarische Demokratie. „Die Ministerpräsidentin“ enthält Themen wie Wahlrecht für Kinder sowie Zukunftsvisionen für eine demokratische Gesellschaft. Genau das wurde in der Talkshow zuvor aufgegriffen.
Talkshow: „Wahlrecht für Kinder und andere Zukunftsvisionen für eine kinder- und familienfreundliche Zukunft“
Die Diskussionsteilnehmer*innen waren Robert Kutt, 12-jähriger Kinderreporter des Tagesspiegels, Carla Golm,14-jähriges Vorstandsmitglied des Kinder- und Jugendparlaments Tempelhof-Schöneberg, Politiker Ralf Wieland, SPD-Mitglied und Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Bettina Jarasch, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und der Theaterleiter Thomas Sutter. Insgesamt also viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zum Thema Wahlrecht für Kinder. Nach einer guten Stunde Diskussion war der Standpunkt von jedem einzelnen klar. Ralf Wieland hat im Laufe des Gespräches Einsicht gezeigt und sagte, dass Kinder auch ein Mitbestimmungsrecht brauchen, jedoch nur für kleinere Angelegenheiten, die sie konkret betreffen. Robert Kutt war ähnlicher Meinung. Auch er möchte, dass Kinder bei Volksabstimmungen und Bezirkswahlen teilnehmen dürfen.
„Das Volk hat die Macht und das Volk bedeutet auch die Kinder!“ (Carla Golm)
Carla Golm, die selbst in einem Kinder- und Jugendparlament tätig ist, forderte hingegen ein freiwilliges Wahlrecht und zwar auch für größere Wahlen. Im Großen und Ganzen ergab die Diskussion, dass Kinder mehr Rechte erhalten sollen und dazu zählt auch das Wahlrecht. Selbst wenn es nur beschränkt wäre.
Das Stück „Die Ministerpräsidentin“ läuft noch bis zum Sommer im Atze-Musiktheater. Die genauen Termine findest du hier.
ein Text von Laura