Ein Jahr FSJ geht zu Ende

So langsam neigt sich mein Freiwilliges Soziales Jahr seinem Ende zu und nun möchte ich euch auch von meinen letzten, echt coolen Erfahrungen erzählen.

Anfang Juli teamte ich in einem Bewerbungstrainingsseminar mit 102 Schülerinnen und Schülern mit. Das Besondere an diesem Seminar war es, dass unser grundlegendes Konzept umgedacht werden musste und inhaltlich um die Gebiete Arbeitsrecht und Gewerkschaften ergänzt werden musste. Ich als FSJ’ler habe dazu im Vorfeld viele Methoden- und Informationsarbeitsblätter herausgesucht, die in der Woche dann auch verwendet worden sind. Dieses Mal hatte ich sogar eine richtig liebe Gruppe, mit der die Woche auch echt Spaß gemacht hat. Als wir am Freitagvormittag mit der Auswertung durch waren, spielten wir sogar noch das Rollenspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“. Aber auch allgemein hatte die Gruppe die Woche über stets angemessen gut mitgearbeitet, was ein großer Unterschied zu einem vorangegangenen Seminar war.

FSJ-Seminar zum Thema Erlebnispädagogik

In der darauffolgenden Woche war dann mein abschließendes FSJ-Seminar, welches auch an meiner Einsatzstelle stattgefunden hat. Das Hauptthema war Erlebnispädagogik, aber es ging selbstverständlich auch um unseren gemeinsamen, offiziellen Abschied. Innerhalb dieser Woche machten wir viele verschiedene Kooperationsübungen und überlegten uns in der Auswertung ebenfalls, mit welchen Gruppen man diese Übungen machen könnte.

„Live Action Role Playing“ – eine Gruppe ohne Gedächtnis

Besonders spannend fand ich das Mini-„Live Action Role Playing“ (kurz: Mini-LARP). Dazu wurden wir, also unsere Rollen, gedächtnislos in eine Kammer gesteckt, der Erzähler meinte, es handle sich um eine vollständig mit Stahl bedeckte Kammer, die nur ein nicht zu öffnendes Garagentor besaß. Während der Spieldauer erhielt jede Rolle Erinnerungen durch einen Zettel zurück. Alle Erinnerungen aller Charaktere sollten dabei helfen, herauszufinden, was überhaupt geschah, und wie man aus der Gefangenschaft entkommen kann. Während dieses Spiels starb ein Charakter - keine Person, also keine Panik. J Dieses Rollenspiel hat echt sehr viel Spaß gemacht, ist aber auf Grund der psychischen Belastbarkeit erst ab 16 Jahren freigegeben (die meisten LARP’s sind erst ab 18 freigegeben).

"Let’s play!"

Auch in unserer Freizeit hatten wir sehr viel Spaß, so spielten wir an einem Abend (ab 22 Uhr) „Capture the Flag“, wobei wir als Team die Flagge des anderen Teams erobern mussten. Da es dabei viel um Bewegung ging, war es sehr anstrengend und die Dusche danach war für mich ein MUSS. Auch die Dunkelheit machte es schwierig, sowohl die Gegner als auch die gegnerische Flagge zu finden. Viel Spaß hatten aber beide Teams dabei.

An einem Nachmittag testeten wir das Prinzip des Geocachings aus, was mich dazu inspirierte, mehr in diesem Bereich zu machen. Durch das eigene Gestalten eines Test-Cashs habe ich sogar das Grundstück, auf dem ich schon über zehn Monate arbeitete, noch mehr kennengelernt (siehe dazu die Bilder).

Und um ganz kurz all die Seminare zusammenzufassen, lässt sich sagen, dass diese eine große Bereicherung für das Freiwillige Soziale Jahr sind, da es besonders toll ist, diese Zeit zusammen mit seiner Seminargruppe zu verbringen und ganz viel Spaß zu haben.

Eine Woche auf Ferienfahrt

Anfang August gab es dann an meiner Einsatzstelle eine Ferienfahrt für Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren. Während dieser achttägigen Fahrt haben wir mit der Gruppe viele Spiele, erlebnispädagogische Übungen, Medienworkshops und auch einen Tag am Strand verbracht. Das Besondere an dieser Fahrt und der Unterschied zu einem Schulseminar war, dass keine Lehrkräfte dabei waren, weshalb es auch zu unseren Aufgaben gehörte, den Abende mit unseren Teilnehmenden zu verbringen und auch die Aufsicht – am Tage und in der Nacht – zu haben. Eben deswegen sind die Teilnehmenden einem ans Herz gewachsen und dementsprechend hat es mich auch emotional sehr gepackt, als die Woche vorbei war.

Wie geht es aber nun weiter bei mir?

Meinen Studienplatz habe ich sicher, somit werde ich mein Mathematikstudium wie geplant im Oktober beginnen, da bin ich schon sehr aufgeregt und auch sehr gespannt, wie ich mich schlagen werde. Und auch an meiner dann ehemaligen Einsatzstelle habe ich bereits mein erstes Seminar, wofür ich dann auch Honorar erhalten werde. Es wird ein viertägiges Kommunikationsseminar mit einer achten Klasse sein. Und inwieweit ich Zeit für weitere Seminare finden werde, werde ich dann sehen können, wenn ich im Studentenleben bin.

Mein Freiwilliges Soziales Jahr hat mir sehr dabei geholfen, selbstbewusster zu werden, und hat mir die Möglichkeit gegeben, mehr Zeit auch für mich selbst zu haben, trotz der 39-Stunden-Woche. Ich kann nur jedem empfehlen, der noch nicht weiß, wohin es gehen soll, ein FSJ zu machen, um sich einfach etwas im Berufsleben auszutesten und gleichzeitig die lehrreichen Fahrten zu haben.

Ich bin gespannt, wohin mich meine Wege führen werden!

Liebe Grüße

Max

Über Max

Alter: 20

Hobbys: Schreiben, Lesen, Sprachen lernen

FSJ: Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein

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