FILM FEEDBACK: Folge 4

von
am 26.07.2017

Diese Folge Film-Feedback steht unter dem Motto „Filme mit attraktiven Protagonisten“. Also aufgepasst Ladys, vielleicht findet ihr hier den perfekten Film für euren nächsten Mädelsabend.

Aktueller Film

Begabt (USA 2017, Regie: Marc Webb, FSK 6)

Der neue Film des Regisseuren Marc Webb (bekannte Filme von ihm sind z.B. SPIDERMAN oder SPIDERMAN 2: Rise of Electron), der seit 13.07. in den Kinos läuft, handelt von Frank Adler (Chris Evans), der gemeinsam mit seiner Nichte Mary (Mckenna Grace), die er anstelle ihrer eigenen Eltern großgezogen hat, in einem kleinen Küstenort in Florida lebt. Mary ist ebenso lebhaft wie intelligent und aufgrund ihrer Leistungen in der Schule, vor allem in Mathematik, vermutet ihre Lehrerin Bonnie (Jenny Slate) schon bald, dass Mary hochbegabt sein könnte. Frank will davon jedoch nichts wissen, sondern möchte Mary ein weitgehend normales Leben abseits von Leistungsdruck und Intelligenztests ermöglichen. Doch als seine eigene Mutter Evelyn (Lindsay Duncan) davon erfährt, ist es mit dem ruhigen Leben der kleinen Familie vorbei, denn Evelyn hat große Pläne für ihre Enkeltochter. Doch Frank beschließt, für das Wohl seiner Nichte zu kämpfen und erhält dabei Unterstützung von Bonnie, die ihrerseits ein Auge auf den attraktiven alleinerziehenden Ersatzvater geworfen hat, sowie von seiner resoluten Vermieterin und Freundin Roberta (Octavia Spencer). Mir ist besonders die schauspielerische Leistung der jungen McKenna Grace, die das hochbegabte Mädchen Mary Adler verkörpert, im Gedächtnis geblieben. Mit ihren 11 Jahren spielt sie schon mit solch einer Überzeugung und Glaubwürdigkeit, dass sie es, meiner Meinung nach, mit manchem erfahrenen Schauspielern aufnehmen könnte. In den Szenen, in denen Mary traurig ist, fängt McKenna Grace an zu weinen. Ihre Tränen sind echt und wie herzzerreißend sie weint, lässt dem Zuschauer schon fast keine andere Möglichkeit mehr, als Mitleid mit ihr zu haben. McKenna Grace verkörpert ihre Rolle so sehr, dass man in diesem Fall schon fast nicht mehr von spielen reden kann. Alles was dieses Mädchen tut, entspringt aus ihr und wirkt nicht gestellt. Des Weiteren fand ich den Monolog von Evelyn sehr beeindruckend und gut, da der Fokus mal nur auf ihr lag und man eine andere Seite von ihr kennengelernt hat, sodass man gemerkt hat, dass es ihr nicht nur um den Erfolg und sich selbst geht, sondern sie auch eine gute (Groß)Mutter sein kann bzw. ist. Allerdings muss man auch sagen, dass der Anschluss teilweise nicht gut umgesetzt wurde. Mit Anschluss ist gemeint, wenn in einem Gespräch z.B. beide Personen von vorne gezeigt werden, alles in sich schlüssig ist und der Zuschauer nicht merkt, dass die Situation ja eigentlich gestellt ist. Da ist es kontraproduktiv, wenn nach einem Schnitt einer der Schauspieler seinen Kopf anders hält oder man genau sieht, dass die Person, die von hinten zu sehen ist, eigentlich redet, aber nicht die Lippen bewegt. Zudem gab es mehrere Szenen, die relativ lang waren und in denen nur Bilder mit Musik zu sehen waren. Zusammenfassend würde ich sagen, dass ich von Anfang an nicht daran gezweifelt habe, dass BEGABT gut ist, ich aber davon überrascht war, wie gut der Film im Endeffekt war und die (weiblichen) Zuschauer*innen einen sympathischen Chris Evans in diesem Film zu sehen bekommen.

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Ein Klassiker

Titanic (USA 1997, Regie: James Cameron, FSK 12)

Wer kennt ihn nicht? Den über drei Stunden dauernden Film, der von einem verlobten Oberschichten-Mädchen (Kate Winslet) erzählt, das sich in den armen Künstler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio) verliebt. Die Gesichte einer Liebe über gesellschaftliche Klassen hinweg mit all den dazugehörigen Problemen, sowie den Problemen und Ängsten, denen man sich stellen muss, wenn das Kreuzfahrtschiff, auf dem man gerade ist, mit einem Eisberg kollidiert und zu sinken beginnt.

TITANIC ist nicht im klassischen Sinn ein Filmklassiker, jedoch habe ich diesen Begriff für mich so ausgelegt, dass Filme dazugehören, die man unbedingt gesehen haben sollte, unabhängig von ihrem Alter. Und TITANIC ist meiner Meinung nach einer dieser Filme, der gerade einmal 20 Jahre alt ist und doch schon als Film zählt, den jeder mindestens ein Mal in seinem Leben gesehen haben sollte. (Ja, auch die Jungs unter euch!)

TITANIC überzeugt meiner Meinung nach nicht nur durch seine herzerwärmende Geschichte und den großartigen schauspielerischen Leistungen von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet, sondern auch durch einprägsame Szenen, aus denen später Sätze wie „Ich bin der König der Welt“(„I'm the King of the World!“) oder „Jack, ich möchte, dass du mich so zeichnest, wie die Mädchen in Frankreich“ („Jack, I want you to draw me like one of your french girls“) im Gedächtnis bleiben. Zudem gibt es wohl wenige Mädchen, die Jack wohl nicht wenigstens ein bisschen anschmachten. Also Ladys, schnappt euch eure beste Freundin oder euren festen Freund und schaut euch in den Sommerferien mal wieder TITANIC an. Ihr werdet es sicherlich nicht bereuen.

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Ein Film für Verrückte

Lone Ranger (USA 2013, Regie: Gore Verbinski, FSK 12)

Zurzeit Alexander des Großen gab es keinen Menschen, der schneller war als das Pferd, auf dem er ritt. In dieser Welt sind auch noch der gesetzestreue John Reid (Armie Hammer) und der Komantsche Tonto (Johnny Depp) aufgewachsen, doch das Ende dieser Epoche ist gekommen. Die Eisenbahn zieht ihren Weg in den Westen und verspricht Wohlstand und Fortschritt, doch sie lockt auch skrupellose Geschäftsmänner und gnadenlose Gangster an. Als sich sechs Texas Ranger, darunter Johns Bruder Dan (James Badge Dale), den Machenschaften von Butch Cavendish (William Fichtner) in den Weg stellen wollen, lockt er sie in einen Hinterhalt. Als Tonto kurz darauf die Szene betritt, gibt es nur einen Überlebenden: John Reid. Da Tonto glaubt, in Reid den Geist des Lone Rangers zu sehen, pflegt er den gestürzten Ranger gesund. Als Reid anschließend erkennen muss, dass mit der Eisenbahn auch die Zeit des Verbrechens gekommen ist, beschließt er das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Unter der Maske des Lone Rangers will er gemeinsam mit seinem neuen Freund Tonto, seinem Pferd Silver und einer Ladung Silberkugeln Cavendish das Handwerk legen.

LONE RANGER ist nicht ganz so verrückt, wie manch anderer Film, den ich euch schon vorgestellt habe, aber ich finde, dass dieser Film ganz gut unter die Rubrik „attraktive Schauspieler“ fällt, denn neben Johnny Depp spielt in diesem Film auch Armie Hammer mit, der in SPIEGLEIN SPIEGLEIN (2012) den Prinzen verkörperte.

Was diesem Film seine Verrücktheit verleiht, ist zum einen der Indianer Tonto und zum anderen die vom Silber besessenen Menschen und ein mit spirituellen Kräften ausgestattetes weißes Pferd namens Silver. Zudem bedeutet „Tonto“ im Spanischen so viel wie „Narr“ oder „Dummer“.

Der Film hat in den Medien keinen so glänzenden Ruf, da viele Kritiker LONE RANGER für zu lang und zu Action geladen halten. Mir persönlich hat der Film allerdings sehr gut gefallen, wobei ich die Punkte der Kritiker teilweise nachvollziehen kann. Mit 149 Minuten ist der Film wirklich recht lang und auch mir ist es teilweise passiert, dass ich dachte, dass der Film schon zu Ende wäre, was nicht der Fall war. Und auch den Kritikpunkt mit sehr viel Action kann ich nicht verneinen, da es wirklich viele Explosionen, Schießereien und ähnliches gibt. Jedoch sind diese zwei Punkte für mich keine Faktoren den Film nicht zu mögen. Für mich hat der Film Witz und ein Kumpel von mir meinte zu diesem Film, er sei FLUCH DER KARIBIK in der Wüste. Ich finde, mit dieser Aussage hat er durchaus Recht. Tonto erinnert an den verrückten, aber liebenswerten Captain Jack Sparrow und John Reid ist sein Sidekick alias Will Turner. Diese Parallelen bestehen wohl, da Gore Verbinski ebenfalls Regie führte bei den ersten drei FLUCH DER KARIBIK – Teilen.

Wer also nach einem Film sucht, der FLUCH DER KARIBIK mit Wüste verbindet und zudem auch an Bullys DER SCHUH DES MANITU erinnert, für den habe ich hier den perfekten Film gefunden.

Hier könnt ihr euch den Trailer anschauen!

Eine allgemeine Empfehlung

Drei Meter über dem Himmel (ES 2010, Regie: Fernando González Molina, FSK: 12)

Dieser Film, der im Original „Tres metros sobre el cielo“ heißt, ist der erste von zwei Filmen, die auf den gleichnamigen Büchern von Federico Moccia basieren. Diese Bücher drehen sich um Hugo Olivera Castro, dessen Freunde ihn nur Hache oder im deutschen Film HO nennen. Das Hache rührt von Hugos Anfangsbuchstaben, da die Spanier den Buchstaben H als Hache [atsche] aussprechen.

DREI METER ÜBER DEM HIMMEL erzählt die Geschichte von zwei jungen Menschen, die in vollkommen verschiedene Welten gehören. Zwischen Hache, der auf Grund einer Körperverletzung am Liebhaber seiner Mutter zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilt wird, und Bárbara Alcázar, die den Spitzname Babi trägt, entwickelt sich mit der Zeit eine Liebe, die nicht sein sollte. Babi (Maria Valverde) ist ein unschuldiges Mädchen aus der oberen Mittelschicht, mit guter schulischer Ausbildung und großen Träumen. Hache (Mario Casas) hingegen ist ein rebellischer Junge - impulsiv, unberechenbar und gewissenlos - der eine Vorliebe für Gefahr und illegale Motorradrennen hat.

Mich hat dieser Film (sowie der zweite Teil ICH STEH AUF DICH (ES 2012)) durch seine mitreißende Geschichte, erzählt mit viel Gefühl, Herz und Humor, überzeugt. Dieser Film hat Charme, sodass ich mich für knapp zwei Stunden einfach in der Welt von Hache und Babi verlieren konnte. Über die schauspielerische Leistung der Protagonisten lässt sich wohl streiten, denn 2011 erhielt Mario Casas sowohl eine Auszeichnung bei den Yoga Awards als schlechtester spanischer Schauspieler, als auch eine Auszeichnung als bester neuer Schauspieler bei den Premios A.C.E. (Asociación de Cronistas del Espectáculo), die seit 1992 alljährlich in Argentinien stattfinden. Mich persönlich störte die deutsche Synchronfassung des Films, sodass ich diesen Film in Originalvertonung sah.

Falls ihr euch jetzt fragt, warum dieser Film einen etwas seltsamen Titel trägt, möchte ich das kurz für euch erläutern. Ungefähr nach zwei Drittel des Films findet quasi eine Diskussion zwischen Babi und Hache darüber statt, wer denn der Glücklichere von beiden sei. Babi sagt, dass sie sehr glücklich sei und Hache erwidert, er sei glücklicher. So geht es hin und her, bis Babi Hache fragt, wie glücklich er denn sei und er antwortet: „Drei Meter über dem Himmel!“

Ich kann nicht beurteilen, ob oder inwieweit die Romanvorlage gut umgesetzt wurde, da ich die Romane nicht gelesen habe, aber mir erschien der Film in sich schlüssig. Dass mir das Ende des Films nicht zusagte, ist eine Sache für sich.

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