Wie rettet man gute Lebensmittel? - Foodsharing

VON CORVIN

Bestimmt hast du es schon einmal gehört: "Es sollte mal jemand was gegen die Lebensmittelverschwendung tun". Oft wird dann der Tipp gegeben: Versuche weniger wegzuschmeißen. Das ist ein Anfang - aber da geht mehr!

Ich bin seit über einem halben Jahr beim Projekt Foodsharing als "Foodsaver" aktiv. Foodsaver holen bei Betrieben (Bäckereien, Obstständen und Supermärkten) übrig gebliebene Lebensmittel ab. Diese kann man dann selbst aufessen oder an Nachbarn/Freunde weitergeben. Alles bei Foodsharing ist geldfrei und ehrenamtlich.

Um mitmachen zu können, muss man die Regeln verstehen und danach ein Quiz absolvieren. Nach drei "Einführungsabholungen" bekommt man einen eigenen Foodsaver-Ausweis. Um abends bei Betrieben Lebensmittel abzuholen, trägt man sich auf der Webseite foodsharing.de in den Kalender des gewünschten Partner-Betriebes ein. Ganz wichtig: Viele Tüten und Brotdosen zur Abholung mitnehmen. Manchmal kann es viel werden. Mein aktueller Rekord liegt bei 75 Brötchen, die ich bei einer Bäckerei abgeholt habe.

Apropos: Was macht man, wenn man nicht alles los wird? Man bringt die Lebensmittel zu Freunden oder zu einem "Fairteiler". Fairteiler sind Kühlschränke und Regale, die irgendwo in der Stadt stehen. Meist bei Bürgerzentren oder in Bio-Läden. Dort kann man alle Lebensmittel reinlegen, die man nicht essen kann. Und man darf sich kostenlos so viel rausnehmen, wie man will.

Das ist also eine einfache Möglichkeit, ohne Quiz und ohne feste Termine an kostenlose Lebensmittel zu kommen. Eine Karte mit allen Fairteilern findest du auf foodsharing.de. Nachteil: Die ganz leckeren Sachen sind meist schnell weg. Sobald jemand etwas in die öffentlichen Kühlschränke reinlegt, postet er ein Foto auf der Plattform. Dann heißt es: Der erste bekommt so viel, wie er tragen kann :)

Und zu guter Letzt gibt es noch die "Essenskörbe". Das sind Anzeigen von Leuten, die Lebensmittel übrig haben. Eine Karte ist (wer hätte es gedacht) auch auf foodsharing.de. Man geht einfach nach Vereinbarung vorbei und nimmt sich so viel mit, wie man gebrauchen kann. Du freust dich, weil du kostenlose Lebensmittel bekommen hast und die Foodsaver freuen sich, dass jemand sie abgeholt hat. Denn Wegschmeißen - das ist bei Foodsharing nur bei verdorbenen Lebensmitteln okay.

Fazit: Probiere es doch einfach mal aus. Schau‘ nach, wo der nächste Fairteiler ist oder ob jemand aus deiner Gegend einen Essenskorb übrig hat. Du sparst nicht nur Geld (ich habe seit über 3 Monaten nichts mehr für Brot ausgeben müssen), sondern du tust auch etwas Gutes. Nebenbei lernt man viele Leute aus der Nachbarschaft kennen.

Im Video wird alles nochmal zusammen gefasst:

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Hier geht es zur Foodsharing-Webseite!