Konstant unkonstant

am 19.05.2016

Die Füchse Berlin gewinnen gegen den amtierenden DHB-Pokalsieger SC Magdeburg mit 30:26. Das Spiel symbolisiert aber auch ein wenig die Saison der Berliner Handballer.

Am Ende stand der Großteil der 8.568 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle und jubelte der Mannschaft zu. Zurecht, hatte man doch gerade den Pokalsieger und Kiel-Bezwinger aus Magdeburg mit vier Toren Unterschied geschlagen.

Mann des Spiels war Silvio Heinevetter. Mit um die 20 Paraden hielt der Keeper der Gastgeber zu jeder Zeit die Führung fest. Den Grundstein für den Erfolg legten die Füchse schon in der Anfangsphase der Partie. Sie waren wacher, ein kleines bisschen entschlossener, aber vor allem hatten sie, wie schon erwähnt einen überragenden Silvio Heinevetter, der in der Anfangsphase schon richtig heiß lief. So stand es nach zehn Minuten 5:1 für die Füchse, wodurch sich Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert gezwungen sah, die erste Auszeit zu nehmen. Viel änderte sich jedoch nicht. Nach 15 Minuten waren die Füchse sogar fünf Tore (8:3) voraus. Die Berliner konnten es sich auch leisten, jede Menge Chancen liegen zu lassen. Denn die Magdeburger waren ihrerseits auch fahrlässig und nicht zielstrebig genug und als letzte Instanz stand das ein um das andere Mal der Keeper der Füchse im Weg. Kurz vor der Pause (28. Minute) brachte Robert Weber die Gäste nochmal auf ein Tor heran zum 9:8, aber bis zur Pause konnten die Hauptstädter erneut auf drei Tore erhöhen (12:9). Kent Robin Tönnesen hatte aufgedreht und mit drei Toren am Stück den Halbzeitstand hergestellt.

In der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild. Bei den Füchsen wechselten sich Ungenauigkeiten mit genialen Momenten ab. Der SCM kam somit wieder auf einen Zähler (34. Minute) heran. Einer, der sinnbildlich für das Spiel der Füchse stehen kann, war Fabian Wiede. Nach zwei verworfenen Siebenmeter in Halbzeit eins erhöhte er zwischenzeitlich durch einen Doppelschlag auf 17:13. Weiterhin passieren im Spiel zu einfache Fehler. Die Spieler und auch das Publikum suchten Schuld beim Schiedsrichtergespann, des Öfteren erklangen auch "Schieber"-Sprechchören von den Tribünen.

Das Spiel lief in der Folge weiter und es blieb immer bei gut drei Toren Unterschied. Waren die Füchse in Überzahl zu unkonzentriert, blieben sie in Unterzahl nun ruhiger und spielten die Zeit ein wenig runter. Gut acht Minuten vor Schluss bauten die Berliner ihre Führung erneut auf fünf Tore aus (26:21) und es schien, als sei das Spiel entschieden. Aber es schlichen sich wieder zu einfache Fehler ins Spiel und so konnten die Magdeburger drei Minuten vor Schluss wieder auf zwei Tore (27:25) herankommen. Nun waren auch die Fans in der Halle gefragt. Diese standen auf und unterstützten ihr Team mit den für Handballspiele typischen Klatschpappen. Ingesamt war die Stimmung das ganze Spiel über gut. Zum Schluss drehte dann auch noch Drago Vukovic auf und stellte wieder einen drei Tore (29:26) her. Ehe Jesper Nielsen mit seinem dritten Treffer den Endstand von 30:26 erzielte.

Der beste Schütze der Füchse war Kent Robin Tönnesen mit acht Treffern.

Der Konstanteste an diesem Abend war gleichzeitig der beste Magdeburger. Robert Weber erzielte elf Treffer und bis zur letzten Minute hatte er eine hundertprozentige Trefferquote (6 von 6) von der Siebenmeterlinie. Aber dann gelang Petr Stochl, dem zweiten Keeper der Füchse, das, was der überragende Silvio Heinevetter an diesem Abend nicht schaffte, er hielt einen Siebenmeter von Robert Weber.

Die Hauptstädter zeigten sich das ganze Spiel mit schwankenden Leistungen. Am Anfang stark, im Mittelteil mit einigen Fehlern und zum Schluss fuhren sie dann denn Sieg ein. Auch die Saison zeigt ähnliche Unkonstanten. Im letzten Heimspiel gewannen sie überragend gegen den Tabellenführer aus Mannheim, die Rhein-Neckar Löwen. Dann aber verloren sie gegen Hannover.

Die Füchse können durch den Sieg auch weiterhin Hoffnungen auf die Teilnahme im Europapokal in der nächsten Saison machen. Sie verteidigten den fünften Platz, der vielleicht zur Teilnahme reichten könnte. Aufschluss darüber gibt es aber erst nach der Saison.