"Gut ist, was der Erde nützt"- Green Net

von
am 28.03.2017

Sprechende Bäume, riesige Roboterspinnen, misslungene Zeitreisen, weinende Drachen, tief dunkle Bunker und ein Plan zur Vernichtung der Menschheit: all das und vieles mehr steckt in Green Net – dem Roman von Wilfried von Manstein (erschienen im INMO-Verlag).

Hauptcharakter der Geschichte ist der 12-jährige Mario, welcher viel lieber mit Bäumen als mit Menschen redet.

Schule macht ihm keinen Spaß, seine besten Freunde sind die alte Kastanie Äskulus und dessen Efeu-Frau Hallucia. Mario selbst bezeichnet sich als Kastatienkind. Er führt ein rund um sorgloses und normales Leben. Bis zu dem Tag, an dem seine Mutter während eines Besuchs beim Kinderpsychologen angegriffen wird und ins Koma fällt. Doch mit der Zeit wachsen ihr Wurzeln aus den Füßen. Mit Rado, der 14-jährigen Schülerzeitungsredakteurin, teilt er nun dasselbe Schicksal, denn Rados Vater, der Psychologe, ist ebenfalls betroffen.

Rado sucht den Erfinder und Zeitreisenden Lam-Pi-Jong auf. Dieser weiß sofort, dass es sich hierbei um eine seiner Erfindungen handelt. Den sogenannten Zeiter. Der Zeiter ermöglicht es, Pflanzen zu beschleunigen, so dass diese laufen und mit Menschen reden können. Allerdings klappt dieser Vorgang auch andersherum. Währenddessen nimmt Mario mit Äskulus und Hallucia an der Pflanzenversammlung teil, um den Weltbaum Yggdrasil um Hilfe zu bitten. Doch Mario wird entdeckt und soll, als Strafe für sein Eindringen, sterben.

Die Übernahme eines gefährlichen Auftrags ist die einzige Chance, lebend aus der Sache heraus zu kommen. Er soll die rebellierende Würgefeige Reginald, welche im nahliegenden Zoo steht, ausspionieren und Bericht erstatten. Doch beim Versuch Reginald auszukundschaften, gerät Mario in Gefangenschaft und muss mehrere Monate in einem Bunker ausharren. Erst eine, von seiner Freundin Rado und Lam-Pi-Jong initialisierte, Zeitreise rettet Marion.

Alle finden sich wieder für einen kurzen Moment des Friedens. Die Ruhe vor dem Sturm.

Denn es bleibt das Ziel, die rebellierende Würgefeige Reginald und ihre Anhänger aufzuhalten, die mithilfe des Zetkaas -ein Computer der weitere Zeiter herstellt und unter den verbundenen Bäumen verteilen kann- die Menschheit vernichten wollen.

Die insgesamt 411 Seiten sind auf drei Teile verteilt und für ein Alter ab 12 Jahren empfohlen. An einigen Stellen schockt der Roman den Leser. Zum Beispiel wenn detailliert, die Vernichtung des Regenwaldes beschrieben wird. Doch diese Schockmomente regen ohne großes „Belehren“ sehr dazu an, sich über die Natur und ihren Schutz mehr Gedanken zu machen.

Fazit:

Die vielseitige, teilweise aber auch dezent verwirrende Handlung, ist spannend bis zum Schluss. Und auf jeden Fall stellt sich der Leser am Ende die Fragen: Mögen mich meine Zimmerpflanzen eigentlich? Und ist die Welt nicht wesentlich besser ohne Menschen dran?

Greenet – ein Buch, das zum Nachdenken anregt.