In der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ suchen Start-ups einen Investor. Wir schauen uns Start-ups an, die einen Investor gefunden haben. In unserem zweiten und letzten Teil blicken wir auf Morotai. Wir haben uns für euch die Sportbekleidung angeschaut und mit dem Geschäftsführer und Chef-Designer Rafy Ahmed gesprochen.
15.12.2017
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Der Sportkleidungsmarkt ist umkämpft. Die amerikanische Firma Nike und die deutsche Firma Adidas tun sich als Marktführer aus der Masse hervor. In dem Markt möchte Morotai auch mitmischen. Noch mehr, sie wollen den Großen Konkurrenz machen. Dafür suchten sie in der Höhle der Löwen einen Investor. Das Team um Geschäftsführer und Chef-Designer Rafy Ahmed legte einen guten Auftritt hin und wusste, sowohl mit den Produkten als auch mit den Zahlen zu überzeugen. Am Ende investierte Dagmar Wöhrl. Sie gab 100.000€ für 20% Firmenanteile. Gegründet wurde Morotai erst Anfang 2017. Sie wollen mit ihrer Sportkleidung, Stil, Qualität und höchstmögliche Funktionalität vereinen.
„Morotai ist aus einer Bachelor-Arbeit entstanden. Ich habe selbst früh angefangen, Sport zu treiben. Ich habe viele verschiedene Sportarten betrieben. Dann habe ich schließlich Design studiert. Morotai ist die Kombination aus meinen beiden Leidenschaften Sport und Design“, erklärt mir Rafy im Telefoninterview die Gründung der Firma. Der Firmenname hat seinen Ursprung in Asien: „Ich war viel in Asien unterwegs. Da gibt es die Geschichte, dass auf der indonesischen Insel Morotai ein einziger Krieger im Zweiten Weltkrieg gegen die Amerikaner gekämpft hat. Für mich ist das für eine Marke ein starker Name.“ Während des gesamten Interviews merke ich, dass Rafy für das brennt, was er macht. Gerade bei seinen sportlichen Aktivitäten merkte er, dass die vorhandene Sportbekleidung seinen Ansprüchen nicht genügt.
Seine Produkte beschreibt er mit den Worten intelligent und multifunktional. Was er damit meint, sieht man, wenn man sich durch die Produkte auf der Webseite klickt. Denn die Kleidung, zum Beispiel Hosen oder Hoodies, beachtet, was der Sportler alles so bei sich trägt. Es gibt spezielle, versteckte Taschen für das Handy oder die Mitgliederkarte des Fitnessstudios. So fallen sie nicht aus den Taschen raus, aber stören auch nicht beim Sport. Außerdem gibt es eine klare und schlichte Linie. Denn die Produkte gibt es nur in drei Farben: weiß, grau und schwarz. Diese Schlichtheit ist ein Markenzeichen von Morotai.
Die klassischen Marken wie Adidas oder Nike sieht er dabei natürlich als Konkurrenten, aber mit anderen Schwerpunkten: „Wir haben einen anderen Fokus als Adidas oder Nike. Wir schauen auf den Freizeitsportler und versuchen unsere Produkte auf die Bedürfnisse eines Freizeitsportlers anzupassen. Unsere Produkte sind auch gut miteinander zu kombinieren. Das heißt unsere Bekleidung kann für die gängigsten Sportarten genutzt werden. Aber sie sieht nicht so sehr nach Sportkleidung aus. Man kann damit auch zur Arbeit gehen.“
Die Produktpalette besteht aus rund 60 Produkten für Frauen und Männer. Darunter zum Beispiel klassische T-Shirts, Hoodies, Jogginghosen und Tights. Die Kleidungstücke von Morotai werden in Pakistan gefertigt. Zum einen wird dort schon viel Sportbekleidung hergestellt und zum anderen ist es Rafys Heimat, somit hat er da keine Sprach- oder Kulturprobleme: „Mein Ziel ist es, Pakistan, das ein ärmeres Land ist, wirtschaftlich auf die Beine zu bringen. Wir stellen Arbeitsstandards auf, zahlen unseren Mitarbeitern Essensgeld und bezahlen Überstunden. Ich bin auch öfter selbst vor Ort.“ Bei den Preisen liegt Morotai in einem Bereich mit den Top-Marken. Tights für Damen kostet zum Beispiel 55€ und einen Hoodie bekommt man für 65€. Mit Morotai möchte er Leuten wieder Lust auf Sport machen und den Markt revolutionieren. „Weniger ist mehr“, ist sein Motto in der Hinsicht. Nach der Ausstrahlung und dem Investment von Dagmar Wöhrl hat sich einiges getan: „Durch das Investment war es für uns möglich, viel größere Stückzahlen unserer Produktlinie herstellen zu lassen. Außerdem haben wir eine neue Kollektion entworfen. Dazu haben wir enorm viele Bestellungen und kriegen unglaublich viele Rückmeldungen. Leider konnten wir die Produkte noch nicht testen, aber wenn sie dem entsprechen, was Rafy und sein Team uns erzählt haben, kann Morotai in den nächsten Jahren zu einer ernsthaften Konkurrenz für die etablierten Marken werden. 2018 kommt die zweite Kollektion und da gab uns Rafy auch schon einen kleinen Einblick: „Der Design-Fokus ist nochmal viel größer und es werden mehr leichte Materialien benutzt. Es kommen viele Sachen, die man im Sportbereich so noch nicht kennt.“
Wir werden die Entwicklung für euch gespannt beobachten.