Was haben Schmetterlinge mit Porzellanpuppen zu tun?

Theater der Dinge – die Plakate hingen in ganz Berlin, aber was verbarg sich dahinter? Viele Künstler*innen aus verschiedenen Ländern präsentierten ihre theatralischen Erfindungen zu den Objekten, mit denen wir uns neben Tieren und Pilzen unsere Welt teilen. Deutschland war mit Florian Feisels ,,SchmetterDinge” bei diesem Festival in der Schaubude vertreten.

VON KRISTINA

Was haben Schmetterlinge mit Porzellanpuppen zu tun? Warum sammeln Menschen Dinge? Geht es Puppen besser ohne Menschen, wenn es Tieren besser ergeht ohne den Menschen?

Die Puppen sind von Menschenhand gemacht - Tiere nicht. Sie sind gemacht, um berührt zu werden und nicht, um unter der Erde vergraben zu sein, weil ihre Porzellanfabrik abgerissen werden musste.

Wie beschreibt man ein Theaterstück, was genau genommen keines ist? Was macht überhaupt ein Theaterstück aus? Eine Handlung und Darsteller*innen? Alles gegeben. Und doch ist Florian Fleisels ,,SchmetterDinge” so als würde man ihn zu Hause besuchen, zuerst verlegen im Raum stehen bleibt und ihm nach und nach begeistert lauscht, wie er euphorisch und aufgeregt von seinen Sammlungen spricht. Ja, so ist es mehr die Erzählung eines verrückten Fanatikers, der einen zum Nachdenken anregt und inspiriert, als ein Theaterstück, wo man einfach berauscht wird.

Erst am Ende erschließt sich einem: die Metamorphose, die Umwandlung von Puppen zu Schmetterlingen. Die Köpfe kleben für uns an den Augen der Insekten und bilden so ein Oxymoron, zwei Dinge, die eigentlich nicht zusammenpassen.

Was passiert mit einem Fanatiker, der einen unglaublich seltenen und begehrten Schmetterling sieht? Er hüpft und hängt in an die Wand und endet damit das Spiel. Was bleibt sind die Gedanken, an das, was überhaupt passiert ist und was es mit mir gemacht hat. 50 Minuten konzentriertes Zuhören und sich fragen, was passiert ist.

Ein abstraktes Kunstwerk in unserer modernen Zeit. Diese Kunst hat auch seinen Preis und ob wir dann mit dem, was wir sehen, etwas fühlen und nachhaltig bereichert werden, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Der Mann neben mir lächelte, seine Augen leuchteten dabei. Die Frau links von mir sah eher verdutzt aus. Ich weiß nicht, ob sie verstanden hatte, dass es vorbei war.

Die sogenannte ,,Lecture Performance”, die etwas anders sein wollte und dieses Anders-Sein mit Modernität und Vintage-Objekten fusionierte. Alles ist eher, vor allem hier, eine Frage der Geschmackssache.

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