Immerhin gab's 'nen Beutel

am 01.06.2016

Die erste TINCON 2016

 

ein Beitrag von Olivia

 

Am letzten Freitag ging die TINCON an den Start - die allererste Convention für digitale Jugendkultur. YouTuber, virtuelle Realitäten und andere Attraktionen sollten die Generation Smartphone vergangenes Wochenende ins Haus der Festspiele locken - mit, zugegeben, mäßigem Erfolg. Das Gebäude wirkte irgendwie leer. Aber selbst wenn die großzügig verteilten Sitzmöglichkeiten voll besetzt gewesen wären, hätte das die Angelegenheit nicht retten können.

Die Stände, an welchen unter anderem Virtual-Reality-Brillen getestet oder selbst Musik gemacht werden konnte, waren wenig spektakulär. Zum Glück gab es neben den offenen Angeboten jede Menge Vorträge auf der "Main Stage" - denkste! Ein paar verloren wirkenden Jugendlichen, die kaum die ersten Reihen des Auditoriums füllten, wurden auf bemerkenswert schulähnliche Weise Dinge erzählt, die sie vermutlich selbst viel besser wissen. Für Vollblut-YouTube-Fans hat sich der Besuch wohl vor allem wegen der teils hochkarätigen YouTube-Stars, die sich zwischendurch auf den Fluren tummelten, gelohnt. Alle anderen wären, ehrlich gesagt, besser beraten gewesen, wenn sie den Freitag im Park verbracht hätten.

Aber wie schon gesagt, es war Premiere für die TINCON, und ich will mal nicht so sein - betrachtet man es als Testlauf, war es wohl ganz okay. Das Potenzial ist ja da, die Idee an sich recht vielversprechend. Wenn die Veranstalter ein bisschen dazulernen, und es schaffen, tatsächlich interessante Digitalitäten aus dem Internet oder woher auch immer zu kramen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich die TINCON in den nächsten Jahren noch zu einem relevanten Festival für Teens entwickeln kann.

 

Fotos von Abdu Baack U&C Photography: