Bunt begeistert Berlin!

von
am 07.06.2017

Eines der Highlights des diesjährigen 35. Internationalen Deutschen Turnfestes (IDTF) ist die große Stadiongala. Zusammen mit der Turnfestgala, die gleich drei Mal vorgestellt wird, ist es ein Teil der Show-Veranstaltungen, mit denen bei Zuschauern das Interesse am Turnen geweckt werden soll.

 

„Wie bunt ist das denn!“ lautet das Motto des 35. IDTF. Doch was bedeutet bunt in diesem Sinne?

Bunt beinhaltet die Vielseitigkeit an Sportarten, die der Überbegriff „Turnen“ eigentlich bietet. Die kleiner ausfallende Turnfestgala, ausgetragen in der Mercedes-Benz-Arena, bietet schon reichlich Bewegung und Individualität. Darbietungen, die beim Zusehen wehtun, die sich (vermeintlich) im Schwierigkeitsgrad unterscheiden, aber im Endeffekt einfach spektakulär sind. Mit ca. 11.000 Zuschauern pro Vorführung ist die Halle schon gut besetzt. Etwa 11.000 Zuschauer haben jedoch gefehlt, um das Berliner Olympiastadion in den Ausverkauft-Zustand zu versetzten. Denn knapp 60.000 Menschen begaben sich auch bei strömenden Regen zu einem Event, das unter der Regie von Harald Stephan schon seit 18 Monaten organisiert wird. Geboten wird dem Zuschauer Musik, Formen des Tanzes, aber auch unter anderem eine Reflexion der aktuell stattfindenden Deutschen Meisterschaften des Rope-Skipping-Springseilspringen.

Zu erwähnen ist dabei auch, dass sich der Aufwand in beiden Shows widerspiegelt. Bei der Turnfestgala sind es unter anderem die Lichteffekte, die eindrucksvoll den jeweiligen Act in Szene setzen. Bei der Stadiongala allein die Kunst, 6.000 Mitwirkende zu koordinieren. Dennoch macht es den Eindruck, als habe man sich konstant so gefühlt, als müsse man die große Fläche, die in beiden Arenen geboten wird, bis auf den letzten Zentimeter ausfüllen. Eröffnet wurde die Gala mit dem Ex-Weltmeister Eberhard Gienger, der mit einem Fallschirm auf der Rasenfläche im Stadion landete.

Bunt, schaut man sich das Intervall des Alters an, welches unglaublich groß ist. Bei der Turnfestgala ist es eine 91-jährige Turnerin, die trotz ihres Alters eine mehr als lobenswerte Kür am Barren zeigt. Umgeben ist sie von kleinen Kindern, die das Schulturnen, so wie wir es alle kennen, als Einführung präsentieren. So bekommt auch die Turnerjugend, die während des Turnfestes ihr Können vor allem in den Hallen des Messegeländes vorstellt und umworben wird, ihren zustehenden Part in der Show. Auch bei akrobatischen Vorstellungen arbeiten bei der Stadiongala Jung und Alt zusammen. Sie zeigen, dass Turnen kein Alter kennt.

Bunt, was die Herkunft der Akteur*innen, aber auch aller anderen Teilnehmer*innen des Festes angeht. Von insgesamt 80.000 aktiven Teilnehmer*innen sind 5.000 internationale Gäste in Berlin. Sie übernehmen Rollen und verpacken ihr Können, wie beispielsweise Konstantin Mouraviev am Rhönrad, in Comedy.

Bunt, was das Merchandising betrifft. Die Vereine, die nach Berlin angereist sind, tragen einheitlich bunte T-Shirts mit dem Slogan „Wie bunt ist das denn!“. So auch die Akteur*innen der Shows. Ein Spiel aus kräftigen, aber auch sanften Farbtönen, das stets seine Funktionalität, die Vielseitigkeit, hat.

Bunt, was die Zuschauer angeht. Ob das Alter, der Migrationshintergrund oder die Konstellation, mit wem man sich die Show anschaut. Doch es entsteht ein Gefühl von Zusammenhalt, von Einheit. So, als ob das Olympiastadion die Heimat aller turnbegeisteter Menschen sei. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat es auf den Punkt gebracht: „Berlin ist seit drei Tagen im Turnfieber“, sagte sie während ihrer Rede zu Beginn der Stadiongala.

Bunt im Sinne der verschiedenen Schwierigkeitsgrade in Bezug auf das sportliche Niveau. Es trifft Anfänger auf Fortgeschrittener und Deutscher Meister auf Olympiasieger. Der Höhepunkt der Stadiongala, umhüllt in die letzte Station der inszenierten Stadtrundfahrt mit einem Cabrio-Sightseeing-Bus, war die Verabschiedung des deutschen Rekordturners Fabian Hambüchen. Er wird in Zukunft nur noch nationale Wettbewerbe beschreiten, sich jedoch aus dem internationalen Geschäft zurückziehen.

Was beide Shows, die Stadiongala und die Turnfestgala, angeht, kann man nicht mehr sagen, als: „Hut ab“. So viele Facetten des Turnens in zusammen nur sechs Stunden darzustellen, empfinde ich persönlich als bemerkenswert. Es wurde geboten, was sowohl etablierte Turnexperten als auch Turnneulinge zum Staunen bringt und Lust auf mehr macht.

Tuju-Show – 08.06, 16.00 Uhr, Halle 18

Unter dem Motto: „Mal eben meine Welt retten“ präsentieren ausgewählte Gruppen der Deutschen Turnerjugend die Tuju-Show. Es wird emotional, spannend, großartig, luftig und unvergesslich.

Wollt Ihr bei dieser einzigartigen Show dabei sein? Dann schickt eine E-mail mit eurer Lieblingsportart an info@jup.berlin!