Videodays ohne YouTuber

VON SARINA

„Es ist das größte YouTuber-Treffen Europas. Mit knapp 10.000 Besuchern fand die bis dahin größte YouTube-Show der Welt 2013 in der Lanxess-Arena in Köln statt.“

So beschreiben die Videodays ihr Event selbst. Die Videodays sind von der erstmaligen Messe im Jahr 2010 mit 400 Teilnehmern mittlerweile auf 15.000 Teilnehmer in Köln und 6.000 Teilnehmer in Berlin in 2015 gewachsen. Allein schon die Besucherzahlen sprechen für das große Interesse an der Veranstaltung. Die vorherigen Jahre waren sie auch für mich ein voller Erfolg. Ich persönlich interessiere mich schon seit Ende 2013 für YouTube und war somit schon 2014, 2015 (Berlin und Köln) und auch dieses Jahr in Köln und Potsdam dabei. Um ehrlich zu sein, war ich jedes Mal begeistert von dem Event. Zwar gab es (wie auf so gut jeder anderen Veranstaltung) ein paar Mängel, Schwierigkeiten mit der Planung oder Derartiges. Jedoch war es immer so, dass ich im Nachhinein sagen konnte, dass sich der Besuch alle Male gelohnt hat. Ausgenommen von den Videodays am 2. und 3. Oktober.

Die Videodays – fast ohne uns

Zu allererst: Wir haben auf unsere Akkreditierungsanfrage gar keine Rückmeldung bekommen. Ich hatte aber noch Tickets, da ich diese schon vor einem Jahr gekauft hatte und bin somit trotzdem auf die Videodays gegangen. Die Location, welche die Metropolis Halle im Filmpark Babelsberg war, war super. Die Halle lag circa 5 Minuten vom Bahnhof weg, dadurch war sie für alle Besucher leicht zu finden. Auch die berühmte Filmkulisse des Vulkans hinter der Halle war sehr beeindruckend. Über Wartezeiten vor dem Einlass sollte man sich vorher bewusst sein, daher war auch das nicht allzu schlimm. Jedoch merkte man im Laufe der Show relativ schnell, dass einige Dinge nicht so liefen, wie sie angekündigt und gewollt waren. Viele Showacts – wie Kayef, Liont oder Lisa und Lena- waren gar nicht erst auf der Veranstaltung und somit auch nicht auf der Bühne. Die Showacts, die es gab, waren nicht gerade fesselnd und schienen sich alle ziemlich ähnlich. Ab und zu waren Künstler wie Mika Setzer dabei, die wirklich erstklassige Musik gemacht haben und die man sich auch gern angeschaut hat. Nur leider waren sie in der Minderheit. Die Moderation hingegen, die unter anderem wieder Dominik Porschen übernahm, war durchweg ausgezeichnet. Die Push-Nachrichten der App kamen auch immer circa 30 Minuten zu spät, was dann auch keinen Sinn mehr gemacht hat. Während und nach der Show schien die Stimmung teilweise gelangweilt, aber wenn man eine Person getroffen hat, mit der man ein Foto wollte, hatte man in den meisten Fällen sogar noch genug Zeit, um miteinander zu reden, was sehr positiv war. Dominik Porschen hat später auch im Gespräch erwähnt:

„Eine kleine Location und nicht so viele Besucher sind zwar bei der Show und beim Moderieren etwas schwerfälliger, jedoch hat man außerhalb so einen familiären Umgang miteinander und man kann sich für jeden einzelnen beim Fotos machen und beim Gespräch so viel mehr Zeit nehmen. Das wäre beispielsweise in Köln niemals so möglich.“

Mit dieser Aussage stimme ich vollkommen überein. Jedoch hat mir eine Sache sehr gefehlt. Und zwar die YouTuber!

YouTuber? Fehlanzeige!

Der Großteil waren Muser (Personen die Videos auf der Plattform Musical.ly hochladen) und für mich somit mehr oder weniger uninteressant, da mich diese Plattform und auch diese Art von Videos und Unterhaltung recht wenig anspricht. Zwar war dies eine gute Möglichkeit, ein paar neue Leute kennenzulernen, was ich auch, so gut es ging, ausgenutzt habe, aber trotzdem war es größtenteils ernüchternd. Außerdem gab es leider sehr wenige Sitzmöglichkeiten. Draußen gab es wenige Bänke und drinnen gab es gar nichts zum Sitzen. Auch von den Ständen auf dem Gelände bin ich von den Videodays eindeutig Besseres gewohnt. Es gab nur den üblichen Telefonabieter- und einen GlowCon-Stand. Jedoch muss man zugeben, dass das Essensangebot sehr vielfältig, lecker und auch vom Preis her okay war. Ein großes Lob auch an die Security, die wirklich durchaus freundlich und nett war.

Fazit: Wer Musical.ly mag und bestimmte Muser unbedingt sehen möchte, darf sich das Event nicht entgehen lassen. Für andere jedenfalls kann ich nur raten, dass man die 30€ für ein Ticket, eindeutig besser investieren kann. Vielleicht lag es an der Location, vielleicht daran, dass Feiertag war, dass nicht so viele YouTuber, vor allem keine Let's Player da waren. Ich persönlich hoffe, dass die Videodays nächstes Jahr in Köln wieder so werden, wie ich sie davor in Erinnerung hatte!