Seit 1990 treffen in der Woche vor Ostern Basketballer und Basketballerinnen aus aller Welt zum Osterturnier in Wien aufeinander. 485 Teams aus 23 Ländern, wie zum Beispiel Italien, Bosnien-Herzegowina, Irland, Vereinigte Arabische Emirate, Kanada und Frankreich treten in den Altersstufen unter 12 (U12) bis unter 22 (U22) gegeneinander an. Jungen und Mädchen spielen, feuern an und haben auch während der verschiedenen Side-Events miteinander Spaß.
Zum dritten Mal nahmen mein Team und ich vom BBC 90 Köpenick, diesmal in der Altersklasse wU16, daran teil. Und obgleich das Turnier für uns spielerisch erfolglos blieb, kann ich wohl für meine ganze Mannschaft sprechen, wenn ich sage, dass es mitreißend und aufregend war.
Anreise
Der Montag stand für alle Teilnehmer*innen ganz im Zeichen der Anreise. Wir brauchten von Berlin aus circa neun Stunden mit dem Bus bis zur Wiener Stadthalle, dem Zentrum des Turniers. Dort fanden alle wichtigen Spiele statt: die Spiele der Älteren und später auch die Finalspiele aller anderen Altersklassen. Außerdem trafen wir uns dort mit allen Teams zum Mittag und Abendbrot. Frühstück fand täglich von 6:00 Uhr bis 10:00 Uhr in Wiener Schulen statt, die für die Teilnehmenden als Quartiere bereitgestellt wurden. In unserer Schule, dem Gymnasium in der Franklinstraße 26, wurden circa 10 Klassenräume bezogen und es schallten unterschiedlichste Sprachen durch die Gänge zur Sporthalle.
Dabei sein ist alles!
Da unser erstes Spiel neben 300 weiteren am Dienstag erst um 19:15 Uhr stattfand, verbrachten wir den Tag in der Stadthalle. Auch wenn wir dort keine Teams kannten, da wir als einzige aus unserem Verein angereist waren, fanden wir jedes Mal schnell ein bevorzugtes Team und ließen uns von den Fangesängen mitreißen. Schon unser erster Gegner – der BBC Linz mit fünf Nationalspielerinnen im Kader – verlangte uns einiges ab. Immerhin gewannen wir ein Viertel von vieren, aber leider reichte es nicht zum Sieg. Im Endeffekt stellte sich Linz auch als Turniersieger unserer Altersklasse heraus.
Der Mittwoch war um Einiges stressiger als der Vortag, da für diesen Tag zwei Spiele angesetzt waren: um 14:15 Uhr gegen DJK Brose Bamberg und um 20:30 Uhr gegen Jahn München 2. Auch diese Spiele verliefen für uns ganz nach dem Motto „Dabei sein ist alles!“.
Donnerstag folgte ein spannendes Spiel gegen Valais, eine Stadt im französischen Teil der Schweiz. Damit war das offizielle Turnier für uns beendet, sodass nun die Phase der Freundschaftsspiele eingeleitet werden konnte: Am Freitag spielten wir gegen die wU18 der Berlin Tigers, die wir nach einer Verlängerung mit zwei Punkten Abstand doch nicht schlagen konnten.
Side-Events
Eigentlich standen auf unserem Wochenplan noch eine vom Turnier kostenlos organisierte Stadtrundfahrt und ein Besuch des Praters, dem Freizeitpark Wiens. Da wir jedoch vom Geschehen in der Stadthalle so gefesselt waren, kamen wir nicht mehr dazu, auch nur eine der beiden Sachen zu tun.
Stattdessen vertrieben wir uns also die Zeit mit packenden Spielen der männlichen und weiblichen U18 bis U22, Staffelwettbewerben der Altersklassen U12 und U13 und dem Freiwurfwettbewerb aller Altersklassen. Höhepunkt der Woche war der spektakuläre Slam-Dunk-Contest, den Nicolas Bretzel aus Ulm gewann. Direkt nach dem Contest begann die Turnierdisco – von 22.00 Uhr bis 0:00 Uhr wurde durchgetanzt.
Unser persönlicher Turnierabschluss bestand aus einer Bowlingsession und dem obligatorischen Essen beim Italiener. 21.00 Uhr bestiegen wir den Bus und traten die Heimreise an.
Über die ganze Woche war die Stimmung klasse. Basketballfanatische trafen aufeinander und konnten ihre Freude am Sport mit anderen teilen und zum Ausdruck bringen.
Es war eine tolle Woche – ich freue mich auf WIEN 2018!
