Berliner Jugendjury 2020 – eine (digitale) Erfolgsgeschichte

am 26.11.2020

Analog, digital oder mit Fachjury – die Berliner Jugendjury 2020 wurde aufgrund von Corona in drei verschiedenen Formaten durchgeführt. Alle drei Runden wurden von einem fünfköpfigen jugendlichen Team organisiert. Wie genau die Sitzungen abliefen und wer wieviel Geld erhalten hat, erfahrt ihr jetzt!

Was ist die Berliner Jugendjury und wie funktioniert sie?

Die Berliner Jugendjury ist eine Veranstaltung, bei der engagierte Jugendliche die Möglichkeit bekommen, eigene Projektideen einzureichen, sich gegenseitig vorzustellen und für die Umsetzung dieser bis zu 3.000 Euro zu erhalten. Widersprüchlich zu dem Namen der Veranstaltung stellen die Gruppen, die ihre Projekte vorstellen, sich nicht etwa vor eine festgelegte Jury, die entscheidet, wie viel Geld sie erhalten, sondern sie selbst ergeben mit allen anderen Projektgruppen die Jugendjury für Berlin. Denn während der Sitzung werden die Vertreter*innen der Projekte in Kleingruppen eingeteilt und bekommen die Aufgabe, jeweils einen Finanzplan zu entwickeln, in dem sie darüber diskutieren, wie beziehungsweise wo man noch Geld einsparen könnte und welches Projekt wieviel Geld benötigt. Zudem gibt es auch noch einige Regeln, um daran überhaupt teilnehmen zu können, wie zum Beispiel die Jugendlichen müssen zwischen 12 und 21 Jahre alt sein, es dürfen sich keine „offiziellen“ Organisationen (NGOs), Vereine oder Schulen bewerben. Bewerben dürfen sich hingegen Jugendinitiativen und selbstorganisierte AGs, vorausgesetzt die Gruppe besteht aus mindestes 3 Leuten, die maximal bis zu 3.000€ beantragen und ein überbezirkliches Projekt umsetzen. Ziel ist es, dass alle Jugendgruppen, die einen Antrag stellen und die Kriterien erfüllen, auch mit Geld nach Hause gehen, um ihr Projekt umsetzen zu können.

Das Orga-Team der Berliner Jugendjury

Alles digital – die erste Berliner Jugendjury als Videokonferenz

Die erste Berliner Jugendjury 2020 fand am 03.06.2020 aufgrund der Corona-Pandemie erstmalig digital über die Plattform Zoom statt. Um die diesjährige Berliner Jugendjury bestmöglich durchführen zu können, wurde das jugendliche Orga-Team bestehend aus Samira, Sophie, Frieda, Nushin und Darian und die Mitarbeiter*innen von STARK gemacht! von dem Team von jup! Berlin in Form einer Kooperation tatkräftig unterstützt. Die Planung und Vorbereitungen für das erste Event dieses Jahr starteten schon im April 2020, um die regulär analoge Veranstaltung so gut es ging im digitalen Raum durchführen zu können.

Zusammenfassend wurden bei der ersten Runde alle Hindernisse, die durch die neuen Umstände entstanden sind, gut gelöst. Nach einer Begrüßung hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Projekte umfassend vorzustellen sodass sich alle ein gutes Bild von den einzelnen Projekten machen konnten. Anschließend wurden Kleingruppen gebildet, die in digitalen Räumen über die Projekte diskutierten und Finanzpläne erstellten – gar nicht so leicht, wenn kein kurzer Austausch mit den anderen Projektmitgliedern möglich ist.
Auch in dieser Runde brachten die Projekte eine Vielfalt von Themen mit, wie zum Beispiel Klimaschutz an der eigenen Schule oder ein Austausch-Forum für junge Filmemacher*innen. Insgesamt wurden an die 15 Projektgruppen 27.065 Euro verteilt.

 

Experiment: Jugendliche Fachjury

Aufgrund dessen, dass nach der ersten Sitzung noch finanzielle Mittel zur Verfügung standen, wurde beschlossen, am 02.09.20 eine zweite Runde durchzuführen, um auch anderen Projektgruppen eine Teilnahme zu ermöglichen, die ihre Anträge eventuell nur zu spät eingereicht hatten oder erst im Nachhinein auf die Fördermöglichkeit aufmerksam wurden. Da sich für diese Runde zuerst lediglich zwei, mit Fristverlängerung insgesamt 4 Gruppen angemeldet hatten, beschloss das Orga-Team, auf eine Präsenzveranstaltung zu verzichten, den Projekt-Vertreter*innen jedoch Fragen per Mail zu schicken, um das Projekt und den Mehrwert dahinter besser einschätzen zu können. Dann legte das Orga-Team einen Termin fest, an dem die Vertreter*innen telefonisch erreichbar für Nachfragen sein sollten. In dieser Runde bestimmte dann das Orga-Team mit Hilfe vorgegebener Kriterien aus der vorhergehenden Runden, wie mit dem Antrag umgegangen wird. An zwei der vier Projekte wurden insgesamt 4.700 Euro vergeben. Die anderen beiden wurden aufgefordert, ihre Projekte zu konkretisieren, um an der dritten und letzten Berliner Jugendjury teilnehmen zu können.

Die letzte Runde fand in der JFE Königstadt statt.

3. Berliner Jugendjury 2020: Analog und Face-to-Face in der Königstadt

Am 07.10.20 fand die letzte Sitzung im Jugendkulturzentrum Königstadt statt. Endlich wieder analog, aber mit Maskenpflicht und unter Einhaltung des Mindestabstands trafen sich 10 Projektgruppen und das Orga-Team der Berliner Jugendjury im großen Foyer der Königstadt. Samira, Frieda, Nushin, Sophie und Darian führten durch die Sitzung, erklärten alles nochmal anhand selbstgestalteter Plakate und unterstützten bei Fragen und bei der Kleingruppen-Arbeit. Die eingereichten Projektanträge waren wieder sehr vielfältig: ein Bienenvolk für die Schul-AG, ein Theaterstück, eine Videoreihe, Musik-Workshops, Skaterpoint in den Herbstferien, eine Basketball-Talkshow usw.
Am Ende wurden die Finanzpläne der Kleingruppen vorgestellt und zur Abstimmung gestellt. Somit bildeten in dieser Runde die Teilnehmer:innen wieder die Jury und entschieden gemeinsam, welches Projekt wieviel Geld bekommt. Fazit: Jede Projektgruppe erhielt Geld für ihre Projektidee. Insgesamt wurden 17.000 Euro auf die 10 Projekte aufgeteilt.

 

Berliner Jugendjury 2020 – ein voller Erfolg

Rückblickend lässt sich sagen, dass es ein sehr erfolgreiches Jahr war, in dem wieder viele tolle und innovative Projekte, die einen kleinen Teil zu einem besseren Miteinander beitragen, durch die Berliner Jugendjury unterstützt werden konnten. Die 27 Projekte erhielten insgesamt 48.765 Euro. Eine Übersicht über die Projekte findet ihr auf stark-gemacht.de. In diesem Sinne wünschen wir ein schönes Jahresende und freuen uns auf 2021 und gerne auf neue Projekte.

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