Die große Liebe gibt es nur in Hollywood! Oder?

Liebe. Ein ausgedachtes Gefühl aus Hollywood, nur dazu gemacht die Leute einer Illusion auszusetzen und eine Traumwelt zu erschaffen. Am Ende entpuppt sich alles als großer Traum und man landet auf dem harten Boden der Wirklichkeit. So zumindest sieht es Daniel bis zu dem Tag, an dem er Eva kennenlernt.

VON ISABEL

Daniel ist ein Schriftsteller aus Madrid, der sein Geld durch das Schreiben von Biographien verdient. Charakteristisch würde man ihn als neurotisch, zynisch und ein wenig sozialinkompetent beschreiben. Er betrachtet alle Dinge mit reiner Sachlichkeit und kann mit emotionalen Bindungen wenig bis gar nichts anfangen. Er kann nicht mit der U-Bahn fahren, da ihm dort zu viele Menschen sind und er schon alleine bei dem Gedanken daran Panik bekommt. Daher fährt er lieber Taxi oder geht zu Fuß. Das Verhältnis zu seinen Eltern ist nicht von viel Zuneigung geprägt. Ihre Treffen sind für ihn wie Termine, die eingehalten werden müssen. Seine einzigen Freunde sind Sara, die er aus der Schule kennt, und ihr Lebensgefährte German. Sie haben sich mit seiner Art abgefunden und wissen damit umzugehen. Als Trauzeuge der beiden lernt Daniel auf der Hochzeit die Kindergärtnerin Eva kennen und möchte sie treffen. Zuerst will sie nichts mit ihm zu tun haben, aber dadurch, dass Daniel sich immer wieder aufdrängt, stimmt sie irgendwann zu. Die beiden treffen sich öfter um etwas trinken zugehen und werden irgendwann ein Paar. Zusammen machen sie Urlaub und treffen sich mit Daniels Freunden.

Im Laufe des Buches kann man eine charakteristische Entwicklung von Daniel erkennen. Man sieht, wie die Zeit mit Eva ihn verändert und wie ihn ihre Gespräche im Denken und auch in seiner Art wandeln. Da das Buch aus der Sicht von Daniel geschrieben ist, erfährt man viel über ihn und kann seine Gedankengänge nachvollziehen, auch wenn man sie nicht unbedingt versteht.

Über Eva dagegen erfährt man kaum etwas und kann dadurch ihren Charakter nicht genau einschätzen. Durch die wenigen Informationen, die man erhält, kann man sich kein genaues Bild über ihre Gedanken machen und schlecht nachvollziehen, warum sie wie handelt.

Ledos Schreibstil ist sehr schön und humorvoll. Während des Lesens musste ich oft über die Dialoge der Charaktere und die Gedanken des Protagonisten schmunzeln. Ich hatte das Gefühl, dass es sehr kurzweilig ist. Kaum hatte ich angefangen zu lesen, war ich auch schon wieder durch. Dabei ist das Buch keinesfalls dünn. Mit 448 Seiten hat es eine gute Länge.

Alles in allem kann ich das Buch sehr empfehlen. Es ist eine schöne Geschichte, die meiner Meinung nach, nicht alltäglich ist. Außerdem lädt sie zum Nachdenken ein, da die Sicht des Protagonisten auf die Welt nicht der Sicht der Allgemeinheit entspricht.