Ambitionierte Rockmusiker

am 11.04.2017

Wir haben Kieran Shudall, den Frontmann der Band Circa Waves getroffen. Im Gespräch sagt uns der Liverpooler, was die Band in den nächsten Jahren vorhat und welche Fußballmannschaft er unterstützt.

Die britische Rockband Circa Waves um Sänger Kieran Shudall hat Großes vor. Mit ihrem neuen Album Different Creatures, in das wir für euch im jup!od reingehört haben,wollen sie nun in auch in Deutschland durchstarten. Dafür waren sie auch bei der Fernsehsendung Circus Halligalli zu Gast. Wir haben Kieran vor der Aufzeichnung Backstage getroffen und uns persönlich ein Bild machen können, dass die Band in den nächsten Jahren ambitionierte Ziele verfolgen.

jup!: 2016 war ein hartes Jahr für Großbritannien. Wie wurde euer Songwriting durch den Brexit und Ähnliches beeinflusst?

Kieran Shudall:Es war ziemlich hart, dass man das nicht im Hinterkopf hatte. Es ist eine interessante Zeit. Weder meine Freunde noch ich wollten die EU verlassen. Wir haben auch ein bisschen Angst davor, was passieren wird. Das hat einige Songs beeinflusst. Die Hoffnung, dass alles gut wird klingt da manchmal schon mit.

Nach zwei Jahren habt ihr mit 'Different Creatures' euer neues Album herausgebracht? Was sind die Unterschiede zum Vorgänger ’Young Chasers'?

Ich glaube, dass ich Songs schreiben wollte, die persönlicher sind und die ein bisschen mehr Bedeutung haben. 'Young Chasers' war ein Rückblick auf meine Kindheit und meine Jugend. 'Different Creatures' wurde in 2016 geschrieben. Es ist also ziemlich präsent und spiegelt die aktuelle Zeit wider.

Wie schreibst du eure Songs?

Gute Frage! (lacht.). Normalerweise höre ich zuerst eine Melodie in meinem Kopf. Es startet eigentlich immer in meinem Kopf. Danach versuche ich mit der Gitarre das umszusetzen.

Hast du ein Notizbuch oder Ähnliches, wo du deine Ideen festhältst?

Ich haben tausende Voice Memos auf meinem Handy. Da halte ich meine kleinen Ideen fest.

Wie würdest du euren Sound beschreiben?

Ich würde es modernen Rock’n’Roll nennen. Wir mögen viele alte Alben und Bands. Zum Beispiel Die Beatles oder Nirvana. Wir versuchen, ähnliche Dinge wie die Bands zu machen, aber auf moderne Art und Weise. Wir benutzen zum Beispiel Hip-Hop-Samples. Es ist Rock’n’Roll mit einem modernen Twist.

Heute habe ihr das Video zu eurem Song "Goodbye" veröffentlicht. Was ist die Geschichte hinter dem Lied?

"Goodbye" wurde betrunken in einer Nacht mit meiner Freundin geschrieben. Als sie schlafen gegangen ist, habe ich gerade ein paar Demos eingespielt. Gitarren-Riffs und Ähnliches. Am nächsten Tag bin ich dann aufgewacht und da war das Gitarren-Riff auf meinem Computer und ich dachte mir: „Das ist wirklich gut!“ Dann habe ich einen Song darum geschrieben.

Wie versucht ihr euch, von anderen Bands abzuheben?

Es ist eine Kombination von verschiedenen Dingen. Wir versuchen, eine große Performance bei unseren Konzerten zu liefern. Wir springen alle auf der Bühne herum. Wir versuchen, ehrliche Musik und große Popsongs zu machen.

Welche Ziele habt ihr in den nächsten Jahren?

Wir wollen immer größer werden. Das Album ist größer und besser als Alben anderer. Wir finden, es ist ein großes Rockalbum. Wir glauben, dass wir in vielen Ländern groß werden können. So versuchen wir, so viele Touren und vor so vielen Leuten wie möglich zu spielen. Dieses Jahr spielen wir auf vielen großen Festivals. Da wollen wir dann auch beweisen, dass wir in der Zukunft Headliner von Festivals sein können!

Nächste Woche seid ihr für ein Konzert dann in Berlin. Was weißt du von Berlin?

Nicht wirklich viel. Es gibt gutes Bier und Bares. Ich war am Checkpoint Charlie und an der Route der Berliner Mauer. Aber über die Geschichte von Berlin weiß ich nicht so viel. In Geschichte bin ich aber generell nicht so gut. Mein Gedächtnis ist auch ziemlich schlecht.

Wie gestaltet ihr eure Zeit auf der Tour?

Wir warten ziemlich viel. Wenn wir einen freien Tag haben, versuchen wir spaßige Dinge zu unternehmen. Zum Beispiel Laser-Tag spielen oder Basketball oder Billard. Also ganz normale Sachen, die Leute zum Spaß machen. An Tagen, an denen wir Konzerte haben, hängen wir rum, trinken ein wenig was, warten auf die Show und dann spielen wir die Show. Das ist großartig.

Was ist für dich typisch deutsch?

Ich verbinde mit Deutschland immer harte Rockmusik. Ich weiß auch nicht wirklich warum. Viele deutsche Musik, die nach Großbritannien kommt, ist härtere Rockmusik. Außerdem sind die Deutschen tüchtiger als wir Briten und gutes Bier gibt’s hier auch. Ich glaube, da sind noch viele weitere tolle Dinge, die Deutschland zu bieten hat. Ich habe es auch immer gemocht, durch Deutschland zu touren.

Zu guter Letzt möchte ich euch noch ein paar Entweder-oder-Fragen stellen:

Zuhause sein oder auf Tour sein?

Im Moment auf Tour sein, aber in ein paar Jahren lieber Zuhause sein.

Pizza oder Pasta?

(Überlegt.) Pasta.

Laut oder Leise?

Laut.

Sommer oder Winter?

Ganz klar Sommer.

Gitarre oder Klavier?

Gitarre.

Fernsehen oder Netflix?

Netflix.

Liverpool FC oder Everton FC?

(Anm. d. Red.: Circa Waves stammen aus Liverpool. Liverpool FC und Everton FC sind beides Klubs aus der Englischen ersten Fussballliga, der Premier League. Beide Klubs stammen ebenfalls aus Liverpool, sind also Stadtrivalen. Die Stadien liegen nur knapp einen Kilometer voneinander entfernt. Am 01. April 2017 fand das Stadtderby, das sogenannte Merseyside-Derby, zum 228. Mal statt.)

Everton FC. Aber ich mag Jürgen Klopp (Anm. d. Red.: Trainer des Liverpool FCs). Er ist einer der Charaktere der Premier League.

Vielen Dank für das nette Gespräch! Viel Spaß und Erfolg weiterhin auf eurer Tour!

Wer Circa Waves' Sound mal selbst live erleben möchte, bekommt schon in der nächsten Woche die Chance dazu. Am 19. April gastieren sie im Privatclub in Berlin-Kreuzberg. Da wird bestimmt ein rockiger Abend!

Weitere Termine in Deutschland sind:

18. April im Molotow in Hamburg, 25. April im Feierwerk in München und am 26. April im MTC in Köln.

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