Psychische Corona-Folgen bei Jugendlichen

am 10.05.2021

Psychische Belastung bei Jugendlichen steigt stark an!

Liebe Leser*innen,

die Corona-Krise hat uns alle hart getroffen. Tagtäglich hören wir in den Nachrichten die aktuellen Beschlüsse rund um die Themen Kontaktbeschränkungen, Ausgangsperren und Schließungen von Geschäften, Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Gastronomien. Doch eine Gruppe, die sich in dieser schwierigen Zeit besonders vernachlässig fühlt, sind Kinder und Jugendliche.

Klar ist: Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die psychische Belastung bei Kinder und Jugendlichen rasant zugenommen. Prof. Dr. Silvia Schneider, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, merkt hierzu an: ,,Wir gehen davon aus, dass etwa ein Drittel der Kinder auf diesen Stress mit negativen Verhaltensänderungen reagiert. Wiederum andere Kinder sind psychisch erstaunlich gesund und managen die Belastung zusammen mit ihren Eltern gut‘‘.

Stress, Unmut und fehlende Motivation

Die psychische Belastungen äußern sich hierbei in Form von Stress, Traurigkeit, Ängsten, Schulunlust, Interessenverlust, Hyperaktivität, aggressivem Verhalten und sozialem Rückzug. Zudem kommen häufig physische Symptome wie Übergewicht, Schlafmangel und Kopfschmerzen hinzu.

Sei es der fehlende soziale Kontakt zu Familien-Mitgliedern und Freunden oder der tägliche Weg zur Schule. All diese Dinge machen die Alltagsstrukturen und körperliche Bewegung der Jugend aus. Ein weiteres Thema: Homeschooling. Beim Lernen von zu Hause aus kommen viele dem Schulstoff nicht hinterher, die Motivation nimmt immer mehr ab. Zudem kommt es oft vor, dass die Technik nicht mitspielt und vor allem die Jüngeren einen unsicheren Umgang mit digitalen Geräten und Funktionen haben. Ganz zu schweigen davon, dass zahlreichen Kindern und Jugendlichen aus finanziell schwächeren Familien häufig solche Geräte fehlen oder sich diese mit ihren Geschwistern teilen müssen. Die Folge: häusliche Konflikte.

Unterschiedliche Bewältigungsstrategien von Kindern und Jugendlichen

Doch wie unterschiedlich reagieren Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen der Corona-Situation? Auch hierzu liefert Frau Prof. Dr. Silvia Schneider uns eine Antwort: ,,Wie die Kinder und Jugendlichen reagieren, hängt stark davon ab, welches Temperament sie mitbringen oder welche Fertigkeiten und Kompetenzen sie schon hatten, als die Pandemie begann. Ein Kind bewältigt eine Krise besser, wenn es offen für Neues ist, sozial gut eingebunden ist und es in einer Familie aufwächst, in der ein positives familiäres Klima herrscht. Studien zeigen, dass Kinder ein höheres Risiko haben, psychische Störungen zu entwickeln, wenn sie sozial benachteiligt sind oder die Eltern psychisch stark belastet sind‘‘. 

Hilfe für Betroffene

Habt ihr euch in ein paar der angeführten Punkte wiedererkannt oder kennt jemanden, der davon betroffen ist? Da uns das Wohlergehen unserer Leser*innen besonders am Herzen liegt, möchten wir euch ein paar Tipps mitgeben. Ganz wichtig: Redet darüber! Am besten mit einer Person, der ihr vertraut. Fresst nicht alles in euch hinein. Aber keine Sorge! Falls ihr keine Ansprechperson habt, empfehlen wir euch bei www.nummergegenkummer.de vorbeizuschauen. Das Ganze ist anonym und kostenlos. Hier findet ihr immer ein offenes Ohr für euch 😊