Der Berlinale Film: My Salinger Year

am 24.02.2020

Der große Traum: Schriftstellerin

Ich habe mir den Film „My Salinger Year“ vor einigen Tagen in der Kategorie „Berlinale Special Gala“ angeschaut.

Ein Leben als Jungjournalistin in New York, der Traum, erfolgreich und selbstständig als Autorin zu arbeiten  - das ist der größte Wunsch von Joanna. Ihr Bestreben eine berühmte  Journalistin im Jahre 1994 zu werden, erweist sich als schwerer als gedacht. Die ehemalige Literaturstudentin begibt sich in die Großstadt New York.  Ohne Geld und Job ist sie hoch ambitioniert ihren Traum zu verfolgen. Für diesen Traum ist sie bereit einiges zu riskieren. Sie kommt vorerst bei einer Freundin unter und fängt bei einer Literaturagentur als Verlagsmitarbeiterin an. Nachdem sie sich in ihrer Unistadt London von ihrem Freund getrennt hat, lernt sie Don kennen. Er arbeitet halbtags im Buchladen und hat, wie sie selbst, vor Schriftsteller zu werden.

Die Botschaft des Filmes

Ihr Job begeistert  sie immer weniger. Zwischen unterfordernden Sekretäraufgaben und dem Rumkommandieren ihrer Chefin ist Joanna dafür verantwortlich allen Fans von dem berühmtem Kultautor J.D. Salinger per Post zu antworten. Die Briefe und Herr Salinger selbst spielen im Verlaufe des Filmes eine enorme Rolle.

Ihre Arbeit im Verlag wird mit der Zeit ein immer relevanterer Teil ihrer Selbstfindung. Joanna ist eine zierliche, intelligente und selbstbestimmte junge Dame, die während ihrem Aufenthalt in New York auf ihre eigene innere Stärke trifft. Im Anschluss des Filmes stellt sich die Frage: Was brauche ich wirklich um meinem Traum einen Schritt näher zu kommen?

Die Vibes, die ich spürte

Joanna ist ein durchschnittliches Mädchen, mit der ich mich von der ersten Minute an sehr identifizieren konnte. Sie kleidet sich sehr weiblich und elegant, ganz wie ich mir eine Schriftstellerin  am Ende des 20ten Jahrhunderts vorstelle. Ich fand den Film sehr angenehm anzuschauen. Man hat Joanna und die Menschen in ihrem Umfeld gut begleiten können. Ich war aber besonders begeistert von den wunderschönen altmodischen Kulissen und Hintergründen. Die Geschichte wird in der Ära der Telefonzellen erzählt und dieser zeitliche Aspekt kommt deutlich rüber. Beinahe jede Filmfigur hat einen weichen und berührenden Charakter, der mich andauernd schmunzeln und schwärmen  gelassen hat. Ich habe mich sehr wohl gefühlt einen so intensiven Einblick in Joannas Leben zu bekommen.

Mein Fazit

Schlussendlich war der Film für mich leider nicht prägend genug, so dass ich ihn mir ein zweites Mal anschauen würde. Das liegt womöglich daran, dass ich als junger Mensch ohne literarischen Hintergrund  nicht die richtige Zielgruppe widerspiegelte. Ich konnte viele der Gespräche und Witze über die Literatur nur bedingt verstehen, weshalb der Unterhaltungsfaktor eher mäßig war.

Ich denke aber für jeden, der sich für Gedichte, Bücher und allgemein Literatur interessiert, ist dieser Film ein riesen Geschenk. Dazu inspiriert er mal wieder den Füller zu heben und etwas Poetisches und Bewegendes niederzuschreiben.