Donald Trump und Kanye West – Die US-Wahlen leicht erklärt

am 22.09.2020

Die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen: Überall wird davon berichtet. Im Radio, Fernsehen und auch in der Zeitung. Wie funktioniert dies aber eigentlich? Wann wird gewählt? Wer darf überhaupt wählen? Und was hat Kanye West damit zu tun?

Die Grundlagen

Alle vier Jahre wählen die USA einen neuen Präsidenten. In diesem Jahr findet die Wahl am 3.November 2020 statt. Das ist der sogenannte „Presidential Election Day“, der US-Wahltag. Dabei werden sogenannte Electors (Wahlleute) bestimmt, die zu dem Electoral College (Wahlkollegium) gehören. Das ist das Organ, welches den*die  Präsidenten*in  auswählt. Jeder Bundesstaat hat mindestens drei Wahlleute. Die genaue Anzahl richtet sich nach der Einwohner*innenzahl.

Das Electoral College hat insgesamt 538 Wahlleute. Das bedeutet es kann mit nur 270 Stimmen eine relative Mehrheit erzielt werden. Als Donald Trump 2016 erstmals zur Wahl antrat, erhielt er zwar insgesamt weniger Wählerstimmen (Popular Vote) als seine Konkurrentin Hillary Clinton, war jedoch in der Lage eine Mehrheit der Wahlleute zu erlangen und wurde somit Präsident der Vereinigten Staaten.

In den USA gilt das Prinzip "the winner takes it all". Das heißt: Wer in einem Staat als Sieger*in hervorgeht, erhält alle Stimmen der dortigen Wahlleute, auch die des Verlierers. Bei 48 der 50 Staaten ist das der Fall.

Die anderen zwei Bundesstaaten (Maine und Nebraska) können drei Wahlleute (Nebraska) beziehungsweise zwei Wahlleute (Maine) nach den Mehrheiten in den Kongresswahlbezirken und nicht nach den Mehrheiten im gesamten Bundesstaat aufteilen.

Parteien und Kandidat*innen

Für die Wahl 2020 sind viele verschiedene Kandidat*innen aufgestellt. Donald Trump kandidiert für die republikanische Partei. Sie gilt als konservativ und wird in dem Wahlkampf durch die Farbe Rot vertreten.

Die demokratische Partei wird durch Joe Biden (ehemaliger Vizepräsident unter Barack Obama), bei der Wahl repräsentiert. Die Partei steht für ein liberales und weniger konservatives Amerika. Genau wie die Republikaner haben auch sie eine inoffizielle Wahlkampffarbe, nämlich blau. Das sind die beiden großen Parteien der USA.

Zusätzlich dazu gibt es einige Drittparteien. Die libertäre Partei vertritt das System der freien Marktwirtschaft. Die grüne Partei (Green Party) kämpft unter anderem für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Demokratie. Beide Parteien haben jeweils eine*n Kandidat*in, nämlich Jo Jorgensen und Howie Hawkins, zur Wahl gestellt.

Der Wahlkampf

In den USA dürfen alle Staatsbürger*innen ab 18 Jahren wählen, wenn sie nicht vorbestraft sind. Das sind ca. 219 Millionen Menschen. In vielen Staaten sind meist traditionelle Mehrheiten zu erwarten. Die Bürger*innen von Texas wählen beispielsweise in der Regel die Republikaner und die Menschen aus Kalifornien die Demokraten. In den sogenannten Swing States (z.B. Florida, Nevada und Iowa)  ist das jedoch nicht sicher. Hier bleibt bis zum Wahltag unklar, welche Partei gewinnen wird. Deshalb konzentriert sich der Wahlkampf auf genau diese Staaten.

Kanye West als Präsident?

Jetzt bleibt noch eine Frage offen: Was hat Kanye West mit dem Ganzen zu tun? Erst vor kurzem ging die Nachricht viral, dass der Rapper für die demokratische Partei kandidieren wird. Er reichte offiziell die Unterlagen ein und macht sich nun für seinen Wahlkampf bereit. Das der Rapper Donald Trump tatsächlich als Präsident ablöst, ist allerdings fast unmöglich. Denn in vielen US-Bundesstaaten, etwa in Texas, New York und Illinois hat Kanye West die Deadline bereits verpasst, sich auf die Wahlliste zu setzen. Was im Endeffekt wirklich bei den Präsidentschaftswahlen 2020 herauskommt, wird also erst im November deutlich. Bis dahin, hoffe ich auf das Beste.

 

Die Informationen dieses Artikels basieren auf folgenden  Quellen.

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