EU Sonderzug - Uns verbindet mehr!

am 16.05.2019

Am 27.04. und 28.04. fuhr ein Zug durch unsere Europaregionen - Pomerania / Viadrina / Spree-Neisse-Bober / Neisse – und es wurden in den Städten zahlreiche Pressekonferenzen für einen Zusammenhalt der Regionen abgehalten. Jugendredakteurin Nicole war für jup! mit an Bord und hat mit den Mitreisenden gesprochen.

Auch wenn der schwierigen Start des Sonderzuges belächelt wurde, so muss man hinterfragen, ob der Ruf nach einem kostendendeckenden öffentlichen Nahverkehr berechtigt ist, stehen doch in Deutschland Millionen Autos herum, die täglich meist nur wenige Minuten bewegt werden und nicht gerade klimafreundlich sind.

Nicht nur die renommierte Presse wie Tagesspiegel, NTV oder die Morgenpost, sondern auch jup! Berlin hat den Trans-Europa-Express „Rübezahl“ begleitet und informiert umfassend darüber.

Worum geht es?

Am 26. Mai steht die Europawahl an. Auch für jene, die unter 18 sind, gab es die Möglichkeit, sich bei der U18-Wahl testweise daran zu beteiligen. Mit Informationen, wofür das Friedens- und Freiheitsprojekt der Europäischen Union steht und wer Eure Interessen dort vertreten könnte, werben die Parteien mit den Programmen für verschiedene Programme. Angefangen von einer Stärkung der EU bis hin zu deren Auflösung, die nicht immer von den EU-Bürger*innen ausgeht.

 

Was war der Sinn und Zweck des Trans-Europa-Express „Rübezahl“ ?

Der Trans-Europa-Express „Rübezahl“ ist eine gemeinsame Aktion der sozialdemokratischen Parteien aus Polen, Deutschland und Tschechien – unter Beteiligung der Grünen Parteien und anderer demokratischer Bündnisse.

Das Motto der Fahrt war:

Die EU muss an den Grenzen zusammenwachsen! Gegen Nationalismus, für intensivere grenzüberschreitende Kooperation, bessere Bahnverbindungen, solidarische Unterstützung der Regionen.

Die Ostseestrände auf Usedom und Wolin, der Seehafen in Stettin (Szczecin) oder das Riesengebirge und die Lausitz (die gleich hinter dem Müggelsee beginnt) waren traditionell die Seebäder und Skiorte der Berliner und Berlinerinnen vor 80 Jahren. Sie waren nicht weiter als zwei Zugstunden entfernt und somit ein beliebtes Reiseziel. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Grenzen existent und trennten die Menschen von ihrem Wunsch an diese Orte fahren zu fahren. Jetzt können wir glücklich sein, diese überwunden zu haben und an die historischen Zusammenhalt unserer Region anzuknüpfen.

 

Wie sieht es heute aus?

Wer das Dilemma der S-Bahn kennt, die Zugverspätungen oder die Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn verfolgt hat, weiß, dass es nicht nur in Deutschland schlecht um eines der klimafreundlichsten Verkehrsmittel, also der Bahn und dem ÖPNV steht. Gerade wir Schüler*innen und Studierende sind aber auf diese Verkehrsmittel meist angewiesen und wollen auch unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ich erinnere hier an die Aktion #fridaysforfuture.

Wenn ihr euch also zum Studium, Shoppen oder einfach zum Baden oder Skilaufen in unserer Euroregion bewegen wollt, kommt ihr meist um die öffentlichen Verkehrsmittel nicht herum.

 

Was ist eigentlich unsere Euroregion?

Unsere Euroregion verläuft von der Ostsee bis ins Riesengebirge, daran liegen drei Länder: Deutschland, Polen und Tschechien. In der Europäischen Union denkt man nicht mehr im Sinne der Nationalstaaten, sondern in Regionen. Hier mal eine Karte unserer Euroregionen, findest heraus wo Du wohnst!

 

Was sind die Perspektiven?

Aus nationaler Sicht fühlen sich die Regionen im Osten Deutschlands, Westen Polens und im Norden Tschechiens doch etwas abgehängt. Wirtschaftlich sind dies in den Ländern meist die schwächsten Regionen, deren Hauptarbeitgeber Landwirtschaft und Braunkohle sowie der Tourismus sind - mal abgesehen von Berlin.

Nun kann man zwar in Stettin, Berlin, Potsdam, Frankfurt-Oder, Eberswalde, Breslau, Cottbus, Görlitz, Zittau usw. lernen oder studieren, aber einen Job zu finden wird immer schwerer und auch für Pendler und Pendlerinnen ist es nicht leicht. Dabei wohnen wir in einer der schönsten Euroregionen, dem Land der tausend Seen, dem Land der Schneekoppe und der schönen Strände.

 

Was tut die Politik?

Erste Erfolge gibt es schon, so gibt es in unserer Euroregion Zugverbindungen und Verbundtickets von Berlin nach Küstrin (PL) - Stettin (PL), Grüneberg (PL) und nach Posen (PL), sowie Breslau zu Konditionen des VBB und Verbundtickets wie das Euro-Neisse-Ticket des ZVON und einige grenzüberschreitende Buslinien des VBB und ZVON (Frankfurt-Oder / Guben / Görlitz).

Vergleicht man das mit dem Stand vor 80 Jahren und anderen Euroregionen in Deutschland/Frankreich ist das Angebot eher spärlich.
Noch immer behindern nationale Vorschriften eine grenzüberschreitende öffentliche Mobillität und nur wenige Züge dürfen die Gleise des Nachbarlandes befahren - anders als beim Auto.

jup! Berlin hat für Euch die Aktivist*innen von #fridaysforfuture und einige Politiker*innen der Region auf dieser Aktionsfahrt befragt. "Was wollen Sie in unserer Region bewegen?"

Zu diesem Thema haben wir für Euch gesprochen mit:

Dem Organisator der Aktionsfahrt, den Aktivisten und Aktivistinnen von #fridaysforfuture, jungen Politiker*innen aus Polen, Italien und Frankreich und Eindrücke bei dem herzlichen Empfang bei unseren Nachbarländern.

Das Video mit den Interviews findet hier hier:

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