WIE ES FUNKTIONIERT: Einen Förderantrag schreiben

Ihr plant ein Projekt und braucht dafür finanzielle Unterstützung? Ein Projektantrag ist die formale Grundlage und Voraussetzung zur Bewilligung von Projektgeldern und somit ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung eures Projektes. Im Normalfall besteht jeder Projektantrag aus zwei wesentlichen Bestandteilen: einem inhaltlichen Teil und einem Finanzierungsteil.

Bei einigen Förderern gibt es Vordrucke oder aber konkrete Anweisungen, wie der Antrag aufgebaut werden soll. Informiert euch also vorher, ob es Vorgaben gibt.

Wenn ihr euch noch über diese Infos hinaus informieren wollt, schaut mal auf der Seite von Kreativ Kultur Berlin vorbei: Hier gibt's alles rund um die Antragsstellung!

TEIL 1 : Die Projektbeschreibung Der inhaltliche Teil besteht zumeist aus einer Beschreibung der Projektziele sowie einer Benennung des geplanten Projektablaufs und der Zielgruppen, die erreicht werden sollen.

Für den Namen des Projektes sollte ein möglichst kurzer und griffiger Begriff gefunden werden, den man sich gut merken kann und der einen möglichst hohen Wiedererkennungswert besitzt. Ein gut gewählter Projektname erhöht die Aufmerksamkeit und kann eventuell auch die Chancen bei der Antragstellung erhöhen.

An dieser Stelle solltet ihr eure Projektidee so darstellen, dass sich die möglichen Förderer einen schnellen Überblick über Eure Idee verschaffen können. Eine genaue Beschreibung eurer Projektziele, der anzuwendenden Methoden und der geplanten Aktionen und Veranstaltungen trägt dazu bei, die Vision eures Projektes auch anderen Leuten verständlich zu machen. Vermeidet vage Aussagen und unklare Beschreibungen. Vermittelt eure Botschaft, aber fasst euch kurz und knapp.

Bei der Darstellung des geplanten Projektverlaufs sollten die wichtigsten Phasen des Projekts kurz skizziert werden. Ihr könnt hier einen Überblick über eure Zwischenziele darstellen und zu welchen Zeitpunkten diese stattfinden sollen. Es reicht in der Regel, wenn der inhaltliche Ablauf grob geschätzt wird.

Wichtig ist vor allem, dass es Euch gelingt zu veranschaulichen, wie sich eure Idee konkret realisieren lässt. Projekte, von denen klar ist, dass sie realistisch und umsetzbar sind, haben meist höhere Chancen auf Förderung als vage Ideen, die mit „hätte, könnte...“ formuliert werden.

An wen richtet sich euer Projekt? Nennt die Zielgruppe, die Ihr mit eurer Projektidee hauptsächlich ansprechen wollt. Einige Institutionen werden das Projekt nur dann fördern wollen, wenn Ihr die „richtige“ Zielgruppe ansprecht (z.B. Jugendliche). Natürlich ist es auch nicht verboten, wenn das Projekt auf verschiedene Personengruppen ausgerichtet ist. Allerdings sollte das dann begründet werden können.

Falls ihr Partnervereine/-institutionen habt, die euch dabei unterstützen euer Projekt zu verwirklichen, dann solltet Ihr diese auch erwähnen. Die Existenz von einem oder mehreren Kooperationspartner*innen ist für mögliche Förderer auf jeden Fall eine interessante Zusatzinformation und kann dazu beitragen, den positiven Eindruck und die Erfolgsaussichten eures Projektes zu verstärken.

Wer seid ihr? Schildert kurz aus wie vielen Personen eure Projektgruppe besteht und wie Ihr zueinander gefunden habt oder ob ihr vielleicht sogar ein eingetragener Verein seid. Ein kurzer Überblick über die Zusammensetzung eures Projektteams könnte eure Förderer schon interessieren. Wenn ihr besondere Qualifikationen oder Berufserfahrung in dem Bereich, in dem sich auch euer Projekt befindet, habt, gebt das mit an.

Beschreibt die Maßnahmen, die ihr euch ausgedacht habt, um euer Projekt in die Öffentlichkeit zu tragen. Neben der traditionellen Pressemitteilung können hier auch Internetauftritt, Podcasts oder von euch selbst organisierte Veranstaltungen/ Aktionen genannt werden. Die meisten Förderinstitutionen werden eine rege Öffentlichkeitsarbeit eurerseits sehr schätzen, da diese nicht zuletzt auch ihnen zugutekommt.

Natürlich solltet Ihr nicht vergessen eine Anschrift anzugeben, unter der euch eure Förderer erreichen können, um euch einen – hoffentlich positiven – Bescheid zuzusenden. Es macht außerdem Sinn, eine Person aus eurem Projektteam auszuwählen, die als Ansprechpartner*in für eventuelle Rückfragen zur Verfügung steht.

Alles, was euch sonst noch einfällt, um einen überzeugenden und informativen Eindruck von eurer Projektidee zu vermitteln und nicht den anderen Punkten zugeordnet werden kann, gehört hierher. Bedenkt, dass alle anderen Informationen gewissermaßen Pflichtangaben sind, die in jeden Antrag gehören. An dieser Stelle habt Ihr die Chance, eurem Antrag noch eine weitere individuelle Note zu geben. Beispielsweise könnt Ihr dem Antrag Fotos, Flyer, Zeitungsartikel, Empfehlungsschreiben oder Ähnliches beilegen. Erlaubt ist hier alles, was euren Projektantrag interessanter und informativer macht und somit auch dessen Erfolgsaussichten verbessert.

TEIL 2 : Der Finanzierungsplan Neben dem inhaltlichen Teil stellt der Finanzierungs- oder Kostenplan den wichtigsten Bestandteil eures Antrags dar. Praktisch alle Stiftungen und Förderprogramme verlangen detaillierte Informationen über die geplanten Ausgaben und Einnahmen, die sich im Verlauf eures Projektes ergeben. Bevor ihr einen Antrag auf Förderung stellt, solltet ihr euch vorher selber klar machen, wofür Geld benötigt wird. Versucht als erstes eine Gesamtkostenrechnung (Ausgaben und Einnahmen) eures Projektes zu erstellen, in die alle Kosten eingerechnet werden, die im Laufe des Projektes entstehen. Es empfiehlt sich, die geschätzten Kosten in verschiedene Ober- und Unterkategorien zu unterteilen. !! Informiert euch vor der Antragsstellung, welche Kosten tatsächlich auch abgerechnet werden können !!

Unter Personalkosten könnt Ihr die Honorare für Referentinnen und Referenten verbuchen, die für euer Projekt eingeplant sind. An einigen Stellen ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich Profis "einzukaufen". Die Preise variieren auch hier sehr stark. Bei Honoraren müsst Ihr generell beachten, dass beei manchen Förderprogrammen gar keine Honorare, Aufwandsentschädigungen usw. gezahlt werden können. Falls es sich um eine öffentliche Förderung handelt, muss sich zudem an die Honorarichtlinien gehalten werden. Am besten hier immer vorher bei den potentiellen Geldgebern nachfragen und die Förderrichtlinien genau durchlesen. Hier steht auch, was gefördert wird und was nicht.

Unter Sachkosten können z.B. projektbezogene Anschaffungen wie Büro- und Arbeitsmaterialien, Miet- und Telefonkosten aber auch Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit eingetragen werden. Wichtig ist zu beachten, dass Ihr keine Pauschalen abrechnen könnt, sondern immer ordnungsgemäße Belege (also bspw. Portoquittungen) vorweisen können müsst.

Ihr solltet auf jeden Fall auch alle eure Einnahmen bzw. Eigenleistungen aufzählen. Dies könnten z.B. öffentliche Zuschüsse, Verkaufserlöse, eventuelle Teilnahmebeiträge oder Spenden & Sponsoringbeiträge sein. Fragt auch bei euren Projektpartner*innen (sofern ihr welche habt) nach, was sie reingeben können. Technik zum Beispiel, die ihr von euch nutzt, kann auch eine Eigenleistung sein.

Die sonstigen Kosten sind natürlich sehr projektspezifisch, können aber z.B. Kosten für Verpflegung/Catering, Reise/Fahrtkosten oder auch kleine Aufwandsentschädigungen beinhalten. Auch hier wieder unbedingt nachschauen, was "förderfähig" ist und welche Posten nicht im Programm gefördert werden.

  • Lest zuerst die Richtlinien. Hier finden sich immer nützliche und entscheidende Informationen.
  • Habt Ihr Euch über die Einreichungsfrist für euren Antrag informiert?
  • Ist Euer Antrag übersichtlich gestaltet und in Absätze unterteilt, so dass alle wichtigen Informationen auf Anhieb ersichtlich sind?
  • Bittet eine am Projekt unbeteiligte Person (Freunde oder Verwandte) eure Projektidee zu lesen. Wenn es keine Rückfragen oder Verständnisschwierigkeiten gibt, habt Ihr wohl alles richtig gemacht.
  • Allgemein solltest du nicht zögern, wenn du Fragen hast, beim Förderer nachzufragen. Einige bieten den Antragsstellern sogar Beratung an.
  • Informiert euch vor der Antragsstellung, welche Kosten tatsächlich auch abgerechnet werden können. Das spart Euch später jede Menge Ärger.
  • Signalisiert deutlich, dass ihr Jugendliche seid, die das Projekt selbständig organisieren.