Was war das denn für ein geiles Festival am Helenesee? Da ihr ja nicht alle da sein konntet geben wir (Janik und Kai) euch einen Einblick was wir so alles in den Festivaltagen erlebt hatten….
Bevor wir starten, sollte vielleicht jeder von euch wissen, was das für ein Festival ist!
Das Helene Beach Festival fand dieses Jahr vom 26.-29.07 statt und das in einer ganz besonderen Lage. Direkt am Gelände befindet sich der namensgebende Helenesee, welcher nur einen Katzensprung von Frankfurt (Oder) entfernt liegt. Auch dieses Jahr gab es wieder ein buntes Entertainment-Programm mit über 150 Acts, welche die 8 verschiedenen Stages bespielten. Von elektronischen Acts, über die „Creme de la Creme“ des Hip Hop Universums, bis hin zu dem Pop Genre, ist alles dabei. Auch dieses Jahr feierten ca. 25.000 Gäste auf dem ausverkauften Festival.
Day one:
Das bekannte Anreisechaos!
Seien wir mal ehrlich – es ist immer das Gleiche mit den Festivalanreisen… Man ist total gestresst, weil man nicht weiß wo man sein Camp aufschlagen soll und als Helene Beach Neuling weiß man sowieso nicht, wo man sich eigentlich befindet. Nachdem ich den Weg vom Frankfurter Bahnhof zu der Akkreditierungsstelle im Kamea Club gefunden hatte, ging es im Ambiente eines verruchten Clubs zu dem Presseschalter. Als ich schließlich das langersehnte Festivalbändchen in meinen Händen hielt (oder vielmehr an meinem Armgelenk trug) stand ich vor der nächsten Herausforderung. Der Helenesee war eine halbe Stunde Fahrweg mit dem Auto entfernt. Das Problem: ich hatte weder ein Auto, noch die Muße mich zurück zum Bahnhof zu schleppen, um irgendwo verzweifelt den Shuttlebus zu suchen. Also musste mein Kollege Kai aushelfen, welcher sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Festivalgelände befand und mir mit seinem Auto aus der Patsche half. Als diese Hürde geschafft war, musste nur noch die Verpflegung und alles andere Lebensnotwendige zum Lager geschafft werden. Nach weiteren nervenaufreibenden und verzweifelten Minuten (es fühlte sich an wie Stunden) war auch endlich der Schlafplatz hergerichtet. So ging dann auch der erste Tag seinem Ende zu. Zu den Klängen der Preparty an der Strandterrasse wurden wir schließlich in den Schlaf gewogen.
Day two:
Start der Urlaubsgefühle.
Geweckt, durch den Sound der partywütigen Nachbarn ***** und der strahlend heißen Sonne auf dem Zeltdach, ging es in den zweiten Festivaltag. Festivalgeographisch lag unser Camp optimal – der Weg zum Strand beschränkte sich auf maximal 100 Meter und auch die Kiefernbäume boten wenigstens etwas Schutz vor der brennenden Sonne. Nach dem vollwertigen und zugegebenermaßen deftigen Frühstück (Ravioli mit noch mehr Ravioli) ging es gleich zum Strand. Durch den glühend heißen Sand, den man so eigentlich nur von dem Strand auf Malle kannte, liefen wir mit wenigen Sprüngen ins kühle Nass. Gewappnet mit einer Luftmatratze ging es in den See, welcher auch so schnell nicht mehr verlassen werden sollte.
An diesem Tag öffneten offiziell die ersten 4 Stages. Gegen 18 Uhr begaben wir uns dann auch auf den abenteuerlichen Weg zum Festivalgelände. Hier ein paar Schnapsleichen auf dem Weg, da ein paar Männer in zu engen Hotpants und dort eine Sexpuppe in den Baumkronen. Also das typische Festivalfeeling. Dieses Gefühl zog sich weiter durch den Abend. Es wurde zu Drunken Masters mitten im Moshpit, zwischen schweißdurchtränkten und oberkörperfeien Menschen, getanzt oder auch entspannt der Abend genossen, begleitet von dröhnenden Elektrobässen.
***** Nebenbei ein kleiner Hinweis: So bald sich herausstellen sollte, dass deine Zeltnachbarn ein Megaphone haben, solltest du dir dringend einen Plan überlegen, wie du nachts schlafen willst… Spoiler alert: es wird sehr schwer
Day three:
Hitze, Schweiß und Halsschmerzen
Auch an diesem Tag sollte die Hitzewelle nicht abnehmen. Wie jeden Morgen legte sich auch dieses Mal ein Gefühl der Ausnüchterung über das Camp. Die ersten Menschen wachten auf – vielleicht im falschen Zelt, die anderen kamen jetzt erst an ihrem Campingzelt an oder es wurde schon angefangen den ersten Instantkaffee über dem Gaskocher zuzubereiten. Nachdem wir zur Abwechslung keine Ravioli zum Frühstück aßen, es gab das typische Festivalfrühstück - Chili con Carne, verlegten wir erneut unseren Lebensmittelpunkt in den See. Frei nach dem Motto: je kühler das Nass, desto weniger stirbt man an Hitze…
Als wir den Tag relativ entspannt hinter uns gebracht hatten, stürzten wir uns in das Nachtleben. Den ersten großen Act, den wir besuchten, war Trailerpark. Wie nicht anders zu erwarten war, hatten sie passend zu ihrem Musikstil, ein gewöhnungsbedürftiges Bühnenbild. Auch dieses Jahr stand eine überdimensionale, entblößte und an adipositas leidende Figur, aufgebaut im Hintergrund. Die Partygarantie war spätestens bei den Songs „Sterben kannst du überall“ oder „Bleib in der Schule“ gewährleistet. Aber da das noch nicht genug war, ging es danach auf der Mainstage gleich weiter mit den beiden Jungs von SDP. Passend zu der Festivalstimmung dröhnten Songtexte wie “wo war ich in der Nacht von Freitag auf Montag“ über die Menschenmassen hinweg, welche die Songs ebenso nachgrölten. Die Halsbonbonindustrie hat sich über die Auswirkungen bestimmt gefreut…
Day four:
Last but not least
Als wir an diesem Tag, nahezu in Routine, von unseren niemals schlafenden Nachbarn geweckt wurden, konnten wir nicht ahnen, dass dieser Tag doch anders werden würde als gedacht. Auch diesmal chillten wir bei bestem Sommerwetter - mit strahlender Sonne, azurblauem Himmel und warmen Bier -im See und verbrachten so die Mittagsstunden. Doch am späteren Abend zog sich zunehmend der Himmel zu. An sich war das eine willkommene Abwechslung, da so auch Leben außerhalb von Schatten und Seewasser möglich wurde. Jedoch konnte keiner erahnen, dass es ab 20 Uhr solche Ausmaße annehmen würde. Innerhalb kürzester Zeit rollte eine Unwetterfront auf uns los – Essensstände wurden geschlossen, das Festivalgelände geräumt und der Campingplatz musste evakuiert werden.
Blitze und Donner setzten in kurzen Abständen ein und es begann leicht zu regnen. Wir verzogen uns währenddessen in das Auto von Kai, um sowohl Regen als auch Blitzsicher zu sein und beobachteten das Treiben. Die Stimmung war zugegebenermaßen nicht gerade auf dem Höhepunkt, da der Auftritt von Acts wie Savas&Sido oder Paul Kalkbrenner auf dem Spiel stand. Doch nach 2 Stunden des Bangens und Warten war es endlich soweit! Wir durften wieder das Camping-/ Festivalgelände betreten. Einem Abend mit viel Tanzspaß, Hip Hop Feeling und Party mussten ja schließlich aufgeholt werden…
Final Fazit:
Das Helene Beach Festival trägt nicht ohne Grund den Namen „Urlaubsfestival“. Auf dem Campingplatz, zwischen dem Schatten von Kiefern, konnte man wunderbar sein Zelt aufschlagen. Auch der kurze Weg zum klaren Helenesee war gerade angesichts der hohen Temperaturen ein Segen. Ansonsten hat sich das typische Festivalfeeling breit gemacht – man konnte coole entspannte Menschen kennenlernen, es gab leckeres Essen (welches man mit seinem Cashlessbändchen bezahlen konnte – also kein Bargeldrumgeschleppe!) und durch die 8 verschiedenen Stages lief immer irgendwie irgendwo Musik. Das Line Up war dieses Jahr sehr Elektro- und Hip Hop-lastig, dies war jedoch für Fans dieser Richtung besonders günstig. Alles in allem kann man also sagen, dass das Helene Beach Festival seinen Namen alle Ehre macht und wir freuen uns schon auf einen mindestens genauso sonnigen Helenesee nächstes Jahr!
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