Auf die Räder, fertig, los!

von
am 20.08.2019

Es fliegen die Fäuste, die Muskel werden angespannt und Flammen lodern hoch - Action-Fans aufgepasst, hier kommt ein neuer Kracher auf uns zugeschossen!

Eine Weile ist es schon her, dass wir ins Fast-&-Furious-Universum eingetaucht sind und uns die pure Ladung Nervenkitzel gegeben haben. Ganze zwei Jahre sind nun nach dem achten Teil des riesigen Street-Racing-Franchises vergangen. Doch das Warten hat ein Ende: Universal Studios belohnt uns mit einem Spin-Off, dass nicht bissiger und unterhaltsamer sein könnte. Willkommen zum Pilot eines vollkommen neuen Handlungsstrangs: “Fast & Furious: Hobbs & Shaw”!
 

Alte Gesichter, neues Konzept

Hobbs und Shaw - diese Namen kommen euch bekannt vor? Das sollte es auch! Denn in den vergangenen Filmen konnten wir die beiden Protagonisten der neuen Reihe schon kennenlernen. Bereits da hatten sich die Rivalen in den Haaren. In “Fast & Furious 6” stieß Luke Hobb (Dwayne “The Rock” Johnson) zunächst als Agent des “Diplomatic Security Service” (DSS) in die Welt der illegalen Straßenrennszene vor, wobei er mit Hilfe von Dominic Toretto und seinem Team Jagd auf den britischen Terroristen Owen Shaw macht. 

Shaw - der Shaw? Wohl kaum, Owen findet noch in demselben Teil seinen Tod. Doch das bleibt nicht ungestraft für Hobbs: In “Fast & Furious 7” tritt Owens älterer Bruder, Deckard Shaw (Jason Statham), auf die Bildfläche. Nach einigen heftigen Auseinandersetzungen und zertrümmerten Schlüsselbeinen ist klar: Die beiden wird man wohl nicht bei einem gemeinsamen Kaffeekränzchen antreffen. Umso spannender, dass ausgerechnet die beiden Hitzköpfe das neue, unschlagbare Duo in der neuen Storyline abbilden sollen.

Nicht gerade beste Freunde: Luke Hobbs & Deckard Shaw

Zwei Counterparts, ein Ziel: "Schneeflocke"

Hobbs und Shaw könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch schon werden sie zu ihrer Mission aufgerufen: Das tödliche Virus namens “Schneeflocke”, das dazu programmiert wurde, sämtliches Menschenleben auszulöschen, aufzufinden. Für Shaw ein unumgänglicher Konflikt: Niemand geringeres als seine Schwester Hattie Shaw ist davon betroffen. 

In einer Suchaktion konnte die ehemalige M16-Agentin in letzter Sekunde vor Brixton Lore, unserem kybernetisch optimierten Antagonisten, fliehen. Brixton wird in die Geschichte als jemand mit übermenschlichen und technologisch fortgeschrittenen Kräften eingeführt, der im Namen der Terroristen-Organisation Eteon handelt. Deren Credo ist ein neues Leben “unseres höheren Selbst” durch technologische Überlegenheit zuschaffen. Schnell fällt das Augenmerk auf den zerstörerischen Virus - und somit auch auf Hattie, die sich eben mit diesen Virus bei ihrem Fluchtversuch infiziert hat.

Im Wettlauf gegen das Schicksal

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten wird klar, dass das kein Spaß wird: Brixton ist Hattie, die sich durch den Vorfall als Verräter entpuppt. Abgetaucht und ihren Gegnern dicht auf den Fersen, lässt keine Gelegenheit aus, den tödlichen Auftrag auszuführen. Und auch das Virus stellt in seinem Wirt keine geringe Gefahr dar. Hobbs und Shaw, über kurz oder lang, müssen ihr Kriegsbeil begraben und zum Wohle der Menschheit “Schneeflocke” ins Visier nehmen.

Nicht ganz so einfach: Das Virus lässt sich nur beseitigen, wenn es durch den Tod des Wirts im menschlichen Organismus versagt - oder wenn es in einem speziellen Verfahren extrahiert wird. Für unsere Helden bedeutet es nichts anderes, als sich auf den mühseligen Weg in die Ukraine zu machen. Dort, in einer Eteon-Fabrik, stehen das benötigte Gerät samt Erfinder unter Beobachtung des Feindes. Konfrontationen, Kämpfe, Kalküle: Schaffen es Hobbs und Shaw, Hattie aus den Fängen des tödlichen Virus zu befreien? 

Familienausflug: Deckard & Hattie Shaw (Vanessa Kirby)

Ein Wechsel der Aspekte

Egal, ob es sich nun im klassischen F&F-Stil um energische Kampftechniken, bahnbrechende Stunts oder doch stille Momente dreht - der stilistische Rahmen um die Geschichte im Film wird gekonnt durch die dynamische, jedoch stets bedachte Kameraführung konstruiert. Bewusst setzt man hier auf ein Wechselbad der Gefühle und konzentriert sich vor allem auf einzelne Momentaufnahmen. Als Zuschauer staunt man nicht schlecht: Gerade noch in riesigen Explosionen und von dumpfen Soundeffekten überschlagen, findet man im nächsten Moment in einem friedlichen Moment von warmen Farben und sanften Bildübergängen wieder. 

Es mag abrupt klingen - vielleicht schon fast grotesk rüberkommen - aber genau diesen lockeren und recht selbstbewussten Ton in der Darstellungsweise des Films deutet darauf hin, das es etwas ist, dass die Spin-Off-Reihe wahrscheinlich in Zukunft weiter ausbauen möchte.

Fazit

“Hobbs & Shaw” punktet mit großspurigen Humor zwischen den führenden Figuren und birgt Potenzial für einen individuellen, sowie selbständigen Charakter, ohne dabei das essenzielle Grundgerüst des gesamten “Fast & Furious”-Universums zu vernachlässigen. In dieses Auto können quasi alle mit einsteigen, denn hier geht einem nichts verloren. Ob Fan oder nicht, Regisseur David Leitch reißt jeden Zuschauer ganz natürlich (ergo: im vehementen Typus) in die  Story mit rein. Den harmonischen Ausgleich dazu bilden einzelne bedeutsame Dialoge und Szenerien, die unter anderem auf die familiäre Beziehungen und Ursprünge der Charaktere zurückführen sind oder die universell-ehtische Überlegungen und weltphilosophisches Gedankengut von zeitgenössischen Konflikten reflektieren. 

Freut euch also auf eine riesige Ladung Adrenalin, geniale Überraschungsauftritte, geballte Frauenpower und einen positiven Tritt in euren Kino-Hintern bei “Fast & Furious: Hobbs & Shaw” - seit dem 1. August 2019 in den Kinos einsehbar!

Es wird waghalsig!