Irie Révoltés: „Da wird was kommen!“

am 13.07.2017

Irie Révoltés - zu Deutsch; Glückliche und freie Revolutionäre. So nennen sich die neun Heidelberger Jungs mit teilweise französischen Wurzeln. Das passt ganz gut, wenn man sich ihre Texte und ihr soziales Engagement einmal genauer anschaut. Das haben wir uns natürlich nicht nehmen lassen!

Ihre Musik ist zwar schwer nur einem Genre zuzuordnen, dafür aber immer sozialkritisch und mit einer klaren politischen Botschaft. Nein zu Vorurteilen, Rassismus, Homophonie und Sexismus! Der Erfolg gibt ihnen Recht. Bereits seit 17 Jahren sind sie im Geschäft, spielten bereits über 500 Konzerte und sind regelmäßig auf den Bühnen der größten deutschen Musikfestivals zu sehen. Dieses Jahr u.a. auf dem Hurricane, wo wir ihnen nicht nur aus der Menge heraus zujubeln durften, sondern für euch sogar persönlich mit Carlito, einem der beiden Sänger, sprechen konnten. Wer also wissen möchte, was die Motivation hinter ihren politischen Texten ist, und warum sie als Band trotzdem bald in Rente gehen, der liest am besten weiter!

jup!: Euer Mix aus französischen und deutschen Texten ist total spannend und kommt ja auch super gut an. Wie seid ihr denn darauf gekommen? Ist das, um eure Wurzeln beizubehalten bzw. deutlich zu machen?

Carlito: Einerseits sind wir Sänger ja Brüder und Halbfranzosen und Halbdeutsche, so kam das, dass wir von Anfang an sowieso zwei Sprachen benutzt haben. Dann kam hinzu, dass wir uns ja schon vor 17 Jahren gegründet haben, also jetzt fast Großväter unserer eigenen Musik sind. Damals war Deutsch als Sprache noch nicht so cool und deshalb wollten wir auf jeden Fall noch eine andere Nuance drin haben. So ist das dann bis heute geblieben. Dadurch haben wir eben auch so ein bisschen ein Alleinstellungsmerkmal, das war nicht so geplant, aber jetzt ist es so.

Ihr macht ja auch sehr politische Texte und habt da eine klare Botschaft. Wie schätzt ihr denn die Rolle von politischer Musik heute eine?

Also, ich glaube schon immer war Kunst im Allgemeinen wichtig für die Gesellschaft als Spiegel, als Motivator. Und ich glaube, in der heutigen Zeit ist es wichtig, auch junge Menschen zu motivieren, wieder politisch aktiv zu sein, gerade jetzt mit Trump und den ganzen Kollegen, die gerade am Start sind. Es passiert leider viel Negatives und Musik kann da auf jeden Fall ein Wachrüttler sein. Ich würde nicht sagen, dass Musik die Welt verändern kann, die Menschen müssen schon selbst aktiv werden, das ist klar. Aber um einen Anstoß oder Motivation auf emotionaler Ebene zu bekommen, dafür ist Musik super geil und die Musik, die wir machen, hat diesen energiegebenden Faktor auf jeden Fall. Wir hoffen einfach, dass es weiterhin, auch wenn wir jetzt aufhören, die Leute begleiten wird und die Leute motivieren kann, selbst aktiv zu sein.

Wie kommt es, dass ihr aufhört?

Wir sind ja weiterhin aktiv, das heißt nicht, dass wir komplett aufhören. Wenn wir aufhören (wir haben im Dezember dieses Jahres das letzte Konzert) sind es 18 Jahre. 18 mega geile Jahre, die wir jetzt noch mit einem richtigen Knall beenden wollen. Für uns war es einfach an der Zeit, weil wir Bandmitglieder einfach auch mal Bock haben, verschiedene neue Sachen zu machen und nach so einer langen Zeit gemeinsam, auch mal andere Wege zu gehen. Lieber jetzt als Freunde aufhören, wenn alles mega geil ist, als im Streit auseinander gehen. Das ist eigentlich so der Grund, warum wir aufhören. Es gibt keine negative Komponente, sondern es ist ein positiver Bruch. Das Ding soll ja weiterleben, auch ohne unseren Live-Beitrag.

Habt ihr denn schon konkrete Pläne, die vielleicht auch mit Musik zu tun haben?

Ja, da sind auf jeden Fall Sachen in der Mache, da darf ich noch nicht viel verraten, aber ich kann schon mal sagen, haltet die Augen und die Ohren offen; da wird was kommen!

Das lassen wir uns nicht zweimal sagen! Wer den angekündigten Knall trotzdem auf keinen Fall verpassen möchte, der kauft sich am besten gleich ein Ticket für ihre angekündigte Abschlusstour. Einige Konzerte sind bereits ausverkauft, u.a. für Berlin gibt es jedoch noch Karten und vielleicht sieht man sich ja sogar… wir werden nämlich auf jeden Fall dabei sein!