Ein stürmisches Jahr an der See

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am 22.09.2017

Nun ist seit fast einem Monat mein FÖJ im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft an der Ostsee vorbei. Was bleibt? Ein Jahr voller Erfahrungen und Erlebnisse auf der kleinen Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst. Was ich im vergangenen Jahr erlebt habe und was ein FÖJ bringt, erfahrt ihr hier.

 

Mein FÖJ im Rückblick

Ein FÖJ oder FSJ gibt einem die Möglichkeit, ein Jahr lang in den Berufsalltag reinzuschnuppern und eigene Projekte dort zu verwirklichen. So habe ich ein Jahr lang in der Umweltbildung des Nationalparkamts Vorpommern verbracht und mich darin geübt, als Vermittler zwischen Mensch und Natur zu agieren. Dafür habe ich vor allem Projekttage mit den regionalen Schulen gemacht. Bei diesen Projekttagen kommen die Klassen von 1 bis 9 zu uns in den Nationalpark und lernen spielerisch die Prozesse in der Natur und die Region kennen. Dafür sind wir natürlich direkt in der Natur tätig, wo sie hautnah alles miterleben können.

Weiterhin habe ich die Junior Ranger (http://www.junior-ranger.de/) Gruppen unseres Schutzgebietes betreut und viele spannende Sachen erlebt. Die Junior Ranger sind Jugendliche und Kinder, die sich besonders für die Natur interessieren und mit uns verschiedene Projekte gestalten. Ein weiterer großer Schwerpunkt waren natürlich Führungen für Touristen im Schutzgebiet. Dabei gehörten vor allem die Familienführungen zu meinen Aufgaben. Dort bringen wir kindgerecht und spielerisch Groß und Klein den Nationalpark näher und die Prozesse in der Natur. Vor allem die Dämmerwaldwanderung und „Die Natur auf der Spur“-Führungen waren meine Aufgabe. Auch bei meinem eigenen Projekt handelte es sich um eine Führung, nämlich eine kindgerechte Führung zur Kommunikation von Bäumen. Groß und Klein konnten so mit allen Sinnen in die Welt der Bäume eintauchen.

In meinem FÖJ war ich also viel draußen unterwegs und habe aktiv mit Menschen gearbeitet, aber natürlich standen gerade im Winter auch Planungsarbeiten und Büroarbeit an. Natürlich gibt es auch immer Sachen, die mal nicht so viel Spaß machen oder nichts für einen sind, aber auch die sind wichtig um seine Grenzen kennenzulernen. Ich habe dadurch gemerkt, dass ich überhaupt kein Büro-Mensch bin!

Meine schönsten Erfahrungen

Nun ja, ich kann eigentlich gar nicht sagen, was „DIE“ schönste Erfahrung war. Denn das ganze Jahr war für mich traumhaft schön und voller wunderbarer Erfahrungen. Und schon jetzt vermisse ich den Darß und meine Arbeit. Ach, was sage ich jetzt schon, eigentlich schon seit dem Tag, an dem ich dort weggezogen bin! Es war im übertragenen und im wörtlichen Sinn ein stürmisches Jahr, weil ich so viel erlebt habe, so viel mitmachen und ausprobieren konnte. Ich stand ständig unter Strom.

Wenn ich mich an die strahlenden Kinderaugen zurückerinnere, wenn wir bei den Projekttagen draußen unterwegs waren und die Kinder im Wald oder am Strand lernen und toben durften, geht mir noch immer das Herz auf. Und auch der tägliche Weg zur Arbeit durch den Wald mit dem Rad und die ersten Sonnenstrahlen, die durch die Kronen brachen, haben mich jedes Mal von neuem fasziniert. Eine endlose Liste an Bildern und Situationen könnte ich hier aufzählen und hätte dennoch nichts gesagt. Es waren eben nicht nur die großen Aufgaben, wie eine Reise mit den Junior Ranger in den Bayrischen Wald, sondern auch die kleinen Dinge im Alltag, die mein FÖJ besonders gemacht haben. Die alltäglichen Aufgaben, an denen man wächst.

Was bringt ein FÖJ oder FSJ?

Natürlich ist das freiwillige Jahr vor allem ein Jahr zur Berufsorientierung. Ein Jahr zwischen Schule und Studium/Ausbildung, in dem du Zeit hast dir Gedanken über deine Zukunft zu machen und dich vorzubereiten. Außerdem lernst du den Berufsalltag kennen und viel spannende Jobs.

Mein Jahr in der Umweltbildung hat mir einen super Einblick in die Arbeit mit Kindern und der Wildnispädagogik gegeben. Es hat mir gezeigt, dass die Vermittlung zwischen Mensch und Natur genau das ist, was ich später machen möchte und worin ich gut bin. Durch die Arbeit mit der Naturwacht habe ich in dem Jahr den Beruf des Rangers im Nationalpark kennengelernt und gemerkt, dass es der Job ist, den ich machen möchte und das ebenfalls in diesem Nationalpark. Auch habe ich nun endlich einen Studiengang entdeckt, der zu mir passt: Landschaftsökologie und Naturschutz.

Aber natürlich gibt dir das FÖJ noch viel mehr. Ich habe unglaublich tolle Leute in der Einsatzstelle und bei den Seminaren kennengelernt und neue Freunde gefunden. Auch hat sich mein Blick auf diese Welt erweitert und ich habe viel gelernt.

Und was ganz wichtig und entscheidend ist: Ich habe zu mir gefunden und mich selbst besser kennengelernt! Ich weiß nun besser, was ich vom Leben will!

Falls ihr noch Fragen zum Thema FÖJ und Co. habt, egal ob zur Einsatzstelle, den Seminaren oder ganz allgemein, dann wendet euch einfach an mich und ich helfe euch gerne weiter. Einfach an info@jup.berlin eine E-Mail schreiben, diese wird dann an mich weitergeleitet.

Bis dahin,

bleibt schön öko, eure Josy!