jup!od #30

am 23.06.2017

Auf dem jup!od sind immer die neusten Hits für euch. Jup!-Redakteur Olli hört sich die neusten Alben an. Diesmal heizen uns US-Rocker ein! Außerdem haben wir eine Berliner Sängerin getroffen und in ihr Album reingehört.

 23. Juni 2017

Heute ist eine besondere Ausgabe des jup!ods!

Zum einen haben wir das neue Album einer US-Band, dessen Vorboten sehr vielversprechend waren und auf das ich mich sehr gefreut habe.

Aber zuerst schauen wir auf das Album einer sehr sympathischen Berliner Sängerin. Wir haben sie vor drei Wochen zum Interview getroffen und mit ihr über das Album gesprochen. Eine wirklich spaßige Angelegenheit. Aber lest selbst!

Einfach nur 'Amanda'

Mit ihrem heute erscheinenden Album löst sich die Berlinerin von ihrem alten Image und ihrem alten Künstlernamen. Mit der Unterstützung namhafter Künstler versucht sie nun den zweiten Anlauf. Wir haben sie getroffen und natürlich auch ins Album reingehört.

Es ist einer der schönsten Tage des Jahres. Ich bin auf dem Weg zu VIVA, um dort Amanda zu treffen. Sie ist im Musikbuiness keine Unbekannte. Als Rapperin hat sie unter dem Pseudonym She-Raw schon eine Platte rausgebracht.

Nun möchte sie einen neuen Anlauf starten und legt dafür den Künstlernamen ab. Ab jetzt heißt sie einfach Amanda. Aufgewachsen ist sie als Tochter einer Soul-Sängerin und eines DJs. Somit waren die musikalischen Grundpfeiler gelegt worden. Über sich selbst sagt die Berlinerin: „Ich bin der 'große-Schwester-Typ. Der coole Kumpel. Ein Mädchen, das auch ein wenig ist wie die Jungs. Du kannst mit mir PlayStation spielen, aber wir können auch über Schminke reden. (lacht.)"

Ihr Album heißt Karussell. „Die Geschichten sind sehr divers und so lag der Titel auf der Hand.", sagt sie zum Titel, der gleichzeitig auch ein Song auf dem Album ist, bei dem sie von Mark Forster unterstützt wird. „[Karussell ist] ein super persönliches Album. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, wird dann auch wissen, was ich die letzten ein, zwei Jahre durchgemacht habe. Da kann man ein bisschen in meinem Leben graben.", fasst sie ihr Album zusammen.

Neben Mark Forster ist auch noch SIDO auf der Platte zu Gast. Beide kennt sie schon länger und sie fühlten sich wie eine kleine Familie, sagt sie mir. Sido unterstützt sie beim Song Blau. Der Song ist eine Hymne darauf, einfach mal einen Break zu machen und das zu tun, worauf man Bock hat. Ob Amanda auch in ihrer Schulzeit Blau gemacht hat? „Ehrlich gesagt: Ja! In meinem Abschlusszeugnis hatte ich, glaube ich, 73 unentschuldigte Fehlstunden. Mathe - Mittwoch erste und zweite Stunde. Da war ich öfters nicht da.", gibt sie zurückblickend zu.

Den Moment, als sie die erste Single Ich Kann Nicht Schlafen final gehört hat, beschreibt sie als magisch. Während sie das erzählt, strahlt sie. Sie ist sehr zufrieden mit dem Lied und dem Album. Elf Jahre hat sie hart dafür gearbeitet und nun hat sie ihren Plattenvertrag.

Auf Karussell gibt es aber auch eine Hymne an ihre beste Freundin (Meine Frau) und einen Song an einen ehemaligen Partner (Wie Es Ist). Letzterer beschreibt das Gefühl der Vertrautheit, das sich wieder bei jeder Begegnung breitmacht, obwohl man gar nicht mehr zusammen ist.

Als Backgroundsängerin und Support Act war sie auch schon mit Mark Forster und Sido unterwegs. Mit dem Blick auf die eigene Tour freut sie sich vor allem aufs: „Live-Spielen und mit den Jungs unterwegs sein. Auf Tour passieren immer witzige Sachen. Man kann dem Alltag entfliehen und ist in 'ner anderen Zeitzone." Aber sie ist auch nicht ganz angstfrei: „Ich habe Angst, dass keiner kommt. Hab' Angst vor technischem Versagen. Aber wird am Ende schon schiefgehen." Ende des Jahres geht es dann auch neben der Tour schon wieder ans Schreiben der nächsten Platte.

Eine super sympathische Musikerin, die mit ihrem Album überzeugen kann. Die Songs sind aus dem Leben gegriffen und der Sound ist sehr poppig gespickt mit Hip-Hop-Elementen. Während des Interviews sah man auch immer wieder das Leuchten in ihren Augen aufblitzen. Die Freude und der Stolz, was sich mit diesem Album auf die Beine gestellt hat. Für junge Leute unter euch hat, die Musiker werden wollen, hat sie auch noch einen Tipp: „Nicht aufgeben und dranbleiben. Viel selber arbeiten und nicht drauf hoffen, dass irgendwer irgendwann einen retten kommt."

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Weiterentwicklung

Imagine Dragons sind zurück! Der Titel des Albums ist dabei Programm.

Evolve heißt das neue Album der aus Las Vegas stammende Band. Auf Deutsch heißt das so viel wie 'sich entwickeln'. Frontmann Dan Reynolds sagt über die neue Platte: „Mit dem Album feiern wir das Öffnen der Scheuklappen und das Durchkommen des Lichts!" Denn die Band legte 2016 eine Pause ein. Denn Dan plagten Depressionen.

Im Gegensatz zu den früheren Alben nutzten die Jungs weniger Instrumente, die dafür am besten passten. Außerdem holten sie sich die Produzenten Mattman & Robin und Joel Little. Die Alben davor produzierten sie im Alleingang. Auch textlich ging es weiter nach vorne. Persönlich als je zuvor präsentiert sich Dan Reynolds.

Auf Evolve präsentieren Imagine Dragons elf neue Lieder.

Die erste Single Believer ist der Schlusspunkt der selbstauferlegten Pause. Ende Januar wurde der Song veröffentlicht. Dabei geht um Schmerz und wie er der Persönlichkeit helfen kann. Damit verarbeitet Dan auch seine Depressionen. „Ich kam zu einem Punkt, an dem ich keine andere Option hatte. Entweder ich würde meine Familie und mein Leben verlieren oder ich suche mir Hilfe.“, sagte er der BBC über die schwere Zeit. Er suchte diese Hilfe bei einem Therapeuten. Musikalisch geht der Track sofort nach vorne. Percussion-Beat zu Anfang und durch das ganze Lied hindurch geben eine entschlossenes Gefühl. Ein elektrisierender Song!

Whatever It Takes - die dritte Single - punktet mit einem sehr einprägsamen Refrain. „Whatever it takes. 'Cause I love the adrenaline in my veins." ('Was immer auch nötig ist. Denn ich liebe das Adrenalin in meinen Venen'), singt Dan mit seiner grandiosen Stimme. Der Song handelt davon, dass man alles dafür tut, um besonders zu sein und Aufmerksamkeit zu bekommen.

Neben den rockigen Liedern finden sich aber auch Liebeslieder auf dem Album. I’ll Make It Up To You ist einer davon. Ein Song, der problemlos so neben allen anderen Chartshits im Radio dudeln könnte. Leider ist da nicht viel Besonderes dran zu finden. Schade.

Imagine Dragons hat es seit dem ersten Album verstanden den Rock in den Mainstream zu bringen. Auch das neue dritte Album Evolve wird sich wieder hervorragend verkaufen. Es fehlt aber leider ein wenig am Rock. Mir gefällt das Album im Großen und Ganzen. Doch leider konnte sich meine Euphorie, die ich noch bei der Veröffentlichung von Believer und Whatever It Takes verspürt habe, nicht halten. Ein wenig zu poppig und austauschbar wirken einige Songs. Das ist insofern bitter, da die Band großes Potential hat.

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Beim Format jup!od hört sich unser Redakteur Olli die neusten Alben für euch an.

Außerdem gibt's eine Spotify-Playlist mit Ollis Favoriten. Klick dich hier rein!

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