jup!od #36

von
am 20.10.2017

Auf dem jup!od sind immer die neusten Hits für euch. Jup!-Redakteurin Sina hört sich die neusten Alben an. Diese Woche mit dabei Niall Horan und The Baseballs.

20.10.2017

Das erste Album der Woche wird sicherlich schon von einigen Teenies seit Wochen ersehnt. Und das völlig zu Recht! Niall Horan startet heute mit seinem ersten Soloalbum „Flicker“ durch. Was der Singer-Songwriter ohne seine Bandkollegen von One Direction produziert hat, haben wir uns schon einmal angehört.

Mit „Since We're Alone“ ist ein Song auf dem Album, der sich sehr dem One Direction-Charakter anpasst. Gitarrenklänge mit klaren Drums und leisen begleitenden Backgroundstimmen in einem angenehmen Tempo wirken beruhigend und passen sich gut an den Inhalt an. Es wird ein Mädchen angesprochen, welchem versprochen wird, sie könne einem vertrauen und muss sich nicht mehr verstellen. Die unverwechselbare, eher hohe Gesangsstimme des Iren wird dadurch besonders in Szene gesetzt. Sie passt auch weniger zu schnelleren Rhythmen oder lauten Klängen, was bei Titeln wie diesem besonders auffällt.

Mein persönlicher Favorit ist „One The Loose“. Der Song handelt von einem selbstbewussten Mädchen, welche die Blicke und die Aufmerksamkeit ihrer (männlichen) Mitmenschen genießt, sich jedoch nicht davon ablenken lässt und ihr Ding selbst durchzieht. Der Track ist komplett im „Flicker“-Stil, jedoch der einzige, bei dem deutlich die Bearbeitung im Studio raushörbar ist, was vom stimmlichen Können gar nicht notwendig gewesen wäre. Der Fluss des Songs, wie er rübergebracht wird, lässt thematisch passend sofort an das beschriebene Mädchen denken. Das typische Mädchen von nebenan, dem man verfallen muss – ebenso wie man diesem Album insgesamt verfallen muss.

Auch hebt sich “Seeing Blind“ von den anderen Songs ab, denn er ist der einzige, der ein Featuring enthält. Maren Morris schafft mit Harmonien im Refrain eine ruhige Country-Atmosphäre. Die Stimme des Iren fällt damit in eine eher tiefere Lage, was eine gute Möglichkeit ist, eine weitere Seite seiner gesanglichen Möglichkeiten darzustellen.

Mit „This Town“, „Slow Hands“ und „Too Much Too Ask“ wurden vorab schon drei Singles veröffentlicht, die zum einen die Wartezeit verkürzten, zum anderen aber auch den Stil des Albums gut zeigten. Hauptsächlich findet man gefühlvolle, langsame Rhythmen, für die Horan wie gemacht zu sein scheint. Und sich auch offensichtlich mit am wohlsten fühlt. Zum anderen findet man kleinere Passagen, die sich von der Rhythmik leicht abhebt, aber von den Instrumenten und der Thematik gleicht.

Nachdem sein Bandkollege Harry Sytles also bereits im Mai mit seinem Soloalbum vorgelegt und begeistert hat, zieht Niall Horan absolut würdig nach und zeigt, dass man auch ihn auf dem Schirm haben sollte. Man sollte erwähnen, dass das Album im Vergleich zu Styles' eher eine Linie verfolgt und weniger abwechslungsreich ist. Trotzdem ist es angesichts der Jahreszeit eine super Einstimmung auf den Winter und für ruhige Entspannungstage mehr als gut geeignet.

Neugierig geworden ? Am 21.04. kommt Niall Horan mit „Flicker“ nach Berlin ins Tempodrom für eins seiner sechs Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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Bei „Bleeding Love“ gute Laune statt Herzschmerz? Rock' n' Roll auf „Thinking Out Loud“ von Ed Sheeran tanzen? Geht nicht? Doch!

The Baseballs wissen, wie sie Schwung in die Musikproduktion bringen. Seit zehn Jahren covern

Sven Budja („Sam“), Rüdiger Brans („Digger“) und Sebastian Raetzel („Basti“) allmögliche Popsongs und setzen sie in ihrem eigenen Stil um. Nach bereits fünf veröffentlichen Studioalben und zum zehn-jährigen Jubiläum erscheint nun ihr Best-Of-Album „The Sun Sessions“, in welchem sie die erfolgreichsten ihrer Cover und selbstkomponierten Lieder noch einmal zusammenfassen.

Das wohl bekannteste Cover „Umbrella“ (Original von Rihanna) darf dabei natürlich nicht fehlen und eröffnet den kleinen Rückblick. Ganze 43 Wochen hielt es sich nach der Erstveröffentlichung 2009 in den deutschen Singlecharts, in Österreich sogar 58 Wochen. Bis auf den Text entsteht jedoch ein völlig neuer Charakter. Statt Rihanna in kurzen Ledershorts hat man ein Bild von einem Tanzabend in einem Saloon. Der R‘n‘ B-Hit wurde in eine Swingform gebracht. Meiner Meinung nach definitiv ein Garant für gute Laune und eine tolle Alternative zu gleichklingenden Musik, die heute nur noch zu hören ist.

Die leider einzige Originalversion der Baseballs „On My Way“ ragt durch den gleichen Stil leider nicht heraus. Verhältnismäßig wird so jedoch klar, welchen Fokus sich die Band gesetzt hat. Ihre Songwriter-Qualitäten lassen sich dennoch nicht abstreiten. Bei dem Song kann man sich durch den sehnsüchtigen Text und dem Blues-Rhythmus zum ersten Mal so richtig in die erzeugte Stimmung hineinversetzen. Das ist etwas schwieriger, wenn sich ein Jive zu „Bleeding Love“ (Original von Leona Lewis) tanzen lässt. Bei „Thinking Out Loud“ (Ed Sheeran) ist auch nicht mehr von einem langsamen Tanz die Rede. Aber ist genau das nicht ein Zeichen für ein gelungenes Cover? Die Kontraste von Inhalt und dem rübergebrachten Charakter sind zwar mehr als markant, jedoch ist es faszinierend, was aus einer Vorlage alles entstehen kann.

Zugegeben, am Beginn eines Songs kann man schlecht feststellen, um welchen Titel es sich handelt. Ein Rock ‘n‘ Roll-Stil wie aus dem Lehrbuch zieht sich durch die 16 Titel wie ein roter Faden. Eher wie ein rotes Drahtseil. Starke Rhythmen, Gitarren-Solos, drei Stimmen, die an Elvis Presley erinnern. Nur irgendwie anders. Sie harmonieren gut. Die Hintergrundgesänge – unverkennbar selbst eingesungen – sind gut auf den Verlauf des jeweiligen Titels abgestimmt. Und auch wenn eine gewisse Monotonie vorhanden ist, macht es letztendlich unglaublichen Spaß, sich das Album anzuhören, wobei es sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist.

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