jup!od #6

am 29.11.2016

Auf dem jup!od sind immer die neusten Hits für euch. Jup!-Redakteur Olli hört sich wöchentlich die neusten Alben an. Diesmal mit einer ungewöhnlichen Kombo und Legenden des Rocks. Die jup!od-Playlist gibt's auf Spotify und auf YouTube!!!

Es gibt Musikstile, die man sich nicht auf dem ersten Blick zusammen vorstellen kann. So zum Beispiel Hip-Hop beziehungsweise Rap und als Begleitung ein klassisches Orchester. Genau das steht bei uns heute auf einem Album auf dem Programm. Das andere Album bleibt dazu im Gegensatz einem Stil treu.

Hip-Hop und Orchester geht das?

Ein Rapper und ein Komponist treffen sich für ein außergewöhnliches Konzert. Wie das wohl klingen mag?

Der Aachener Rapper Motrip, dessen Song So Wie Du Bist letztes Jahr zum Hit avancierte, und der polnische Komponist Jimek haben zusammen ein Konzert auf die Beine gestellt, bei dem sie Hip-Hop und Orchester kombinieren. Die dazugehörige CD heißt Mosaik - MoTrip orchestrated by Jimek.

Im September diesen Jahres treten die beiden gemeinsam mit den 78 Musikern des Berliner Konzerthausorchesters auf die Bühne des Konzerthaus Berlins. Sie schaffen an diesem Abend etwas Neues und Einzigartiges. Es treffen nicht nur Musikwelten aufeinander, sondern auch Kulturen. Der gebürtige Libanese und der polnische studierte Komponist sind Einzelkämpfer. Das verbindet sie. Außerdem ist Jimek ein absoluter Hip-Hop-Nerd. Wie klingt das nun, wenn das Orchester in seiner gesamten Größe unter Anleitung eines alternativen Komponisten einen Hip-Hopper begleitet?

Ausgewählte Stücke der beiden Motrip Alben Embryo und Mama werden an diesem Abend aufgeführt. Dazu gibt es vier neue Songs, die von Jimek und Motrip exklusiv geschrieben worden sind. Außerdem sind auch noch hochkarätige Gäste der deutschsprachigen Musikszene anwesend. Neben Adel Tawil und Haftbefehl kam auch Lary, um zwei Lieder mit Motrip aufzuführen.

Der Titelsong seines ersten Albums Embryo gewinnt in dem neuen Gewand noch an Bedeutung. Es geht um einen Embryo, der vor vier Jahren abgetrieben wurde und somit nicht die Chance auf ein Leben bekam. Das Orchester unterstreicht die Dramatik der Geschichte und die Emotionen kommen noch besser rüber.

Eine Nation ist einer der neuen Songs. Es ist ein Lied, das perfekt in die heutige Zeit passt. Es appelliert an den Gemeinsinn. "Wir sind eine Nation", heißt es dort. Dabei geht der Text auch auf die Flüchtlinge ein. Besonders diese Textpassagen sollten sich einige in unserem Land zu Herzen nehmen: "Integration heißt Veränderung. Und Toleranz bedeutet nicht zu tolerieren, was eh dein Standpunkt war, sondern sich mit dem zu arrangieren, was jemand anderes sagt, was jemand anderes fühlt, was jemand anderes will."

Fast alle Lieder sind ein wenig länger geworden als im Original. Das liegt an der orchestralen Ausgestaltung durch Jimek. In der Regel enden die Songs mit einem instrumentalen Nachspiel.

Hip-Hop und Orchester das geht hervorragend! Jimek und Motrip erschaffen mit dem Konzerthausorchester neue Klangwelten. Dabei ist in jedem Song, die Klasse der beiden Musikstilen zu hören. Ein gutes Album, das mit sechzehn Stücken eine optimale Länge hat. Und wem Audio nicht reicht, der kann sich das Konzert auch noch als DVD zulegen.

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Zurück zu den Anfängen

Die Altmeister des Rocks sind zurück. Auf ihrem neuen Album hört man immer noch den Spaß an der Musik.

Schon weit in den 70ern und immer noch nicht müde. Die Rolling Stones veröffentlichen mit Blue & Lonesome ihr erstes neues Studioalbum seit elf Jahren. Es ist das dreiundzwanzigste. Dabei setzen sie aber nicht auf eigene Songs. Denn die 12 Songs sind alles Cover-Versionen. Aber anstatt Rock auf ihrer neuen Platte zu spielen, spielen sie Blues. Sie ist eine Art Hommage an den Chicago-Blues. Damit gehen sie zurück zu ihren Anfängen. Blues ist ein Musikstil der Verzweifelten, kann man sagen. Er handelt meist von Sorgen, Verlust oder eben Verzweiflung.

Für das Album brauchten die Stones nur drei Tage. Eingespielt wurde es weitgehend live. Frontmann Mick Jagger sagte im Rahmen der Aufnahmen: "Das war eine ganz andere Art Musik als der süßliche Pop, der damals zu hören war." Geplant war das Album aber eigentlich nicht. Es entstand eher zufällig.

Zufällig trafen sie auch den großen Eric Clapton im Studio, der prompt in zwei Songs die Leadgitarre übernahm. Die Platte klingt roh, so wie Blues halt ist. Die Songs sind für die heutige Generation eher gewöhnungsbedürftig. Solche Musik gibt es heute nur noch in Bars der alten Schule. In den Charts findet man davon nichts mehr. Dabei sind einige Stücke echt ansprechend. Auffällig ist das Mundharmonikaspiel Jaggers. Auch, wenn er sagt, dass er nicht viel geübt hätte, hört sich das echt nicht schlecht an. Ein Stones-Album ohne eigene Songs scheint auch zu funktionieren. Zumindest für die älteren Generationen. Für mich sind die meisten Songs leider nicht so viel, da ich auch nicht so der große Blues-Fan bin. Die Band könnte aber demnächst schon ein nächstes Album rausbringen. Neue, eigene Songs lägen bereit, hört man. An ein Ende ist bei den Rolling Stones anscheinend noch nicht zu denken.

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Beim Format jup!od hört sich unser Redakteur Olli die neusten Alben für euch an. Die vorherigen Folgen findet ihr hier: Folge 1 Folge 2 Folge 3 Folge 4 Folge 5

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