Teuer gleich gut?

am 24.07.2017

Wer einen neuen Laptop sucht, stolpert früher oder später auch über die Geräte des Technikgiganten Apple. Wir haben uns das aktuelle MacBook Pro angeschaut und sagen euch, was es drauf hat und ob der Preis angemessen ist.

Der Stand-PC ist schon länger aus der Mode gekommen. Zumindest für Leute, die keine aufwendigen Anwendungen vollführen wollen. Für die reicht in vielen Fällen schon das Smartphone oder ein Tablet. Wer zwar einen PC haben möchte, aber keinen Platz für einen stationären hat oder sich aus anderen Gründen dagegen entscheidet, greift zum Laptop. Den richtigen Laptop zu finden, ist schwer und hängt auch von vielen individuellen Parametern ab. Wir schauen heute mal auf das obere Preissegment. Also für die Leute, die mit dem Laptop dann zum Beispiel auch Video- oder Bildbearbeitung durchführen wollen und dementsprechende Leistung brauchen. Apple ist das eine beliebte Adresse. Wir prüfen das aktuelle MacBook Pro in der 13 Zoll-Variante auf Herz und Nieren:

Die Ausstattung

Das MacBook Pro, das wir testen konnten, hatte 8GB Arbeitsspeicher und einen 3,1 GHz Dual-Core Intel i5 Prozessor. Außerdem löst das Retina Display in 2560 x 1600 Pixeln auf. Eine weitere Besonderheit ist die Touchbar, auf die wir aber später näher eingehen werden. Außerdem ist ein sehr großes Multitouchpad mit an Bord. Gute Stereolautsprecher, drei Mikrofone und eine Webcam (720p) hat es auch zu bieten. Als Speicher diente eine 512 GB große SSD.

Das Design und die Tastatur

Wie für Apple gewohnt, überzeugt auch das MacBook Pro in „space grey“ in optischen Belangen. Die Tastatur ist hingegen ein wenig gewöhnungsbedürftig, weil der Druckpunkt und das Feedback zu Anfang erstmal ein wenig negativ auffallen. Mit der Zeit kommt man aber immer mehr damit zurecht.

Die Anschlüsse

Um seinen Laptop so dünn wie möglich zu bekommen, verzichtet Apple auf eine Vielzahl von Anschlüssen. Lediglich einen 3,5mm-Klinkenanschluss und vier Thunderbolt 3-Anschlüssen, die identisch zu den neuen USB-C-Anschlüssen sind, spendierten die Kalifornier ihrem Premiumgerät. Für uns bedeutet das, dass wir zum Anschließen von zum Beispiel einer externen Festplatte einen Adapter brauchen. Gleiches gilt, wenn man den Mac zum Beispiel mit einem Beamer verbinden möchte. Ausnahme bilden da natürlich Geräte, die über Apples AirPlay kommunizieren können.

Die Touch Bar

Letzten Herbst wurde das MacBook Pro wieder etwas mehr verändert. Die größte Neuerung ist die Touch Bar. Auch in der aktuellen Version ist sie an der Stelle, wo sonst die Funktionstasten sind. Sie bietet programmbezogene Möglichkeiten. Schreibt man zum Beispiel einen Text, so kann man ihn mit einem Druck auf die Touch Bar formatieren oder es werden Wortvorschläge, die man auch von Handytastaturen kennt, angezeigt. Wenn man sich dran gewöhnt hat, kann man noch effektiver arbeiten. Auch die bekannten Funktionen wie Helligkeit, Lautstärke oder Tastaturbeleuchtung sind dabei. Die Lautstärke und Helligkeit kann man durch einen Schieberegler sogar nun genauer einstellen. Leider lässt sich die Touch Bar nicht in jedem Programm den eigenen Bedürfnissen anpassen. Das ist schade, weil sie doch ein enormes Potential hat.

Das Betriebssystem

Natürlich ist die Frage nach dem Betriebssystem auch bei Laptops wie bei Handy ein bisschen Glaubenssache. MacOS enthält viele nützliche Features. Zum Beispiel die Vorschau von Dateien im Finder. Außerdem gilt es auch als sehr absturzsicher. Auch im unseren Test macht das Betriebssystem keine Probleme und präsentiert sich von seiner besten Seite.

Der Alltagstest

Auch der Akku schlägt sich in unserem Test solide. Unter ständiger Belastung von Musik hören, Texte schreiben, im Internet surfen und das ein oder andere Video auf YouTube gucken, hält das MacBook mehr als sieben Stunden ohne Probleme durch. Bei sparsameren Verbrauch würde man die Laufzeit auch noch weiter ausreizen können. Die 13 Zoll eigenen sich auch hervorragend, um das Gerät mitzunehmen und unterwegs zu testen. Durch den Verzicht auf normale USB-Buchsen muss man aber immer einen Adapter mit dabei haben, um ggf. eine externe Festplatte anzuschließen. Auch sonst lässt es sich gut Arbeiten. Mails checken, Texte schreiben und dabei Musik hören - gar kein Problem. Auch während Fotobearbeitung oder gar aufwendigerem Videoschnitt läuft das Gerät gut.

Der Preis

Das von uns getestete MacBook mit der beschriebenen Ausstattung kostet 2.250€. Ein stolzer Preis. Wie für Apple gewohnt bekommt man dafür Technik der Extraklasse, schaut man aber mal zu anderen Hersteller sieht man, wie sich der Preis im Vergleich schlägt.

Die Alternativen

Dass der Preis im Vergleich zur Konkurrenz sehr happig ist, sieht man bei den beiden Alternativen, die wir rausgesucht haben. Zum einen haben wir das ThinkPad T470 von Lenovo. Der ab 1.600 Euro zu haben ist. Dabei bekommt man ein gutes Gesamtpaket mit einem i5-Prozessor, 8 GB Arbeitsspeicher und 512 GB SSD. Wer ein wenig Abstriche beim Design und beim Display machen kann, sollte hier zugreifen. Zum anderen das TravelMate P648-G2-M-73T0 von Acer, das mit knapp 1.500 € noch etwas günstiger ist. Wer sich von der langen Produktbezeichnung nicht abschrecken lässt, bekommt ein Laptop mit dem besseren i7- Prozessor , 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB SSD. Aber auch hier kann dem MacBook Pro in Sachen Design nicht das Wasser gereicht werden. Beide Geräte haben auch genug Power, komplexere Anwendungen ohne Probleme auszuführen.

Fazit

Ohne Frage ist das MacBook Pro von Apple ein guter Laptop. Die Touchbar ist eine gute Erweiterung, die aber gerade im Anpassen noch Luft nach oben hat. Der Preis ist schon recht hochklassig. Da muss jeder für sich entscheiden, ob er soviel Geld für einen Laptop ausgeben möchte. Günstigere, gleichwertige Alternativen sind vorhanden. Dabei muss man aber dann auf macOS und die Touchbar verzichten. Es lohnt sich vor dem Kauf auf jeden Fall, sich bewusst zu machen, was man mit dem Laptop anstellen möchte und welche Vorteile Windows bzw. MacOS haben. Denn für reine Office-Angelegenheiten und Surfen ist das MacBook ein wenig zu hochpreisig, da reicht dann auch ein deutlich günstigeres Gerät. Geht es dann in Richtung Bild-/Videobearbeitung und weitere aufwendigere Programme liefert das getestete MacBook gut ab. Aber auch für diese Anwendungen gibt auch gute bis sehr gute Alternativen zu einem günstigeren Preis.