Von Freundschaft und Meerjungfrauen

VON LOUISE

Wenn eine Meerjungfrau; begleitet von geheimnisvoller Musik auf einer Leinwand erscheint und diese dann scheinbar überwindet, um dem Publikum direkt ins Gesicht zu lachen, dann ist das der Anime: Lu over the wall.

In der Geschichte geht es um die Klassenkamerad*innen Kai, Kunio und Yuho. Während die Hauptfigur Kai eher der zurückgezogene Typ ist, haben die deutlich extrovertierteren Kunio und Yuho die Band "SEIRÈN" gegründet. Doch musikalisch begabt sind sie alle und so versuchen Kunio und Yuho Kai davon zu überzeugen, in ihre Band einzutreten, nicht zuletzt auch deswegen, weil dieser Musikvideos veröffentlicht. Die Drei wohnen in einem kleinen Fischerdorf namens Hinashi, wo irgendwie jeder jeden kennt und die Leute zusammenhalten. Das Fischerdorf wurde aber schon in vergangenen Zeiten hart auf die Probe gestellt, denn angeblich soll es dort Meerjungfrauen geben, die allerlei Ärger verursacht haben. Seitdem fürchten sich die Menschen dort davor. Die Band "SEIRÈN" trifft sich aber dessen ungeachtet unbemerkt auf der Insel Merfolk Island, auf der es Meerjungfrauen geben soll. Kai, der sich insgeheim für diese interessiert, sagt schließlich zu, bei der Band mitzumachen. Das Gerücht, dass Meerjungfrauen von Musik angelockt werden, sollte sich bewahrheiten und so begegnet er der kleinen Meerjungfrau Lu.

Das ist dann nicht nur der Anfang einer Freundschaft sondern auch der eines Abenteuers.

Lu over the wall ist eine niedliche Kindergeschichte des Regisseurs Masaaki Yuasa, der unter anderem für die Filme Mind Game und Kick-heart bekannt ist. Besonders auffallend sind die fröhlichen und bunten Farben und die kindliche Gestaltung, die sehr gut mit der Geschichte harmonieren. Die Musik, die von Takatsugu Muramatsu komponiert wurde, übernimmt im Film eine zentrale Rolle, sie begleitet die Zuschauerin die ganze Zeit über und verleiht dem Film seine Einzigartigkeit.

Lu over the wall ist ein Familienfilm, mit kindlichem Humor und einer leicht verständlichen Geschichte, die um das Thema Freundschaft kreist, aber auch um die Offenheit, sich auf etwas Neues einzulassen. Manchmal wirkt er etwas oberflächlich, aber man muss beachten, dass es sich um einen Kinderfilm handelt und man deshalb keine so tiefgründige Geschichte erwarten darf. So ist die Geschichte in gewisser Weise vorhersehbar. Der Film bleibt seinem Stil bis zum Ende treu, auch wenn dieses nicht ganz schlüssig ist. Trotzdem ist der Film gelungen. Mit seiner interessanten und passenden Musik kann er punkten und wird so zu einem netten Filmerlebnis für Familien oder Kinder. Seine kindliche Gestaltung lässt manch einem doch auch einen Hauch Nostalgie verspüren und erinnert vielleicht die eine oder andere erwachsene Zuschauerin an das Kind, das sie einmal war.

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