Ein Jahr in Neufundland - Cora unterwegs

Hallo!

Ich dachte mir, da ich in den letzten Wochen viel erlebt habe, fasse ich mal meine Erkenntnisse und Erfahrungen mal für euch zusammen!

Ich gehe mittlerweile seit einigen Wochen hier zur Schule, und eins muss ich sagen: Es ist immer noch extrem entspannt, aber das wird sich noch ändern! Im kanadischen Schulsystem ist es so, dass man nur 7 bis 8 Fächer hat. Ich habe Mathe, Englisch, Französisch, Earth Systems, Canadian Law, Career Development und Kunst. Eine Wahl hatte ich leider nicht, da mir die Fächer zugeteilt wurden. Ich habe aber kleinere Änderungen vorgenommen, da ich weiterhin Französisch haben wollte, aber der Großteil blieb vorbestimmt. Ein weiteres Problem war, dass der Großteil der Kurse schon voll war – also keine großen Wahlmöglichkeiten für mich. Ein Tipp von mir dazu, lasst euch von den Fächern nicht unterkriegen, sie sind alle nicht sehr schwer und der Großteil der Lehrer gestaltet den Unterricht ziemlich gut, von daher ist es alles eigentlich ziemlich spannend! Außerdem werden die Einheimischen mit der Zeit immer offener und der Unterricht macht meist Spaß! Mein Lieblingsfach momentan ist Canadian Law. Wieso? Weil es extrem interessant ist, die Gesetze von einem Land genauer kennenzulernen und zu verstehen, wie das ganze organisiert ist.

Eine Schulexkursion im kanadischen Herbst

Ja, es ist nicht leicht, viel Zeit weit weg von Zuhause zu verbringen, aber man kann es. Und dabei kann man auch ziemlich glücklich sein und die Zeit genießen. Was man dafür tun muss? Die Chancen nutzen, die einem Angeboten werden! Wie zum Beispiel sich einem Club anschließen und eine Exkursion mitmachen! Genau das habe ich gemacht und es war toll. Ein supernetter Lehrer meiner Schule hatte mich, meine Gastschwester und noch eine andere internationale Schülerin eingeladen, auf eine Exkursion vom Weltgeographiekurs mitzukommen. Die Exkursion ging über vier Tage und führte uns auf die andere Seite von Neufundland, in den Gros Morne Nationalpark! Während ich im Gros Morne Nationalpark war, zeigte sich die Bäume von ihrer bunten Seite: Von Dunkelgrün über Hellgrün, Gelb, Neonorange zu Rot – die Farbenpracht war atemberaubend! Die Zeit dort war eine wundervolle Erfahrung, die viel zu schnell vorbei ging! Und das war die Meinung von ALLEN, die dabei waren! Besonders toll ist, dass ich durch den Ausflug neue Freundschaften geknüpft habe!

Eine weitere Erfahrung, die schon etwas zurückliegt, ist der Ausflug für ein Wochenende mit allen internationalen Schülern der Umgebung! Dieses sogenannte „Orientation Weekend“ findet jedes Jahr statt und dient dazu, dass alle internationalen Schüler sich kennenlernen und somit Freundschaften mit Leuten aus der ganzen Welt knüpfen können. Es war schön an dem Wochenende zu sehen, das es den meisten genauso geht, wie einem selbst! Und es ist schön ein paar Leute in der Umgebung zu kennen, die dieselbe Sprache sprechen.

Thanksgiving – auch ein Feiertag in Kanada

Einige unter euch kennen wahrscheinlich Thanksgiving als Fest, das in den USA gefeiert wird. Diese Tradition gibt es auch in Kanada, auch wenn sie an einem anderen Tag stattfindet. Thanksgiving findet hier immer am zweiten Montag im Oktober statt, also dieses Jahr am 12. Um der Tradition willen, gab es Truthahn im Haus der Nichte meiner Gastmutter. Der Truthahn war ziemlich gut und dazu gab es viele Beilagen, von denen ich leider die Namen vergessen habe. Aber an den Nachtisch kann ich mich erinnern, der war so lecker. Es gab Blueberry Pie, Lemon Pie, Schokokuchen oder Eis – je nach Wunsch. Die ganze Familie kam für das Abendessen zusammen, es war ein schöner Tag, auch wenn ich dadurch an eigene Familienfeste zu Hause erinnert werde…

Ein bisschen Heimweh

Die Familie zurück zu lassen ist hart! Und es ist noch schwieriger, mit ihr Kontakt zu halten! Nicht, dass niemand aus meiner Familie mit mir reden will, aber es ist immer noch schwer, den Kontakt zu halten, denn umso mehr man mit seiner Familie redet, umso mehr vermisst man sie!

Was in der Zeit, die man im Ausland verbringt, aber viel wichtiger ist, sich in die Familie zu integrieren, in der man lebt. Ich habe in der Zeit, die ich hier bin, schon viel über die Kultur hier gelernt und meine Sprachkenntnisse haben sich auch schon sehr verbessert, während ich mit meiner Gastfamilie geredet habe! Weiterhin freuen sie sich sehr, wenn sie mehr über mich und über meine Kultur, meine Gewohnheiten und meine Familie erfahren! Und sie freuen sich sehr, wenn ich auch Interesse an ihnen zeige und etwas mit ihnen unternehme.

Meine Freunde von Zuhause

Um ehrlich zu sein verliert man schnell den Kontakt zu all seinen Freunden nach Hause, aber sie verstehen, wenn man sich für ein paar Wochen nicht meldet, denn sie sind auch total im Schulstress und ich selbst habe immer viel zu tun oder genieße meine freie Zeit. Jedoch muss ich ehrlich sagen: Zeitverschiebung kann etwas Schlimmes sein!!! Aber durch all das erfährt man wer seine wahren Freunde sind - was natürlich auch seine Vorteile hat. Denn ein paar von ihnen werden dir schreiben, auch wenn du dich zwei Tage mal nicht meldest und fragen, wie es dir geht…

Viele iebe Grüße aus dem immer kälter werdenden Mount Pearl und bis bald!

Cora

Du willst mehr über Coras Leben in Neufundland erfahren? Den letzten Blogbeitrag von ihr findest du hier!

Über Cora

Alter: 16

Aktueller Wohnort: Neufundland (Kanada)

Tätigkeit: Schülerin

Du willst auch ins Ausland?

Dann informiere dich über die verschiedenen Möglichkeiten in unserer Rubrik: Ab ins Ausland!