Ferienjobs

Endlich Ferien! Was für den einen Zeit zum Verreisen und Ausspannen bedeutet, ist für den anderen die Gelegenheit, sein Taschengeld mit einem Ferienjob aufzubessern. Wir haben die wichtigsten Regelungen und Tipps zusammengefasst.

 

Die wichtigsten Regelungen 

  • Unter 13 Jahren
    Wenn ihr noch keine 13 Jahre alt seid, dürft ihr laut Jugendschutzgesetz überhaupt nicht beschäftigt werden. Das heißt, jede Art von Ferienjob ist nicht erlaubt.
     
  • 13 und 14 Jahre
    Wenn ihr mindestens 13 Jahre alt seid, dürft ihr mit Einwilligung eurer Eltern maximal zwei Stunden täglich (Montags - Freitags / 8:00 -18:00 Uhr) und keinesfalls während der Schulzeit arbeiten. Aber dann auch nur leichte und für Kinder geeignete Tätigkeiten ausüben wie z.B. Babysitten, Nachhilfe, Einkaufen, Zeitungen austragen oder Gartenarbeit.
     
  • 15 bis 18 Jahre
    Wenn ihr mindestens 15 Jahre alt seid, dürft ihr euch einen "richtigen" Ferienjob suchen. In den Ferien könnt ihr dann bis zu 20 Tage pro Jahr oder vier Wochen am Stück arbeiten. Dabei ist es egal ob ihr diese über das Jahr verteilt oder an einem Stück plant.
     
  • Ab 18 Jahren
    Wenn ihr mindestens 18 Jahre alt seid, dürft ihr in den Ferien bis zu 50 Tage pro Jahr oder sogar zwei Monate am Stück jobben. Was darüber hinausgeht, ist kein Ferienjob mehr.
  • Ihr dürft am Tag bis zu 8 Stunden arbeiten, Pausen zählen dabei aber nicht mit. Insgesamt darf eure Ferienjob-Woche aber 40 Stunden nicht überschreiten
  • Die Schichtzeit – das heißt die täglich Arbeitszeit inklusive Ruhepausen – darf grundsätzlich höchstens 10 Stunden betragen.
    Gearbeitet werden darf nur Montag bis Freitag zwischen 6:00 und 20:00 Uhr.
  • Der Ferienjob ist an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen grundsätzlich verboten.
  • Für bestimmte Branchen, wie z.B. Gastronomie, Krankenhäusern und Bäckereien, gibt es aber verschiedene Ausnahmen, wenn ihr mindestens zwei Wochenenden im Monat nicht arbeiten müsst.
  • Ruhepausen: bei 4.5 Stunden bis zu 6 Stunden = 30 Minuten / bei mehr als 6 Stunden = 60 Minuten
  • Arbeit mit gefährlichen Maschinen (z.B. Sägen, Fräsen, Schweißen oder Pressen)
  • Akkordarbeit unter schlechten Bedingungen wie Hitze, Kälte oder Lärm
  • Arbeiten in Kühl- und Nassräumen (wie z.B. in Brauereien oder Schlachthöfen)
  • Heben und Tragen schwerer Lasten
  • Beschäftigung in medizinischen Einrichtungen, wo erhöhte Infektionsgefahr besteht.
  • Führen von Fahrzeugen und Kränen
  • Bedienung von Hebezeugen und Zentrifugen
  • Unfallversichert seid ihr über euren Arbeitgeber. Das gilt auch für den Arbeitsweg (Hin- und Rückweg). Die Kosten dafür muss der Arbeitgeber tragen. Handelt es sich dabei um eine Privatperson, solltet ihr diesbezüglich unbedingt nachfragen!
  • Steuern werden erst ab einem Bruttoverdienst von rund 900 Euro monatlich fällig. Die Steuern werden euch normalerweise im nächsten Jahr erstattet. Dafür braucht der Arbeitgeber eure elektronische Lohnsteuerkarte.
  • Für Ferienarbeit müsst ihr keine Beiträge für die Sozialversicherung (Kranken-, Pflege-und Arbeitslosenversicherung) zahlen (sozialversicherungsfrei).
  • Besondere Vorsicht ist für all diejenigen geboten, deren Eltern Arbeitslosengeld II ("Hartz IV") beziehen. Sollte das auf euch zutreffen, dürft ihr nur 1200 Euro pro Jahr verdienen ohne dass euren Eltern die Leistungen gekürzt werden. Beratet euch vorher am besten mit euren Eltern zu diesem Thema.
  • Der beschlossene Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde gilt nicht für Jugendliche unter 18 Jahren. 
  • Beachtet werden sollte vor allem die Einhaltung der schon erwähnten Gesetze. Außerdem solltet ihr darauf achten, zu Beginn eures Ferienjobs einen schriftlichen Vertrag zu bekommen, in dem die Aufgaben, Arbeitszeiten und der Lohn klar beschrieben sind.

Weitere Informationen zum Thema Kinderbeschäftigungsschutz, z.B. über zulässige Arbeiten von Kindern unter 15 Jahre, erhaltet ihr beim Amt für Arbeitsschutz.

Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin (LAGetSi)
Turmstraße 21, 10559 Berlin
Tel.: (030) 902 545 – 0

Wie finde ich einen Ferienjob?

  • 👪 Eltern, Freunde, Bekannte, Verwandte fragen 
  • ⌨️ schwarze Bretter, Aushänge in Bau- und Supermärkten
  • 📰 Stellenanzeigen in den Tageszeitungen, Stadtmagazin etc.
  • 🏬 Schaufensterbummel (speziell in den Sommerferien suchen Eisdielen, Cafés, Supermärkte und viele andere Betriebe nach Aushilfen)

Was gibt es für Ferienjobs?

Beispiele für Ferienjobs

  • 📚 Nachhilfe geben
  • 👶 Babysitten
  • ☕  Kellnern in Cafès
  • 🐩 Hunde ausführen 
  • 📜 Flyer verteilen (Promotion)
  • 📰 Zeitung/Prospekte austragen
  • 🌱 Gartenarbeit
  • 🍦 Eis verkaufen

Vor - und Nachteile eines Ferienjobs

👍Vorteile eines Ferienjobs

  • Geld verdienen / Taschengeld aufzubessern
  • Umgang mit selbst verdienten Geld lernen 
  • Lernen von Eigenverantwortung
  • Reinschnuppern in die Arbeitswelt 
  • erste Berufsorientierung 
  • Förderung des Sozialverhalten
  • Knüpfen von neuen beruflichen Kontakten

👎 Nachteile eines Ferienjobs

  • Gefahr der Überforderung
  • zu viel Stress
  • wenig Freizeit / Erholung
  • eventuell kein Urlaub
  • evtl. schlechte Bezahlung