jup!od #28

am 09.06.2017

Auf dem jup!od sind immer die neusten Hits für euch. Jup!-Redakteur Olli hört sich die neusten Alben an. Diesmal mit dem zweiten Album einer aufstrebenden britischen Band und den Songs aus einem TV-Format.

09. Juni 2017

Musikshows gibt es im deutschen Fernsehen ja zu genüge. Die allermeisten davon sind aber Casting- oder Rankingshows. Sing meinen Song ist da ein wenig anders gestrickt. Wir haben für euch in die Songs der aktuellen Staffel gehört.

Außerdem hören wir uns die Platte einer Band aus Großbritannien an, die mit ihrem ersten Album fast über Nacht mega erfolgreich wurde.

Die Lieder der Anderen

Die vierte Staffel des TV-Formats 'Sing meinen Song' ist im vollen Gange. Auch dieses Jahr sind wieder viele namhaften Künstler dabei.

Das Prinzip von Sing meinen Song ist relativ leicht zu erklären. Man nehme mehrere Künstler und diese singen jeweils Lieder der anderen. Zusätzlich erfährt man in Talk-Elementen mehr über "den Künstler des Abends". Es ist nun mehr die vierte Staffel, die im Moment beim Fernsehsender VOX läuft. Die Ursprungsidee kommt aus den Niederlanden. In den letzten drei Staffeln gaben sich schon zahlreiche Größen der deutschen Musikszene die Klinke in die Hand. Mit dabei waren unter anderem Sarah Connor, Yvonne Catterfeld, Roger Cicero, der leider viel zu früh verstorben ist, die Prinzen und Xavier Naidoo, der in jenen drei Staffeln zusätzlich als Gastgeber und Moderator fungierte. In der diesjährigen Staffel sind sieben Künstler vertreten: Lena Meyer-Landrut, Stefanie Kloß (Frontfrau von Silbermond), Moses Pelham, Gentleman, Michael Patrick Kelly, Mark Forster und The BossHoss. Letztere haben die Moderation übernommen. Wie auch schon in den letzten Jahren fanden die Aufzeichnungen für die Sendung im malerischen Südafrika stand. Zusammen lebten die Künstler dort und lernten sich besser kennen. Abends ging es dann ans Singen und auch dieses Jahr sind wieder beeindruckende Versionen der Songs entstanden.

Eine davon gleich am ersten Abend, an dem Mark Forsters Lieder im Mittelpunkt standen. Stefanie interpretierte den Hit Au revoir neu. Sie begab sich dabei auch auf für sie ungewohntes Terrain. Denn sie verfrachtete den Titel musikalische auf französische Straßen. Ein wunderbares Beispiel, dass eben bei dieser Sendung sich die Künstler auch ausprobieren können. Den Musikerkollegen gefiel die Version auf jeden Fall.

Musikproduzent und Rapper Moses Pelhelm, der selbst über sich sagt, dass er nicht singen könne, nahm sich Lenas Song Home vor. Er übersetzte die Strophen aus dem Englischen und machte einen Rap draus. Die Hook ließ er von Stefanie singen. Bei Meine Heimat, wie Moses seine Version von Home nannte, stiegen Lena sofort Tränen in die Augen. Den Song schrieb Lena für ihre verstorbene Freundin.

Für Lena war es bei Sing meinen Song das erste Mal, dass sie 'offiziell' auf Deutsch singt. Von Moses Pelham suchte sie ich den Song Du liebst mich nicht aus. Dabei zeigt sie eine zusätzliche Seite von sich. Denn tatsächlich rappt sie die Strophen.

Auch dieses Jahr schafft es Sing meinen Song wieder, überragende Künstler zusammenzubringen, die mit ihren Interpretationen der Songs der anderen zu überzeugen wissen. Eine weitere Besonderheit: Auf der CD zur Sendung sind dieses Jahr erstmal alle Songs. In den letzten Jahren gab es jeweils eine Auswahl. Da war es natürlich ärgerlich, wenn genau das Lied fehlte, das man hören wollte. Das kann dieses Jahr zumindest bei der Deluxe Edition nicht passieren.

Der bewährte Sound

Vor vier Jahren wurden sie in Großbritannien mit ihrem Debütalbum bekannt. Nun will das Trio auch mit dem Nachfolger überzeugen.

Keine drei Jahre dauerte es bis London Grammar bekannt wurden. Dass das so schnell gehen würde, hätten sich die Hannah, Dan und Dot wahrscheinlich nicht vorstellen können. 2010 schlossen sie sich als Band zusammen. Damals waren sie noch Studenten der Nottingham University. Was danach folgte, war ein rasanter Aufstieg. Denn ihr 2013 erschienenes Debütalbum If You Wait verkaufte sich über zwei Millionen Mal. Es ist zuerst vor allem die sagenhafte Stimme von Hannah, die einen aufmerksam macht. Dazu eine eigene Klangwelt, die von ihrem Label Universal mit 'Techno-Folk' umschrieben wird. Nach dem Album folgten Tour und Auftritte an den verschiedensten Orten. Durchatmen konnten die Drei erst wieder im Frühjahr 2015. Doch schon schnell ging es an die Produktion des zweiten Albums. Nach nun mehr zwei Jahren des Schreibens und Produzieren von Songs veröffentlichen sie nun die Platte. Truth Is A Beautiful Thing heißt sie und ist an verschiedenen Orten der Welt entstanden. Nicht nur in ihrer Heimat Großbritannien und dort in London, sondern auch in Los Angeles und Prag tat sich London Grammar mit Produzenten und Musikern zusammen.

Big Picture ist laut Gitarrist Dan "einer ihrer bis dato besten Songs". Zunächst beginnt der Song mit dem Gesang von Hannah, die von nur von einem Klavier und wenigen Gitarrenmomenten begleitet wird. Nach der ersten Strophe treiben die Drums dann den Song weiter voran. Einer der Paradestücke, die zeigen, was London Grammar ausmacht.

Der Titelsong Truth Is A Beautiful Thing ist eine ruhige Klavierballade. Frontfrau Hannah gibt einen Einblick in den Song, der in einer halben Stunde entstanden ist: "Ich wusste nicht wirklich, in welche Richtung es ging, das war reine Selbstentfaltung. Vielleicht [geht es] um alles, was wir als Band erlebt haben. Wir teilen dieselben Erfahrungen, mehr als uns je bewusst war. […] Und wie bei ein paar anderen Stücken geht es um die Perspektive - man verliert seine Perspektive, wenn man isoliert ist, ganz egal in welcher Situation, nicht nur beim Touren."

Am meisten im Ohr geblieben ist mir der Song Everyone Else. Dabei besonders der Refrain. "Everyone else knows why. Everyone else knows why. Look what you've done", singt Hannah dort. Der Song handelt von einer vergangenen Beziehung. Sie besingt das Gefühl, dass die Beziehung nun komplett vorbei ist und sie den Schmerz der Trennung entkommen kann.

Mit ihrer neuen Platte setzen sie auf ihre Stärken. Im Vordergrund ganz klar die starke und einprägsame Stimme von Hannah. Soundmäßig bleiben sie bei ihrem 'Techno-Folk', der bei manchen Liedern, aber leider ein wenig gleich zu klingen vermag. Insgesamt ein solides Album, das mit zumeist ruhigen Stücken überzeugen kann. Viele Überraschungen darf man aber nicht erwarten.

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Fotocredits: © Embassy of Music © Universal Music

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