jup!od #29

am 15.06.2017

Auf dem jup!od sind immer die neusten Hits für euch. Jup!-Redakteur Olli hört sich die neusten Alben an. Heute mit einer XXL-Ausgabe mit drei Alben.

16. Juni 2017

Heute möchte ich nicht viel Zeit verlieren, denn wir schauen auf drei Alben. Also lasst uns einfach anfangen!

Heart-broken

Lorde bringt ihr zweites Album heraus und darauf verarbeitet sie auch die Trennung von ihrem Freund.

Ella Marija Lani Yelich-O'Connor, die unter ihrem Künstlernamen Lorde bekannt ist, wurde vor vier Jahren mit Royals fast über Nacht zum Star. Die erst zwanzigjährige Neuseeländerin präsentiert nun mit Melodrama ihr zweites Album. Es entstand auch in der Phase als sie und ihr Freund sich voneinander trennten. Über die schwierige Zeit danach sagte sie dem 'Stellar'-Magazin: "Es gab Momente des Eskapismus' und der Erforschung meiner selbst. Nach einer gescheiterten Beziehung denkt man sich an verrückte Orte. Ich habe dies auf jeden Fall getan und mich in merkwürdigen Situationen wiedergefunden. Mein Herz war gebrochen und ich war das Mädchen, welches immer noch einen letzen Drink haben wollte. Auf jeder Party."

Die erste Single Green Light handelt von dem ersten Mal, dass ihr Herz schwer gebrochen wurde. Das macht sich vor allem auch im Refrain bemerkbar. Dort singt sie: "Well those great whites, they have big teeth. Hope they bite you. Thought you said that you would always be in love. But ypu're not in love no more." ('Die großen weißen Haie haben große Zähne. Ich hoffe, sie beißen dich. Ich dachte, du sagtest, dass du mich immer lieben würdest. Doch du liebst mich nicht mehr.') Damit wünscht sie ihrem Ex-Partner wohl nur das Schlechteste.

Liability ist eine weiche Klavierballade, die Lorde selbst als "komischen Einblick in einen Teil von ihr" sieht. "Ich musste feststellen, dass ich wegen meines Lifestyles und meiner Arbeit für jeden Menschen um mich rum zu einer Art Belastung werde." Genau dieses Gefühl besingt sie. Sie sei lästig, würden andere sagen, singt sie im Refrain. Dabei wirkt sie ein wenig zerbrechlich, aber auch so, als hätte sie sich mit der Situation in irgendeiner Art und Weise abgefunden.

Der elfte und letzte Song der Platte ist Perfect Places. Darin geht es um die Teenagerzeit, um die Partys und um Drogen. Außerdem drückt sie aus, dass viele Leute auf die Partys gehen, um dem Alltag zu entfliehen und der Alkohol und die Drogen sie zu "perfekten Orten" bringen sollen. Sie schließt als Fazit, dass diese Zeit, so euphorisch sie erstmal wirkt, gar nicht so perfekt ist. Sie singt dabei über einen Beat, der einen an Musik auf Partys erinnern lässt.

Auf dem Album hört man ganz klar den Herzschmerz, den Lorde erfahren musste. Dennoch schafft sie die Balance, dass Melodrama nicht die ganze Zeit zu niedergeschlagen klingt. Es ist eine Platte, die ihren Erfolg des Debüts bestätigen könnte.

Klicke hier, um das Video zu starten! Bitte beachte, dass dann ggf. Nutzungsdaten an den Video-Provider (youtube, vimeo) übertragen werden.

Alles wie immer

Die Rocker von Nickelback haben nach knapp drei Jahren ein neues Album am Start. Dabei setzt die Band auf ihren gewohnten Sound.

Es war ein wenig ruhig geworden um die Jungs aus dem kanadischen Alberta. Nun kommt die Band um Frontmann Chad Kroeger wieder mit einem neuen Album. Feed The Machine heißt das Werk, das der Nachfolger vom 2014 erschienenen No Fixed Address ist. Es ist das neunte Studioalbum seit ihrer Gründung im Jahr 1995. In ihrer 22-jährigen Bandgeschichte sahnten sie zahlreiche Preise ab. Außerdem spielten sie zwölf ausverkaufte weltweite Tourneen vor über acht Millionen Zuschauern. Unbestritten sind Nickelback einer der großen Bands unserer Zeit.

Der Titelsong Feed The Machine ist zugleich der erste Song des Albums. Er beginnt mit harten Gitarrenriffs und Schlagzeug bis dann nach 'ner knappen Dreiviertel Minute Chad Kroeger zu singen beginnt. Richtung Refrain gehen sie dann wieder ein wenig weg vom harten hin zu radiotauglich. Chad klingt wie immer, obwohl er sich zwischen dem letzten Album und jetzt am Stimmband operieren lassen musste.

Zu Song on Fire gibt Chad einen tiefen Einblick in den Hintergrund des Songs: "Während wir an diesem, für mich sehr persönlichen Song, arbeiteten, konnte sich jeder von uns auf seine eigene Art und Weise und aufgrund persönlicher Erfahrungen sofort damit identifizieren. Jeder hat das Bedürfnis zu lieben und geliebt zu werden und wir wurden alle schon verletzt oder haben uns verloren gefühlt. Es geht darum, dass Dein Herz sich nach etwas sehnt, das Dein Kopf für unmöglich hält. Es gibt diese universelle, quälende Endgültigkeit, wenn man eine Liebe verliert und unser Protagonist versucht diese zurückzugewinnen; weiß aber nicht, wo er anfangen soll oder ob vielleicht am Ende alles umsonst sein wird."

Eine der radiotauglichsten Nummern ist After The Rain. Gute Melodie im Refrain und guter Rhythmus. Außerdem verzichten sie hierbei auf Gitarrensolos, die sie gerne in ihre anderen Songs einbauen. Mal sehen, ob der Song noch als Singleauskopplung kommen wird. Neben ihm gibt es aber auch noch andere, die man sich gut im Radio vorstellen kann. Zum Beispiel Home oder Every Time We're Together.

Nickelback liefert den Sound, der von ihnen zu erwarten war. Eine Mischung zwischen Rock mit harten Elementen und radiotauglichen Teilen. Das ist das Konzept, mit dem sie nun seit Jahren relativ gut fahren. Als Nickelback Fan wird man auch dieses Album möglich. Als geneigter Hörer darf man keine Überraschungen warten.

Klicke hier, um das Video zu starten! Bitte beachte, dass dann ggf. Nutzungsdaten an den Video-Provider (youtube, vimeo) übertragen werden.

Die Powerfrau aus den USA

Beth Ditto ist wieder da. Nach der Auflösung ihrer Band versucht sie es nun Solo.

Dass diese Frau aus Arkansas Power in der Stimme hat, hörte man sofort bei dem größten Hit, den sie mit ihrer Band hatte - Heavy Cross. Nach dann 17 Jahren zusammen löste sich die Band Gossip auf. Die 36-Jährige beschreibt die Trennung sehr emotional: "Es war so etwas wie meine Scheidung. Die Trennung von den 'Lieben meines Lebens'. Gossip war die längste Beziehung, die ich je hatte."

Danach folgten Veränderungen. Sie führte Gespräche mit unzähligen Musikproduzenten. Schließlich schloss sich Beth mit Decillveo zusammen, um das neue Album Fake Sugar zu produzieren. In der Zeit entstanden unglaubliche 80 Lieder. Zwölf davon haben es aufs Album geschafft. Über die Arbeit kann Beth nur Positives sagen: "Sie war die Rollerblades zu meinen Roller Skates. Wir diskutierten den ganzen Tag und ich fand es großartig."

Auch auf Fake Sugar hört man wieder diese Powerstimme und die Zusammenkunft von Punk- und Popelementen.

Der erste Song Fire steckt auch gleich mal das Feld ab. Gitarren-Riff zum Anfang, das sich durch den Song hält. Nach der ersten Hook setzt dann auch das Schlagzeug ein und verleiht dem Song einen durchschlagenden Charakter. Beth sagt auch was Sache ist. "Get up, If you want my love", macht sie klar. Also um ihre Liebe zu bekomme, muss man etwas tun.

Selbst als Kind einer alleinerziehenden Mutter und mit sieben Geschwistern aufgewachsen, baut Beth gerade mit ihrer Ehefrau eine eigene Familie auf. Der Song Lover bezieht sich auf ihre Ehe. "Das erste Jahr Ehe ist Mist, aber das erzählt einem vorher ja keiner", umschreibt sie die Anfangsschwierigkeiten. Genau das greift das Lied auf. Die Schwierigkeiten, aus denen sich dann eine gemeinsame Basis in der Ehe entwickelt.

Beth Ditto ist zurück. Dass sie es auch Solo kann, zeigt sie auf dem Album. Dennoch wirkt der Sound in manchen Liedern ein wenig festgefahren und der Funke will nicht so recht überspringen. Selbst bei absoluten Powernummern sitzt man beim Hören relativ ungerührt.

Klicke hier, um das Video zu starten! Bitte beachte, dass dann ggf. Nutzungsdaten an den Video-Provider (youtube, vimeo) übertragen werden.

Beim Format jup!od hört sich unser Redakteur Olli die neusten Alben für euch an.

Außerdem gibt's eine Spotify-Playlist mit Ollis Favoriten. Klick dich hier rein!

Und hier geht es zur passenden YouTube-Playlist!