Baumpaten in der Marienburger Straße

Wir sind Lasse, Georg, Carolin und Jule und werden unterstützt von Julia. Wir haben in unserem Kiez ein ekliges Problem entdeckt: Die Baumscheiben – das sind die Wurzelflächen des Baumes - sind unglaublich verdreckt, mit Hundekot, Verpackungen, Müll, Zigaretten, Papier, usw.

Wenn wir nichts dagegen tun, könnten unsere Stadtbäume langsam absterben. Aber das ist nur eine von vielen Folgen des Verhaltens von den Menschen. Wenn die Bäume die Luft nicht mehr filtern können (ein gesunder 100 Jahre alter Baum produziert täglich so viel Sauerstoff wie ca. 50 Menschen „veratmen“), bleibt immer mehr Feinstaub in der Luft und gesunde Luft wird hier in der Stadt immer knapper, der Schatten verschwindet, es wird wärmer an heißen Tagen und auch die Lebensräume für kleine Tiere verschwinden.

Unsere Gruppe hat sich überlegt, die Geschäfte zu fragen, ob sie Baumpaten werden wollen. Das bedeutet, dass man den Baum offiziell einweiht, ihn in guten und in schlechten Zeiten hegt und pflegt, gießt und bepflanzt. Dadurch möchten wir einen sauberen Kiez erschaffen, in dem man sehen kann, dass Leute sich engagieren und andere Menschen Lust bekommen, in ihrem Kiez etwas dazu beizutragen.

Wir haben für jeden Paten selbstgemalte Schilder hergestellt mit coolen Sprüchen, die die Hundebesitzer davon abhalten sollen, ihre Hunde in die Baumscheibe scheißen zu lassen. Dieses Schild bekommt jeder Pate bei der Einweihung.

Da wir einen Baumscheibenpflegeworkshop gemacht haben, wissen wir, dass Hundepipi die Rinde der Bäume wegätzt, wie man Baumscheiben pflegt, wie man Wasserspender baut, welche Pflanzen dort wachsen dürfen usw.

Also haben wir Schilder gebaut, Pflanzen vorgezogen, damit die Paten schon einen bunten Anfang haben, die Baumscheiben gesäubert, je einen schönen Zaun aufgestellt und die kleinen Pflanzen gesetzt, damit die Paten schon einen bunten Anfang haben.

DANN ging es los: Eine würdevolle Patenfeier haben wir uns für die ersten 10 Paten

überlegt. Wir haben alle unsere schönsten Klamotten angezogen, ein Musikstück mit Saxophon, zwei Trompeten, einer Gitarre und einer Trommel erfunden und vorbereitet, einen roten Teppich beim Frisör ausgeliehen, Urkunden entworfen und kleine Infohefte für die Baumpaten zusammengestellt.

DANN ging`s los, am 28.3.2017: Erst wurden die Paten vor ihrem Laden begrüßt und wir haben uns offiziell bedankt – gleich mit einem Tusch.

Die Paten mussten Folgendes geloben:

„Hiermit gelobe ich, dass wir unseren Baum ………………………………..(Name des Baumes) in guten wie auch schlechten Zeiten hegen und pflegen werden. Wir werden den Baum gießen und vor Müll und Hundeexkrementen befreien. Unsere Baumscheibe soll immer grün und schön aussehen. Dies geloben wir von ganzem Herzen und vollem Stolz.“

Danach überreichten wir in einem festlichen Akt die selbstentworfenen Urkunden, das Warnschild für Hundebesitzer und bewarfen den Baumscheibenpaten mit einer Handvoll Blütenblättern.

Die Paten waren zutiefst gerührt und freuten sich sehr. Wir haben sie gleich zu unserem Hoffest eingeladen, um dort noch mehr Paten zu werben und auf die Situation der Baumscheiben aufmerksam zu machen.

Es war sehr schön und hat sehr viel Spaß gemacht. Außerdem sind viele Leute auf die Aktion aufmerksam geworden und haben die schönen Baumscheiben ohne Müll bewundert - das war super!!!

Wir werden jeden Monat kontrollieren, ob die Geschäfte die Baumscheiben auch mit ganzem Herzen pflegen!!!!