YOU – nichts mehr für Leute über 18

VON CHARLOTTE

YOU 2017 – Laut, voll und mit zahlreichen YouTubern, von denen ich noch nie ein Wort gehört habe. Über 45.000 Jugendliche haben dieses Jahr die YOU besucht und trotz zahlreicher Ausbildungsstände schien das Hauptinteresse der Besucher*innen in diesem Jahr bei den Youtubern, der Jam FM Bühne und dem Pizza-Burger-Stand zu liegen. Von vielen Jugendlichen schien das Ziel zu sein, so viel wie möglich gratis abzugreifen, ohne sich tatsächlich mit den Ständen und ihren Informationen auseinanderzusetzen. Im Sommergarten schien die Sonne und es hätte echt schön sein können, wenn nicht die Jam FM Bühne dauerhaft alles übertönt hätte, mit einem Moderator, der 13-Jährige aufforderte, auf die Bühne zu kommen, damit er ihnen eine Freundin suchen könne.

Meiner Meinung muss die YOU kein Ort sein, an dem Jugendliche auf ihr Äußeres reduziert werden und ihnen vermittelt wird, dass man unbedingt in einer Beziehung sein muss. Das wurde leider nicht nur auf der JAM FM Bühne gemacht, sondern auch an vielen anderen Ständen. Es gab Beauty Umstyling‘s und es lagen überall kostenlose Teenie-Zeitschriften mit den neuesten Flirttipps herum. Abgesehen von diesen Attraktionen, die ich persönlich nicht sonderlich gut fand, gab es aber zum Beispiel auch einen riesigen Pool in dem vor allem die jüngeren Besucher*innen eine riesige Wasserschlacht haben oder bei der weltweit ersten aufblasbaren Surfstation sich im Surfen ausprobieren konnten. Jugendliche hatten außerdem die Möglichkeit, sich bei dem Stand von Bündnis‘90/ Die Grünen darüber zu informieren, welche Rechte sie in der Schule haben. Außerdem gab es zahlreiche Info-Stände von Firmen, die Ausbildungsplätze anbieten. Was mich persönlich sehr fasziniert hat, war die Streetdance Meisterschaft, die Samstag und Sonntag stattfand und jedes Mal, wenn ich kurz zugeschaut habe, war ich unfassbar beeindruckt von dem Talent und der Kreativität, die zu sehen war.

Zusammenfassend glaube ich, dass ich mittlerweile mit 18 Jahren zu alt für die YOU bin und einfach nicht mehr in die Zielgruppe falle. Natürlich gab es einige Sachen, die ich wirklich spannend und unterhaltsam fand, aber insgesamt war es mir zu laut, voll und kommerzialisiert.