L' Animale

VON HANNAH

Sommer, in der österreichischen Provinz: Mati plant nach dem Matura (österr. Abitur) wie ihre Mutter Tierärztin zu werden und nach Wien zu gehen. Doch ist sie dafür überhaupt reif genug? Nach der Schule hängt Mati am liebsten mit ihren männlichen Freunden ab. Gegen diese fährt sie Motocross-Rennen in einem Steinbruch und abends verbringen sie ausgelassene Nächte in der örtlichen Disco. Unter ihren Freunden ist auch Sebi, der heimlich in sie verliebt ist. Er sagt, sie sei einfach anders als die anderen Mädchen, viel cooler eben. Zu Sebis Enttäuschung lernt Mati aber ein anderes Mädchen kennen und ist direkt von ihr fasziniert. Auf einmal kommt es in der Motorcross-Clique zu Problemen, als Fragen nach wahrer Freundschaft, Liebe und Sexualität keine Antwort zu finden scheinen. Auch in der Ehe von Matis Eltern kriselt es, da ihr Vater sich nicht eingestehen will, eine sexuelle Zuneigung zu Männern zu verspüren.

(Bilder: AUT 2018 von: Katharina Mueckstein © NGF/LBF)

Ich finde, „L’Animale“ ist ein lebensfrohes, lustiges aber gleichzeitig dramatisches Coming-Of-Age-Drama. Es war der erste Film, den ich auf der Berlinale gesehen habe und es war ein sehr schöner Einstieg in das Filmfestival. Besonders überzeugt haben die verschiedenen Charaktere, die ihr Erwachsenwerden mit vielen Höhen und Tiefen, Liebeskummer und Schmerz durchleben. Da die Darsteller_innen auch im Alter von ca. 18 Jahren sind, konnte ich mich persönlich gut mit ihnen und ihren Problemen identifizieren. Vor allem die Hauptperson Mati ist mir sehr sympathisch, da sie authentisch ist und sich nicht verstellt. Sehr gut hat mir auch die Filmmusik gefallen. Ich musste sofort herausfinden, wer sie komponiert hat: Bernhard Fleischmann. Er untermalt den Film durch Indie-Popsounds und coole Synthesizer-Beats. Das Ende des Films ist etwas verwirrend und klärt nicht auf, wie es weitergehen könnte. Der Zuschauer muss sich also selbst ein Bild davon machen, ob und welche Probleme gelöst werden können und ob Mati sowie ihr Vater sich "outen" werden. Die Botschaft des Films, die auch in dem Titel „L‘ Animale“ steckt, kommt aber ganz bestimmt bei jedem an: In uns allen ist ein Tier, das Wünsche hat, etwas schaffen und sich durchsetzen will. Und am Ende wird es das auch.

Sektion: Panorama Special Land: Österreich Regisseur: Katharina Mueckstein Länge: 97 Minuten

Hier könnt ihr den Trailer zum Film sehen:

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Internationale Filmfestspiele Berlin / Velvet Creative Office

68. Berlinale

Berlinale – Stars, Sternchen und großes Kino Die Berlinale ist DAS große Event in Deutschland, wenn es um Filme und Stars geht. Und auch weltweit ist sie eines der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Dieses Jahr fanden die Internationalen Filmfestspiele Berlin (kurz: Berlinale) bereits zum 68. Mal statt – vom 15. bis 25. Februar 2018. Jahr für Jahr werden rund 300.000 Tickets an das Publikum verkauft. Nicht nur am Berlinale Palast am Potsdamer Platz, sondern auch an anderen Orten in Berlin waren die Kinos voll und die Menschen im Filmfieber!