Das schweigende Klassenzimmer

VON HANNAH

Der Film „Das schweigende Klassenzimmer“ ist eine Reise in die Vergangenheit.

Basierend auf wahren Ereignissen erzählt Regisseur Lars Kraume darin von Schülern in der DDR, die mit einer selbst initiierten Schweigeminute plötzlich als Staatsfeinde dastehen.

Es ist das Jahr 1956: Die Mauer ist noch nicht gebaut, doch das System der DDR ist bereits stark etabliert. Die Abiturienten Theo und Kurt leben in Stalinstadt, dem heutigen Eisenhüttenstadt in Brandenburg. Während eines Besuches in Westberlin schleichen sie sich in ein Kino und erfahren in der Wochenschau von den derzeitig stattfindenden schrecklichen Ereignissen in Ungarn:

Mit einer Großdemonstration in Budapest beginnt am 23. Oktober 1956 der Ungarische Volksaufstand. Menschen kämpfen auf der Straße für Demokratie und Freiheit und wollen sich von der sowjetischen Unterdrückung befreien. Knapp zwei Wochen später endet die Bewegung blutig durch den Einmarsch der Roten Armee. Bei den Kämpfen sterben über 3000 Menschen.

Theo und Kurt können ihre Fassungslosigkeit und Wut kaum zurückhalten. Zurück in der DDR, berichten sie ihren Klassenkameraden aufgeregt von dem brutalen Aufstand. Aus Respekt und Solidarität möchte die Schulklasse während des Unterrichts zwei Schweigeminuten für die Opfer einlegen. Doch wer hätte gedacht, dass diese kleine, menschliche Geste drastische Folgen für ihren zukünftigen Lebensweg haben wird?

Bilder: © Studiocanal GmbH / Julia Terjung

Manchmal kann ein einziger Moment dafür sorgen, dass wenig später nichts mehr so ist wie vorher. Genau das zeigt der Film „Das schweigende Klassenzimmer“.

Es ist bis jetzt einer der besten Filme, die ich je gesehen habe! Denn es ist eine aufregende Reise zurück in die Zeit unserer Eltern und Großeltern. Die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, reißt einen mit in das Leben der deutschen Familien in der Nachkriegszeit.

Für mich war es eine Achterbahn der Gefühle: Man fühlt Mitleid gegenüber den Schülern, deren Leben durch eine kleine spontane Handlung auf den Kopf gestellt wird. Vor allem aber verspürt man Wut und Hass gegen die sowjetische Unterdrückung und den Volksbildungsminister, welcher die Aktion als „konterrevolutionären Akt“ verurteilt und dadurch den Stein überhaupt erst ins Rollen bringt. Durchweg ist die Handlung spannend und ungewiss.

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Fans von deutschen DDR- oder (Nach-)Kriegsfilmen und auch alle anderen sollten sich diesen Film nicht entgehen lassen!

Sektion: Berlinale Special Gala Land: Deutschland Regisseur: Lars Kraume Länge: 111 Minuten

Hier könnt ihr euch den Trailer ansehen:

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Internationale Filmfestspiele Berlin / Velvet Creative Office

68. Berlinale

Berlinale – Stars, Sternchen und großes Kino Die Berlinale ist DAS große Event in Deutschland, wenn es um Filme und Stars geht. Und auch weltweit ist sie eines der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Dieses Jahr fanden die Internationalen Filmfestspiele Berlin (kurz: Berlinale) bereits zum 68. Mal statt – vom 15. bis 25. Februar 2018. Jahr für Jahr werden rund 300.000 Tickets an das Publikum verkauft. Nicht nur am Berlinale Palast am Potsdamer Platz, sondern auch an anderen Orten in Berlin waren die Kinos voll und die Menschen im Filmfieber!