UNGA ASTRID

von
am 28.02.2018

Und ein weiterer Film, der die Geschichte oder mehr einen Ausschnitt aus dem Leben eines bekannten Schriftstellers in den Fokus setzt.

Wie man anhand des Titels schon erkennen könnte, erzählt UNGA ASTRID die Geschichte der jungen Astrid Lindgreen, damals noch Astrid Ericsson, und ihrer Schwangerschaft als junge Frau.

Astrid Lindgreen sollte für alle von euch eigentlich ein Begriff sein, aber wer nicht sicher weiß, von wem ich spreche: Astrid Lindgreen gilt als eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendschriftstellerinnen und ihre Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Sie ist die "Mutter" von Pipi Langstrumpf, Ronja Räubertochter, Karlsson vom Dach oder den Kindern von Bullerbü. Wer also noch nie mit einer dieser Geschichten in Berührung gekommen ist, der sollte mal ein ernstes Wörtchen mit seinen Eltern reden, wieso diese einem solch tolle Geschichten vorenthalten haben.

Aus dem vorangegangenen sollte klargeworden sein, dass ich Astrid Lindgreen besonders aus meiner Kindheit kannte, ich ihre Geschichten mochte, ich mich allerdings noch nie so wirklich mit ihrem Leben oder gar Gründen befasst habe, wieso ihre Geschichten so ansprechend für Kinder sind. UNGA ASTRID hat mir einige dieser Fragen beantwortet.

Astrid Ericsson, zweite Kind von Samuel August Ericsson und Hanna Ericsson, geborene Jonsson, kam schon früh mit dem Schreiben und der redaktionellen Arbeit in Berührung. Mit 16 Jahren bekam sie eine Stelle in der Zeitungsstelle im Nebenort und schrieb ab diesem Alter eigene Texte, zunächst eher Nachrufe und Berichte, doch sie sagte selbst von sich, dass sie schon immer gut im Geschichten erzählen war. Mit 18 Jahren wurde sie dann schwanger und gab das Kind nach der Geburt zunächst zu einer Pflegemutter, bis diese einige Jahre später schwer krank wurde und sich nicht mehr um Lars, genannt Lasse, kümmern konnte.

Der Film von Pernille Fischer Christensen beleuchtet eben diesen Abschnitt aus Lindgreens Leben oder besser, er nimmt ihn als Vorlage und ändert die Geschehnisse ein wenig ab. Und falls nun einer von euch denkt ich hätte den kompletten Film verraten bzw. gespoilert, dem sollte gesagt sein, dass man die Lebensgeschichte der Kinderbuchschriftstellerin, nach einer kurzen Suchanfrage bei Google, bestens lesen kann.

Mich hat UNGA ASTRID nicht nur gerührt, bewegt und wie eine warme Umarmung anfühlen lassen, sondern er hat mir auch mögliche Ansätze einer Antwort auf die Frage geliefert, wieso Lindgreens Bücher so gut sind. Auf der einen Seite musste sie, als sie mit 18 Jahren schwanger wurde, schnell erwachsen werden und konnte somit ihre Kindheit nicht fortführen, solange sie sollte, auf der anderen Seite hatte sie dementsprechend schon früh ein Kind, dem sie Geschichten erzählen konnte und musste. Lasse blieb zudem nicht ihr einziges Kind, weswegen sie beim Schreiben ihrer Geschichten vermutlich an ihre Kinder gedacht hat und dass sie so früh Mutter geworden ist, spielt wohl auch in die Tatsache mit hinein, dass Astrid Lindgreen nie ganz aufgehört hat Kind zu sein.

Sektion: Berlinale Specials Land: Schweden, Deutschland, Dänemark Regisseur: Pernille Fischer Christensen Länge: 123 Minuten

Hier könnt ihr euch einen Filmausschnitt anschauen!

Internationale Filmfestspiele Berlin / Velvet Creative Office

68. Berlinale

Berlinale – Stars, Sternchen und großes Kino Die Berlinale ist DAS große Event in Deutschland, wenn es um Filme und Stars geht. Und auch weltweit ist sie eines der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Dieses Jahr fanden die Internationalen Filmfestspiele Berlin (kurz: Berlinale) bereits zum 68. Mal statt – vom 15. bis 25. Februar 2018. Jahr für Jahr werden rund 300.000 Tickets an das Publikum verkauft. Nicht nur am Berlinale Palast am Potsdamer Platz, sondern auch an anderen Orten in Berlin waren die Kinos voll und die Menschen im Filmfieber!