Politikorange: „geothert“

Alt-Moabit 89
10559 Berlin (_Berlinweit)

Förderbetrag: 6.698,20 € Projektzeitraum: 16.03. – 19.03.2018 Neuantrag Thema: Förderung von Vielfalt und Toleranz/Demokratie

Inhaltliche Zielsetzung Rassismus und Diskriminierung gehören – leider – nach wie vor zum Alltag. Sei es auf Wohnungssuche, im Sport, in der Politik oder in Werbekampagnen großer und kleiner Unternehmen. Menschen werden ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Religion wegen benachteiligt und ausgegrenzt. Und das nicht erst seit den Wahlerfolgen der AfD, die nicht zuletzt mit Hetze gegen Minderheiten auf Stimmenfang ging und in weiten Teilen offen rassistische Positionen vertritt. Nein, Vorurteile und Vorbehalte gegenüber vermeintlich Anders-Seienden führten schon seit jeher zur Unterdrückung verschiedener Minderheiten, sei es im Nationalsozialismus oder während der Apartheid.

Am 21. März wurden im südafrikanischen Township Sharpeville 69 schwarze Demonstrant*innen erschossen, sechs Jahre später wurde dieser Tag von der UN zum internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung erklärt. Heutzutage werden im Rahmen von Aktionswochen rund um den Gedenktag zahlreiche Projekte wie Veranstaltungen, Demonstrationen und Publikationen zum Thema Rassismus realisiert. Diese Internationalen Aktionswochen gegen Rassismus finden 2018 vom 12. bis zum 25. März statt.

Im Rahmen dieser Wochen im Zeitraum vom 16. bis zum 19. März sollen medieninteressierte Jugendliche und Nachwuchsjournalist*innen nach Berlin eingeladen werden, um gemeinsam verschiedene Veranstaltungen der Aktionswochen zu besuchen, die Inhalte zu diskutieren und schließlich journalistisch zu bearbeiten.

Im Workshop sollen die Jugendlichen sich den Fragen stellen, die als Konsequenz von Rassismus in der Gesellschaft auftreten. Wie kommt es überhaupt, dass Individuen zusammengefasst und als andersartige Gruppe wahrgenommen werden, neudeutsch „geothert“ werden? Wie verfestigen sich solche Abgrenzungen von anderen und gegen andere? Ist die eigene Identität nicht immer eine Abgrenzung gegen andere Identitäten? Thematisiert werden sollen aber auch gesellschaftspolitische und soziokulturelle Fragen: Wie zeigt man auch als Jugendliche*r Andersartigkeit und Gruppenzugehörigkeit? Inwiefern begünstigen oder erschweren Gesellschaftsentwürfe Ausgrenzung? Wie wirkt sich generationelle Zugehörigkeit auf Identitäten aus?

Formate: Print/Online/Radio Ziel des Workshops ist, eine mindestens 16-seitige Ausgabe des Magazins politikorange der Jugendpresse zu produzieren. Je nach finanziellen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, sollen möglichst 15.000 Exemplare gedruckt werden. 10.000 Exemplare werden über den bundesweiten Vertrieb der Landesverbände der Jugendpresse Deutschland an Jugendeinrichtungen im gesamten Bundesgebiet versendet.

Geplant ist, zusätzlich mit einer Onlineredaktion multimedial zu arbeiten und Beiträge noch während des Workshops über unseren Blog (blog.politikorange.de) zu veröffentlichen. Dieses Ziel soll zudem durch eine Radioredaktion unterstützt werden, die sich während der Veranstaltung mit der Produktion diverser Radiobeiträge, der Durchführung und Aufbearbeitung von Interviews und der dramaturgischen Planung einer Radiosendung beschäftigen soll.

Träger

Jugendpresse Deutschland e.V., Alt-Moabit 89, 10559 Berlin