Über das Hinfallen und Liegenbleiben

VON SARINA

Auf der TINCON, die dieses Jahr zum zweiten Mal in Berlin stattfand, gab es auch dieses Jahr wieder viele Talks zu Themen, die verschiedener wohl nicht hätten sein können. Von Meinungsäußerungen zur Flüchtlingsdebatte, über Internetproblematiken, bis hin zu wohl alltäglichen Problemen wie fehlendem Selbstbewusstsein war alles dabei. Besonders angetan haben es mir die Vorträge „Auf die Fresse fallen – hups – wieder aufstehen“ von Toni Nolde und „Selbstbewusstsein durch und trotz Social Media“ von Nora Wunderwald. Was mich an beiden Künstlerinnen sofort begeistert hat, war, wie selbstsicher und locker beide Mädchen die Themen zum Publikum transportieren konnten. Fehlendes Selbstbewusstsein und Fehlschläge sind wichtige Themen in unserer Jugend. Die Lockerheit diese Themen in so gut verständliche Worte zu packen, hat mich unglaublich fasziniert. Toni Nolde hat einen 10-Punkte-Plan aufgestellt, in dem sie ihre Meinung und ihre Vorgehensweise bei negativen Ereignissen auflistete und näher erörterte. Nach ihr seien Fehlschläge vollkommen normal und nicht das Auftreten, sondern der Umgang mit ihnen sei von Relevanz. Genau aus diesem Grund sei nach ihr der erste richtige Schritt nach einem Fehlschlag auch das Liegenbleiben und die Akzeptanz. Doch dann heißt es: Kopf hoch, aufrichten und weitergehen. Auch ohne Krone. Danach vornehmen, nie wieder hinzufallen. Auch wenn man sagen kann, dass man so oder so wieder fallen wird, egal wie sehr man sich bemüht, es nicht zu tun. Jedem passiert an irgendeiner Stelle während des Lebens ein solches Erlebnis und genau das ist das, was uns menschlich macht. „Kopf hoch, denn ihr werdet garantiert wieder fallen“, waren einige ihrer letzten Worte. Nora Wunderland hat diesen Themenbereich ähnlich abgedeckt, nämlich hat sie sich besonders um die Prävention negativer Ereignisse, insbesondere mit oder im Internet auseinandergesetzt. „Fake it `til you make it“, waren starke Worte, die mir im Kopf geblieben sind. Du hast kein Selbstbewusstsein? Dann tu so, als ob und auf einmal kommt es von ganz allein. Die Selbsteinschätzung steht hier bei weitem über der Meinung von anderen. Ziel ist es, mit sich selbst zufrieden zu sein. Alles andere kommt danach.

Mich haben diese Worte gleichzeitig zum Nachdenken angeregt, aber auch berührt, da beide auch ihre persönlichen Lebenserfahrungen, welche natürlich nicht immer positiv waren, mit dem Publikum geteilt haben. Außerdem haben sie vollkommen souverän ihre Meinung präsentiert und das Publikum war durchweg begeistert von beiden Vorträgen. Also TINCON: weiter so! Unbedingt mehr solcher Vorträge, es war wieder einmal klasse!