Union stürmt auf Platz zwei

am 27.09.2016

Union Berlin gewinnt 2:0 gegen den FC St. Pauli und die Festung Alte Försterei hält.

Es war eine unglaubliche Stimmung im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei. Durch den 2:0 Sieg führt der 1. FC Union Berlin seinen Höhenflug fort und landet auf Platz zwei. Es ist das vierte Spiel in Folge, dass die Unioner gewinnen. Außerdem haben sie in dieser Saison erst einmal verloren und an der Alten Försterei sind sie jetzt saisonübergreifend seit 13(!) Spielen ungeschlagen. Auch an diesem Montagabend stellten die Unioner die Zeichen früh auf Sieg.

Ein Abtasten zu Anfang des Spiels brauchten beide Teams nicht. Nach nicht einmal einer halben Minute setzt Fürstner einen ersten Warnschuss ab. In der Folge entwickelte sich eine muntere Partie. Ein paar kleinere Gelegenheiten gab es auf beiden Seiten. In der 12. Minute waren die Unioner im Angriff und Redondo versprang der Ball und die Situation schien verstrichen, doch der Ball landete irgendwie bei Hosiner, der plötzlich frei vor dem Paulianer Tor stand und zum 1:0 einnetzte.

Das Gegentor setzte St. Pauli zu und Union behielt die Platzhoheit. In der 32. Minute dann die größte Chance für die Gäste aus Hamburg. Linksverteidiger Duksch fasste sich ein Herz und schoss von links aufs Berliner Tor, aber Busk parierte stark. In der 42. Minute spielte Kroos dann einen herausragenden Pass in die Spitze auf Hosiner. St. Pauli-Verteidiger Sobiech konnte Hosier im letzten Moment stoppen, aber ließ sich postwendend am 16er den Ball vom mitgeeilten Redondo abnehmen. Frei vor St. Pauli Keeper Himmelmann schob er unten rechts zum 2:0 ein. Die Union-Fans skandierten in der Folge ,,Keiner kann uns schlagen!" in Bezug auf die aktuelle Siegesserie.

Pauli-Trainer Ewald Lienen schien mit dem Auftritt seiner Mannen ganz und gar nicht zufrieden gewesen zu sein. Zum Anfang der zweiten Hälfte wechselte er gleich zweimal. Das sollte aber auch nicht helfen. Union war weiterhin im Vorwärtsgang und es dauerte 15 Minuten bis St. Pauli wieder zu einer Chance kam. Eine kleine Drangphase der Hanseaten überstanden die Berliner unbeschadet. In der 65. Minute passierte dann ein Fehler von St. Pauli an der Mittellinie und Skrzybski war durch. Ziereis zog das Foul und Schiedsrichter Osmers zeigte die gelbe Karte. Diskussionswürdig, weil Ziereis der ziemlich letzte Mann war, aber am Spielausgang änderte dies nichts mehr. Im weiteren Verlauf kam Union-Neuzugang Hedlund noch zu einer Chance, die aber nicht zum Tor folgte. St. Pauli bäumte sich nochmal auf und kam zu ein paar kleineren Chancen. In der 85. Minute kam dann der nimmermüde Skrzybski frei vor dem Paulianer Tor zu Abschluss und hätte das 3:0 machen müssen, platzierte aber den Ball zu schwach. So blieb es beim 2:0 und die Zuschauer feierten ihre Mannschaft schon vor dem Abpfiff.

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel hatten die beiden Trainer ein wenig unterschiedliche Auffassungen. Keller sah eine sehr gute erste Halbzeit seines Teams. ,,Wir haben St. Pauli früh unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen", meinte Keller. Lienen, der im Gegensatz zu Keller ein Mann der großen Worte ist, sah sein Team durch zwei Fehler verlieren und konnte Keller nicht wirklich beipflichten. ,,Bei allem Respekt Jens, aber das 1:0 war nicht erzwungen", sagte Lienen und es wurde ein wenig diskutiert.

Auf die Frage eines Journalisten, ob Keller sich die Saison genauso vorgestellt hatte, entgegnete der Union-Coach ironisch: ,,Na klar, bin ich her gekommen und habe mir gedacht, nach dem siebten Spieltag sind wir Zweiter. Das ist nur eine Momentaufnahme und wir müssen weiter hart arbeiten."

Die nächste Momentaufnahme lässt für die Unioner nicht lange auf sich warten. Am Freitag geht es schon nach Nürnberg. Um 18:30 Uhr wird die Partie im Nürnberger Stadion angepfiffen.

Das Spiel im Überblick:

1. FC Union Berlin 2:0 FC St. Pauli (Halbzeitstand 2:0)

So spielte Union:

Busk - Pedersen, Schönheim, Leistner, Trimmel - Fürstner, Kreilach, Kroos (76. Parensen) - Redondo (86. Zejnullahu), Hosiner (67. Hedlund), Skrzybski

Tore: 1:0 Hosiner (12. Minute) 2:0 Redondo (42. Minute)

Besondere Vorkommnisse: keine

Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)