Das Buch ist von Vivian Rossow und erschien 2020 im Twentysix Verlag. Es handelt von zwei Jugendlichen und ist sehr nah am Leben geschrieben.
„Weil es jeden Geschichte verdient, erzählt zu werden!“
Mit diesem Satz beginnt, die Geschichte von Sarah und Mohammed. Die beiden sind Jugendliche und wohnen auf demselben Planeten, doch da hören ihre Gemeinsamkeiten jedoch schon auf. Sarah ist 21, wohnt in Berlin und hat zu Anfang der Geschichte ihren Platz im Leben noch nicht gefunden. Mohammed ist 17, er lebt in Syrien und macht sich bereit, mit seinem Brüder zu fliehen.
Zwischen den zwei Geschichten wird mit Hilfe der Kapitel gesprungen. Im ersten geht es um Sarah. Sie wohnt bei ihrem Vater, hat eine harte Vergangenheit und hat keinen Plan was sie für einen Weg im Leben gehen möchte. Als Sarah jünger war, starb ihre Mutter. Sie denkt oft an sie. Durch ihren Freund und eine enge Freundin kommt sie auf die Idee, beruflich etwas mit Menschen machen zu wollen. Sie schaut Nachrichten und erfährt von dem Ausmaß der Flüchtlingskrise. Sarah beschließt sich bei verschiedenen Einrichtungen vorzustellen und ihre Hilfe anzubieten.
Derweil in Syrien
Mohammed lebt mit seiner Mutter, seinem Onkel und seinem älteren Bruder, Haytham zusammen in einer Wohnung. Sein Vater ist im Krieg gestorben. Er und sein Bruder bekommen die Chance aus dem Kriegsgebiet zu fliehen. Das Geld der Familie reicht, jedoch nur für die beiden. Mohammeds Mutter und sein Onkel müssen in der Heimat bleiben. Die Brüder machen sich auf ihre Reise. Nach dem Überqueren des Meeres und mehreren Zug- und Busfahrten landen sie in Wien. Dort verweilen sie ein paar Tage.
Sarahs erster Arbeitstag
Bei Sarah läuft es gut. Sie wird eingearbeitet, findet sich gut zurecht und übernimmt viele Aufgaben eigenverantwortlich. Sie hat einen Beruf gefunden, der ihr Kraft gibt, indem sie anderen helfen kann. Sie geht toll mit den Menschen um, organisiert Ausflüge, bastelt mit den Kindern und hat immer ein offenes Ohr für Probleme und Anliegen.
Das Leben ist eine Kreuzung – man weiß nie, wen man trifft
Mohammed und sein Bruder fliehen weiter nach Deutschland und laden in Berlin. Beide kommen in die Not Unterkunft in der Sarah arbeitet. Ein wenig Deutsch kann Mohammed schon. Er lernte es durch YouTube Videos, was Sarah sehr begeistert. Die beiden unterhalten sich oft. Nach einiger Zeit sieht er Sarah, als wäre sie seine große Schwester. Dieses Gefühl verstärkt sich, als sie ihm mitteilet, dass er nun endlich in die Schule gehen darf. Sie freut sich genauso wie er darüber, wenn nicht sogar mehr. Als wären sie Familie. Mohammed zeigt Sarah das einzige Überbleibsel, das er von zu Hause mitnehmen konnte. Der kleine Kieselstein ist alles was ihm von seiner Heimat geblieben ist. Daraufhin schenkt Sarah ihm ebenso einen kleinen Stein, welcher symbolisch für sein neues Zuhause Berlin steht.
Kontakt aus der Ferne
Die beiden Brüder halten Kontakt mit ihrer Familie. Sie haben Handys mit Sim Karten. Doch beide stellen fest: Ein Smartphone kann ein Gespräch mit den Liebsten oder eine Berührung eines geliebten Menschen niemals ersetzten. Durch seine Freundin bleibt Mohammed auf dem Laufenden, was in seiner Heimat passiert. Er und Haytham haben lange nichts mehr von ihrer Mutter gehört und machen sich sehr große Sorgen.
Die Wendung
Die Zeit vergeht. Alles läuft gut. Sarah tut was sie kann, damit es den Bewohner*innen in der Unterkunft an nichts fehlt. Sie wird zu einem Ramadan Abendessen eingeladen, zieht in ihre eigene Wohnung und lebt ihr Leben. Sie bekommt einen Anruf ihres Arztes. Er sagt ihr, dass sie krank sei. So krank, dass sie ins Krankenhaus muss. Der Arzt versichert ihr jedoch, dass die Heilungschance groß sei, umso früher man die Krankheit behandelt. Sarah muss aufhören in der Unterkunft zu arbeiten. Sie versichert allen, dass es ihr gut gehe, damit sie sich keine Sorgen machen. Doch Mohammed weiß, dass etwas nicht stimmt. Er läuft ihr hinter her und will sie zur Rede stellen. Sie spricht es nicht aus, aber es ist klar um welche Diagnose es sich handelt – Krebs. So wie ihre Mutter, muss sich nun auch Sarah dieser Krankheit stellen.
Fazit
Ich empfehle dieses Buch Menschen, die sich mit Perspektivübernahme beschäftigen wollen. Es zeigt auf, dass man von Schicksalsschlägen nicht verschont bleibt, egal wie privilegiert man auch ist. Es gibt Einblicke in die Welt zweier Jungen Menschen, die niemals ihr Lachen und ihre Freude verloren haben.
Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben. Es stellt das reelle Leben da ohne es schön zu reden oder zu um schmücken.