Zero und Low Waste leicht gemacht!

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am 26.01.2017

Immer häufiger in den Medien und auch auf Instagram und Co. sieht man den Trend und die Bewegung „zero waste“. Aber was ist das eigentlich und wie verringert man ohne viel Aufwand seinen Plastikmüll bzw. Müll allgemein?

Seit Kurzem beschäftige ich mich selbst intensiv mit dem Thema - seitdem ich mein Freiwilliges Ökologisches Jahr an der Ostsee mache. Ich ertrage einfach die Müllberge am Strand und auch die Reste im Wald nicht mehr! Und was liegt da näher, als erstmal bei sich selbst etwas zu ändern?

Schon seit ein paar Jahren finde ich das Thema interessant. Das kam damals vor allem durch Lauren Singer die ich bei Galileo gesehen hatte. Sie zeigt den Menschen auf ihrem Blog „Trash is for Tossers“ (http://www.trashisfortossers.com/), wie du und ich mit einfachen Schritten Müll vermeiden können. Am Anfang dachte ich, dass es viel zu kompliziert sei und habe nur beim Nötigsten gespart: Einkaufstasche statt Tüte, kein verpacktes Obst und Gemüse, schlichtweg also nur beim Essen. Doch vor ein paar Monaten hat es Klick gemacht. Damit unsere Erde nicht komplett in Müllbergen versinkt, müssen wir dringend etwas ändern. Und deshalb möchte ich euch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, kleine Sachen, die jeder ohne viel Aufwand ändern kann.

Einkaufen ohne Plastik und Essen unterwegs:

Ja, das ist wohl der Schritt, den jeder gehen kann und der auch gar nicht weh tut: Jutebeutel statt Plastik. Ich habe immer einen in meinem Rucksack, falls ich mal spontan was kaufe. Er ist nicht schwer und nimmt kaum Platz ein. Auch muss man lernen, Nein zu sagen.

„Brauchen sie noch eine Tüte?“ oder „Tüte dazu?“ – „Nein, danke.“

Keine Angst, du wirst nicht komisch angestarrt, viele Kassierer*innen freut das sogar! Egal ob im Supermarkt, auf dem Markt oder beim Shoppen.

Und auch bei Obst und Gemüse sind weder Plastik- noch Papiertüten nötig. In vielen Bioläden oder online gibt es Baumwollnetze für deine losen Sachen oder du packst sie so auf die Kasse, das ist auch nicht schlimm.

Kauf in Läden, von denen du weißt, dass du Sachen unverpackt bekommst wie in vielen Bioläden und auf dem Markt. Aber es gibt auch direkt verpackungsfreie Läden, in den du alles Mögliche in deine mitgebrachten Gläser und Baumwollbeutel abpacken kannst. Du wirst sehen, wie groß die Auswahl ist und dass du auf nichts verzichten musst!

Wo in deiner Nähe der nächste verpackungsfreie Laden ist, kannst du hier nachschauen:

https://utopia.de/ratgeber/verpackungsfreier-supermarkt/

http://wastelandrebel.com/de/liste-unverpackt-laeden/

Und unterwegs? Kein Problem! Du packst dir zuhause dein Essen in eine Box, am besten aus Metall oder Glas, und dein Trinken in deine wiederverwendbare Flasche. Und wenn du dir unterwegs etwas holen möchtest, nimmst du einfach eine leere Box oder einen der wiederverwendbaren Kaffeebecher mit und fragst freundlich, ob dir die Leute es auch darin einpacken würden. Hab‘ keine Scheu!

Ich koche meistens selber und nehme jeden Tag mein Essen mit zur Arbeit. Dafür koche ich am Vortag einfach mehr. Außerdem habe ich eine Flasche von Klean Kanteen aus schadstofffreiem Metall. Die kann weder kaputtgehen noch auslaufen und ist nicht schwer. Darin fülle ich mir einfach mein Leitungswasser ab und verzichte so auf Einwegflaschen.

Körperpflege und Hygiene:

Auch hier ist die Umstellung easy. Zahnärzte empfehlen alle 3 Monate die Zahlbürste zu erneuern. Und woraus sind die Zahnbürsten? – Aus Plastik. Du wirfst also alle drei Monate nicht-recycelbares Plastik weg. Nun, das musst du nicht mehr, denn es gibt tolle Zahnbürsten aus Bambus, die genauso gut putzen und nicht teuer sind. Schon für 3,90 € kannst du eine erhalten. Und auch auf Zahnseide musst du nicht verzichten: es gibt Zahnseide aus echter Seide im Glasflacon; diese ist wie die Zahnbürsten auch zu 100% recycelbar. Die doofen Zahnpastatuben braucht kein Mensch! Entweder du stellst Zahnpasta selber her oder benutzt - so wie ich - Zahnputztabletten, die du in verpackungsfreien Läden erhalten kannst. Einmal kauen, dann mit der Bürste schrubben und frisch ist der Atem!

Statt Shampoo und Duschgel in Plastikflaschen kannst du ganz einfach auf Seifen umstellen. Die waschen genauso gut Haare und Körper und sind pflegend. Bei Lush und auf verschiedenen Märkten gibt es eine große Auswahl mit super leckeren Düften.

Deo, Lotionen und Co. kannst du ganz einfach selber machen. Ohne viel Aufwand weißt du ganz genau was drin ist und kannst es individuell auf dich abstimmen. Rezepte folgen bald bei jup!

Und auch die Mädels unter euch müssen um nichts fürchten.

Im Laufe eines Lebens entstehen alleine durch Tampons und Binden viele Tonnen Müll. Dafür gibt es einerseits wiederverwendbare Damenbinden aus Baumwolle, aber auch Menstruationstassen. Keine Sorge, das Wort klingt schlimmer als es ist. Selbst bei dm kannst du eine erhalten. Keine Sorge: Es muss dir nichts peinlich sein, es ist ganz normal und natürlich. Hier kannst du dich darüber informieren:

https://www.lunette.com/de/

Die ersten Schritte sind ganz einfach:

Ja, es hört sich viel an und ihr müsst auch gar nicht alles auf einmal umstellen. Informiert euch in Ruhe und schaut euch Zuhause um, was alles aus Plastik und was alles verpackt ist. Und dann stellt euch die Frage: Ist das nötig, brauche ich das? – Ihr werdet viel unsinniges Zeug finden. Bio-Gemüse in Plastik? Zahnpastatuben, wo sowieso Reste bleiben? Bonbons alle einzeln verpackt?

Antwort darauf: Kauft es nicht, sucht euch Alternativen und seht, wie leicht es ist, seinen Müllberg zu verkleinern!

Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen. Stellt gerne auch Fragen!

Bis dahin, bleibt schön öko!