Warum wir die Greencard für Geimpfte brauchen

am 02.06.2021

Ich bin Felix, 21 Jahre alt und wurde soeben zweitgeimpft. Das ist ein Lichtblick, endlich nach über einem Jahr Pandemie fällt damit einem eine große Last von den Schultern. Man fühlt sich durch den Impfstoff mittlerweile einfach sicherer vor der unsichtbaren Gefahr „Corona“.

Doch nicht nur wir junge Menschen leiden seit einem Jahr unter dem Lockdown, auch ganze Wirtschaftszweige sind davon betroffen. Die Kulturindustrie wird nach Corona nicht mehr die selbe sein wie zuvor, einige kulturelle Einrichtungen wie Theater, Konzertsäle oder Clubs werden nicht überleben und geschlossen bleiben. 

Auch für Minderheiten sind diese Zeiten besonders schwierig. Gerade queeren Menschen fehlen wichtige queere Schutzräume. Diese haben natürlich auch geschlossen. Somit fehlen Orte für einen gemeinsamen Austausch und das gemeinsame sichere Feiern. Bereits im Dezember habe ich auf dieses Problem hingewiesen. 

Mein Beitrag zur Normalität

Ich sehe es als geimpfter Bürger als meine Pflicht, die Rettung der Kulturbetriebe in Berlin aktiv zu unterstützen. Zwar wurden Theatern und ähnlichen Kulturorten Corona-Rettungsschirme versprochen, aber viele Betriebe haben bis heute keinen einzigen Cent gesehen. Ein digitaler fälschungssicherer Impfpass wie zurzeit von der Europäischen Union geplant, ist schon ein Schritt in die richtige Richtung. Er kann als zusätzliche Eintrittskarte für Kulturveranstaltungen dienen, um die Gefährdung für alle Besucher*innen so gering wie möglich zu halten. Hoffen wir, dass die Greencard für Geimpfte einen wesentlichen Beitrag dabei leisten kann, diesen Wirtschaftszweig zu retten. Kultur muss erhalten bleiben!

Wichtig ist es auch, weil es einen Anreiz für andere schafft, sich ebenfalls impfen zu lassen. Viele ältere Menschen aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern sagen zum Beispiel: „Impfen? Lasse ich mich nicht, Gott wird die Pandemie schon richten!“ oder „Ach, wofür brauche ich die Impfung, ich wohne doch eh in meinem Einfamilienhaus mit Garten?“ Solche Menschen sind ein wichtiger Teil, wenn man als Gesellschaft Herdenimmunität anstrebt. Für mich ist es von Bedeutung, diese Menschen durch mein Handeln zu überzeugen. Ich denke, wir junge Menschen können hier super als Vorbild dienen und mit unserer Impfung ein wichtiges Statement setzen. 

Impfskepsis ist leider noch weit verbreitet, aber mit der oft fehlender Solidarität hat das überhaupt nichts zu tun. Es geht um die richtigen Signale, die wir anderen geben. Deswegen ist es total wichtig, das wir junge Menschen uns hier informieren, vielleicht auch ein bisschen aufklären - vor allem aber mit unseren Taten aktiv mitgehalten, um bald wieder ein normales Leben genießen zu können. Mittlerweile sind fast 50% der Bevölkerung erstgeimpft. Wer nur wenige Stunden Zeit investiert und ein wenig energisch ist, hat auch hier die Möglichkeit sich impfen zu lassen.

Schließlich geht es hier nicht um „Privilegien“ sondern um die Aufhebungen der Einschränkungen der Grundrechte für Geimpfte, die ja natürlich aufgrund der Pandemie-Situation auch total richtig waren. Wenn Kulturbetriebe, Reisebüros und Restaurants wieder geöffnet werden, entlastet das auch den ungeimpften Steuerzahler. Eine Win-Win-Situation für alle also. 

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