Jugend wird laut!

am 13.12.2020
Jugend spricht mit! Graphic recording

VON NELE

 

Gründung​ ​Jugend Spricht Mit! Forum. ​Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

Am 20.11.2020 war es soweit. Die Gründungsgruppe eines neuen Mitsprache-Forums für Kinder und Jugendliche in Steglitz Zehlendorf, traf sich unter Anleitung des KiJuB-SZ via online Meeting, um ihr Konzept und ihre Anliegen an Politiker*innen zu tragen und zu diskutieren. Ich war selbst etwas aufgeregt, da ich nicht genau wusste was mich erwartet.

Die Vorstellungsrunde

Gestartet wurde mit einer kurzen Vorstellungsrunde für alle, denn Beteiligung ist das große Thema. Drei, Hashtags durfte dann jeder zu sich preisgeben. Dabei fielen oft die Schlagworte #politischebeteiligung, #gerechtigkeit und #mitbestimmung. Sofort habe ich mich angesprochen und mitgerissen gefühlt. Ich darf und soll vielleicht sogar mitmachen? Obwohl ich dachte ich würde nur dokumentieren.

Dann stellte sich das Forum kurz vor. Hier ging es Schlag auf Schlag und ich bemerkte, dass die Veranstaltung unerwartet gut organisiert war. Zwei Jugendliche des Forums erklärten wie sie erreichen wollen, dass Jugendliche gemeinsam ihre Meinung sagen können. Gestaltet wurde ein freies und offenes Forum welches sich mindestens vier Mal im Jahr treffen wird, um Themen aus dem Bezirk anzusprechen.

Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6-21 Jahren waren angesprochen, die sich häufig nicht einsetzen, weil sie keine Zeit haben oder nicht wissen, wie man sich Gehör verschaffen kann. Jede*r, wer ein Anliegen hat, darf mitsprechen und mitmachen.

Das ​Jugend Spricht Mit! Forum i​st ein Forum, das ohne Hierarchien und Hürden auskommen und primär als Diskussionsplattform dienen soll. Wenn sich hier auf Themen geeinigt wird sollen diese in Form einer Botschafter*in auch an Politiker*innen herangetragen werden.

Die Leidenschaft und das Engagement mit dem die Jugendlichen von ihrem Projekt, das Türen öffnen soll, erzählten, hat mich beeindruckt und ich fühlte mich sofort mit eingebunden. Meine Generation wurde aktiv angesprochen mitzureden. Ein ungewohntes Gefühl, wo häufig doch eher Politiker*innen im Mittelpunkt stehen. Plötzlich habe ich begonnen zu begreifen was gemeint ist mit: "Viele Kinder und Jugendliche wissen garnicht, dass sie eine Stimme haben."

Diskussionsrunde und Beschlüsse

Die Jugendlichen bekundeten, dass oft die Mittel fehlen, um alle Jugendlichen im Alter zwischen 6-21 mit einzubeziehen und dass sie sich mehr Offenheit und Vertrauen im Umgang mit Wünschen oder Beschlüssen von jungen Menschen wünschten. Das konnte ich sehr gut nachvollziehen, weil ich mich selbst schon oft gefragt habe, ob Politiker*innen wirklich die richtigen Ansprechpartner*innen sind, wenn ich ein Projekt in meiner Schule angehen oder auf ein Problem in meinem Umkreis aufmerksam machen möchte.

Der Vorsitzende des Jugendhilfe Ausschusses Sebastian Serowy hat seine Unterstützung angeboten und teilte die Meinung, dass ein*e Botschafter*in die*der die Ausschüsse besucht, eine gute Idee sei. Desweiteren bot er an das Forum als Tagespunkt mit in seinen Ausschuss zu bringen. Es sei auch wichtig eine*n Politiker*in zu finden, um so die Themen zur internen Besprechung mit in die Fraktion zu tragen.

Diese Idee konnte sich auch das Forum sehr gut vorstellen. Gerne würden sie regelmäßig Politiker*innen einladen um einen direkten Kontakt zu haben. Die Kinder und Jugendlichen sollen merken, dass ihre Beteiligung etwas bringt. Oft sei nicht klar, an wen sie ihre Forderungen stellen können. Gremien und Ausschüsse seien der falsche Anlaufpunkt, da sich viele garnicht der Existenz solcher Gremien bewusst seien und Anliegen oft untergehen oder selektiert und zu viele Kompromisse geschlossen würden. Die Jugendlichen wollen diskutieren, ohne vorher ins Rathaus gehen zu müssen.

Die Beteiligungskoordinatorin des KiJuB-SZ betonte, dass das Engagement der Jugendlichen die sich bisher getroffen haben sehr groß sei. Besonders während der Coronakrise fühlten sich Kinder und Jugendliche häufig nicht gehört und missverstanden. Wichtig sei deshalb vorallem die Begleitung des Prozesses der Beteiligung. Deshalb will das Forum auch in Zukunft mit Videobotschaften arbeiten und regelmäßige online Treffen ermöglichen, um den Jugendlichen möglichst viel Diskussionsraum zu bieten. Die Diskussionsrunde zwischen politischen Vertreter*innen und Jugendlichen endete mit positiver Stimmung auf die Zukunft. Alle waren sich einig, dass das Forum eine gute Idee ist, die es sich lohnt zu unterstützen und weiter auszubauen. Dies galt auch für mich. Nach allem was ich gehört und gesehen habe, wünsche ich mir nun selbst so ein Forum für meinen Bezirk. Das Forum hat mich motiviert selbst aktiv zu werden und das ist ein Erfolg denke ich, denn das ist ja auch das Ziel des Forums. Beteiligung. Mitsprache.

Logo und Websites

Nun war das ​​Jugend Spricht Mit! Forum​​ mit der abschließenden Wahl eines Logos offiziell gegründet. Alle Teilnehmer*innen unter 21 durften wählen. Also auch ich. Mit Abstand wurde ein neues Motiv mit Sprachrohr gewählt - sehr passend wie ich finde. Die Organisator*innen, Politiker*innen und Jugendlichen bedankten sich für den Abend und wiesen darauf hin, dass sich das Mitspracheforum am 05.03.2021 offiziell im großen Beteiligungsformat treffen wird. Vielleicht,werden einige von euch auch dabei sein.

Unterstützt werden kann das Forum unter anderem über die Website und den Instagram Account Jugend Spricht Mit!